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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wollt, kommt Ihr vielleicht auf zwanzigtausend Mann. Nur zu. Schließt Euch dem Feind an. Vielleicht macht er bei Euch eine Ausnahme und fällt Euch nicht gleich bei erster Gelegenheit in den Rücken.«
    Er holte tief Luft und ließ sie langsam wieder aus. Wie einer dieser Fische, die sich zuerst aufpumpen und dann ganz klein werden.
    »Was ist mit unserer Bevölkerung?«, fragte er gepresst. »Der allergrößte Teil von ihnen ist schuldlos an dem Ganzen.«
    »Ja. Ihr habt als Marschall einen Eid geschworen, sie zu beschützen. Das solltet Ihr auch tun.« Ich sah ihm direkt in die Augen. »Wir haben überlegt, Euch den Prozess zu machen, entschieden aber dagegen, auch weil in den Staatsverträgen die Grundlage dafür fehlt. Ihr habt also immer noch die Möglichkeit, Euch dem Feind zu stellen, zu zeigen, dass Eure Truppen tatsächlich kämpfen können. Es braucht Entschlossenheit und Mut, Ihr müsst bereit sein, auch das Unangenehme zu wagen, und einen Teil der Ostmark aufgeben, um den Rest zu schützen. Tut dies, rottet in der Ostmark den Klüngel aus, der sich an diesem endlosen Krieg bereichert hat und leistet Euren Teil! Ihr werdet das Land mit Euren Toten düngen müssen, aber wenn Ihr lange genug kämpft, kommt Euch vielleicht doch eine Legion zu Hilfe. Doch versprechen werde ich Euch das nicht.«
    »Ihr könnt das doch nicht so einfach tun!«, protestierte Hergrimm.
    »Wir tun kaum etwas«, erinnerte ich ihn. »Wir ziehen fünf Lanzen grüner Rekruten ab, die Ihr, nach Euren eigenen Worten, sowieso nicht braucht, und raten allen Bürgern des Reiches, sich in die Grenzen Aldanes zurückzuziehen. Nichts sonst hat sich geändert. Ihr werdet auch weiterhin Unterstützung von den anderen Reichen erhalten. Ihr habt das Gold und vielleicht noch einige Wochen Zeit, nutzt beides, rekrutiert, wo Ihr könnt, und beweist, dass Ihr tatsächlich kämpfen könnt.«
    Ich schaute ihn fragend an.
    »Wolltet Ihr sonst noch etwas von mir?«
    »Ich gehe damit zur Kaiserin … nein, zu Eurem verfluchten Handelsrat!«, drohte er.
    »Tut dies«, sagte ich höflich. »Wenn wir hier ansonsten fertig sind, schließt bitte hinter Euch die Tür.«
    Einen Moment stand er da und schaute mich wütend an.
    »Das werdet Ihr bereuen«, drohte er.
    »Mag sein«, sagte ich … und wies zur Tür.
    Er warf sie so heftig zu, dass ich fürchtete, sie würde aus den Angeln fallen, es ließ sogar die Karten flattern.
    »War das klug?«, fragte Serafine.
    »Wahrscheinlich nicht«, gestand ich ihr. »Aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Sie müssen sich selbst helfen … sie wurden ja lange genug dafür bezahlt. Wenn unser Plan Erfolg hat, wird er es leichter haben. Aber dieser Betrug und das Schlachten in der Ostmark müssen ein Ende finden.«
    »Der Handelsrat wird Euch dafür Ärger machen«, meinte Stofisk. »Es gibt auch in Askir genügend, die an dem Krieg verdienen.«
    »Dann sollen sie damit glücklich werden«, knurrte ich. »Bald haben wir genügend Krieg für alle.«
    Es klopfte an der Tür, Serafine stand auf, nahm von der Feder das Meldebrett entgegen, warf einen Blick auf die Nachricht und seufzte.
    »Das wird dir nicht gefallen«, meinte sie. »Nachricht aus Illian. Drei der Feindlegionen sind zurückgekehrt. Sie haben ihre alten Positionen nicht erneut bezogen, vielmehr lagern sie südlich der Stadt, sie haben wohl noch immer ordentlich Respekt vor Byrwylde. Die Greifenreiter berichten zudem davon, dass eine große Flotte in Melbaas angelegt hat, es wären so viele Schiffe, dass sie vor der Stadt ankern müssen, während sie darauf warten, dass sie ihre Ladung löschen können. Offenbar hat der Nekromantenkaiser doch vor, die Truppen dort zu verstärken. Wir haben keinen Sieg errungen«, stellte sie betreten fest. »Höchstens einen Aufschub.«
    Ich nahm das Brett von ihr entgegen und warf einen Blick darauf.
    »Wir wussten, dass dieser eine Angriff nicht reichen konnte, um den Feind zurückzuschlagen. Es war zu erwarten.«
    »Ja«, sagte Serafine. »Doch es wäre schön gewesen.«
    »Der Nekromantenkaiser hat in den letzten Wochen zweieinhalb seiner Legionen verloren und zwei seiner Kriegsfürsten, und mit ihnen einen Sohn und eine Tochter. Es ist schmerzhaft für ihn geworden«, versuchte ich, sie aufzumuntern.
    »Mag sein«, nickte sie. »Ich bezweifle, dass er sie wie ein Vater liebte. Dennoch, es wird ihn anspornen, es auch für uns schmerzhaft zu gestalten.«
    Trotz aller Mühen, die sich Orikes und seine Federn mit den

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