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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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stationiert sind. Die Raubgruppe, die Arkin auf Wallstadt angesetzt hat, sind nicht mehr als fünfhundert Mann. Der Angriff ist nicht ernst gemeint, ist nur eine Probe. Diesen Angriff zumindest sollten sie noch zurückschlagen können.« Sie gähnte und schüttete den Rest ihres Abendessens in die Büsche. »Ich suche mir in einem Wagen einen Platz zum Schlafen«, teilte sie mir mit. »So langsam hilft mir auch die Meditation nicht weiter.«
    Sie stand auf. Ich sah ihr nach, dann bemerkte ich, dass Serafine sie ebenfalls mit ihrem Blick verfolgte.
    »Hast du ihr immer noch nicht vergeben?«, fragte ich sie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht«, sagte sie leise. »Es ist mir unheimlich. Ich sehe Asela dort gehen, und doch weiß ich, dass sie schon lange tot ist. Daran muss ich mich erst gewöhnen.« Sie seufzte. »Ich hätte so viele Fragen an sie … und auch an Balthasar, aber dazu müsste ich zu ihr hingehen, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich schon«, lächelte ich.
    Sie sah noch einmal zu Asela hin, die gerade in einen der Wagen stieg, und schüttelte dann den Kopf. »Heute nicht. Aber vielleicht morgen.«
    Der nächste Morgen brachte trübes Wetter und später Regen, sodass die schweren Wagen nur langsam vorankamen. Es war nicht mehr so kühl wie das letzte Mal, als ich durch dieses Land ritt, aber durchnässt im Sattel zu sitzen, wurde dadurch nicht angenehmer. Es war freilich weitaus besser, wie Grenski bemerkte, als im Regen zu marschieren. »Wenigstens ist uns bis jetzt noch niemand aus dem Sattel gefallen«, merkte sie an. »Aber das wird bestimmt irgendwann geschehen.«
    Ma’tar stieß am Mittag zu uns. Er ritt ein struppiges Pferd mit Sattel, aber ohne Hufeisen, war glatt rasiert, hatte sein Haar zu einem ordentlichen, wenn auch nassen Zopf zusammengebunden und trug eine Lederrüstung. Er löste einiges Erstaunen bei denen aus, die sich einen der gefürchteten Barbaren anders vorgestellt hatten.
    Ebenfalls bei Ragnar.
    »Du bist ein Barbar?«, fragte er ungläubig, als Ma’tar erst seine Schwester begrüßte und sich dann mit seinem Pferd zu uns gesellte.
    Ma’tar musterte Ragnar, der zusätzlich zu seiner Rüstung noch ein Bärenfell als Umhang trug, und nickte. »Ja. Sieht man das nicht?«
    Es verwunderte mich nicht, dass die beiden sich auf Anhieb verstanden.
    Erst am Abend, als wir wieder unser Lager aufschlugen, konnte ich mit Ma’tar in Ruhe sprechen. Er hörte mir still zu und lehnte sich dann, als ich fertig war, nachdenklich zurück.
    »Du willst unseren Stamm in diesem Wettkampf vertreten. Und wenn du verlierst, werden wir uns einem anderen Stamm anschließen müssen?«
    Ich nickte. »Wobei es ähnlich ablaufen wird, wie bei uns beiden. Bis jetzt hat sich noch kein Stamm einem anderen angeschlossen, obwohl es schon einige Verlierer gegeben hat. Ich glaube, sie warten darauf, wer als Letzter steht und den Tarn dann als seinen Preis erhält. Nur wissen wir mittlerweile, dass es niemand von euch sein wird, sondern der Verschlinger, der sich die Haut des Siegers angezogen hat.«
    Er nickte langsam.
    »Also kann es dir geschehen, dass du gegen den Verschlinger kämpfen musst.« Direkt zur Spitze des Speers, anders kannte ich es ja nicht von ihm.
    »Es wäre möglich«, gestand ich. »Aber ich werde Warnung erhalten, bevor das geschieht.«
    »Und dann?«
    »Gebe ich mich kampflos geschlagen. Bis dahin hoffe ich, dass der andere Teil des Plans Wirkung zeigt.«
    »Der Verschlinger wird dich erkennen.«
    Ich nickte.
    »Ich werde mich mit Großvater beraten. Er wird einen Geistervogel zu Mahea schicken, sie wird dir unsere Antwort geben.«
    Er stand auf, pfiff nach seinem Pferd, das trottete heran, er zog sich in den Sattel, nickte mir noch einmal zu und ritt in die Nacht davon.
    Asela verbrachte die meiste Zeit des nächsten Tages mit Schlafen; sie hatte es wohl nötig. Ich sah sie nur einmal kurz, als es einige Aufregung gab, weil eine Wyvern gesichtet wurde, die über uns ihre Kreise zog. Einige schossen mit Armbrüsten auf sie, doch sie kam nicht nahe genug. Auch Varoschs Blick folgte ihr, aber selbst für den ungewöhnlichen Adepten Borons war der Schuss zu weit.
    »Jetzt wissen sie, dass ein großer Wagenzug unterwegs ist«, stellte Serafine fest, während sie ihre Augen mit der Hand beschattete, um den Flug der Wyvern zu verfolgen. Zwei Wagen weiter streckte Asela den Kopf aus dem Wagenverdeck heraus, die Rufe und der Lärm hatten sie wohl geweckt, sie sah sich um und gähnte

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