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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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lassen.« Sie warf mir einen Blick zu. »Es scheint, als mag er es nicht, wenn er zu sehr glänzt.«
    An diesem Morgen hatte sie mich nur knapp begrüßt, und jedes ihrer Worte zeigte mir, dass sie mir noch nicht alles verziehen hatte.
    »Der Rest der Drachenrüstungen, die wir im Lager hatten, wurde zur zweiten Legion nach Gasalabad gebracht, also musste ich mir etwas einfallen lassen. Diese Rüstungen hier«, fuhr sie fort und zeigte mit ihrer magischen Schreibfeder auf die schwarzen Rüstungen, »sind Rüstungen der Nachtfalken. Elfenarbeit. Leicht, stabil, beweglich. Das, was wir brauchen.« Sie warf mir einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte. »Nur gab es keine in seiner Größe.«
    »Ich dachte, die Nachtfalken sind Mörder, die dem Namenlosen dienen?«, fragte Frick überrascht.
    »Einst haben sie auf unserer Seite gestanden und Nekromanten gejagt.«
    »Wahrhaftig? Wer hätte das gedacht …« Er linste in die Kiste mit den Stahlkonstruktionen. »Was sind das für Dinger?«
    »Bögen.«
    »Sie sind zu kurz für Bögen. Und sie sind aus Stahl.«
    »Sie sind zusammengeklappt. Leicht, stabil, hohe Reichweite und unverwüstlich. Die Sehnen stören sich auch nicht daran, wenn sie nass werden. Genau das …«
    »… was wir brauchen, ich weiß«, sagte Frick und erntete dafür einen Blick von ihr. »Schon gut«, sagte er und hob ergeben die Hände. »Ich bin ja schon still. Warum keine Armbrüste?«, strafte er sich im nächsten Atemzug schon wieder Lügen.
    »Habt Ihr schon mal mit einer Armbrust von einem Pferderücken aus geschossen?«, fragte sie entnervt. »Und sie dann auch wieder gespannt?«
    »Das ist ein Problem«, gestand Frick, kratzte sich verlegen am Kopf und sah sich suchend um.
    »An Proviant habt Ihr gedacht«, stellte er fest. »Aber sind es nicht zu wenig Wasserbeutel?«
    »Glaubt mir«, sagte sie kühl, »Wasser wird unser Problem nicht sein.« Sie sah zu mir. »Wenn du fertig bist, kannst du dich ja schon um die Pferde kümmern«, schlug sie vor … nur dass es wie ein Befehl klang. Ich widerstand der Versuchung zu salutieren und floh.
    Bislang hatte ich Serafine so nicht erlebt, aber dass es Gelegenheiten gab, bei denen man es den Seras nicht recht machen konnte, hatte ich schon lernen müssen.
    »Götter«, hauchte Lannis und hielt die Laterne höher, um besser sehen zu können. »Das nenne ich mal ein Pferd! Ich wusste nicht, dass es im Kaiserreich so große Pferde gibt! Dabei ist er nicht einmal ein Kaltblüter … wie heißt er denn?«
    »Zeus«, antwortete ich ihr lächelnd, während ich ihm einen Apfel gab, den er mit gewohnter Geschwindigkeit von meiner Hand verschwinden ließ. »Er ist das Ergebnis einer ganz besonderen Zucht, und ich bin froh, dass er noch lebt.«
    Er musste mich vermisst haben, denn als ich ihm die Satteldecke auflegte, verzichtete er auf sein übliches Spielchen, zu warten, bis ich den Sattel auflegte, um sie dann mit den Zähnen herunterzuziehen. Manchmal hätte ich schwören können, dass er mich dabei auslachte. Doch jetzt stand er nur brav da, während seine Ohren spielten.
    »Seltsamer Name«, stellte Lannis fest, während sie sich gegen den nächsten Balken lehnte und mir zusah, wie ich mein Pferd sattelte.
    Noch war die Morgendämmerung kaum zu erahnen, und wo der Schein der Laterne nicht direkt auf Lannis fiel, war sie wie ein schwarzer Schatten. Leicht mochten diese Rüstungen sein, aber irgendwie kamen sie mir unheimlich vor. Zudem erinnerten sie mich unangenehm an die Nachtfalken, die uns in Gasalabad begegnet waren.
    »Ich wuchs mehr oder weniger in einem Tempel auf«, teilte ich ihr mit. »Einer der Priester dort erzählte gerne Geschichten … Zeus war wohl ein Gott der Titanen. Oder der Drachen. Oder der Zwerge? Ich weiß es nicht mehr so genau … aber er passt irgendwie zu ihm, nicht wahr?«
    Sie nickte. »Und er ist pechschwarz. Bis auf diese Blesse auf der Stirn. Sieht fast aus wie ein Schwan.«
    Zeus schwenkte seinen mächtigen Kopf herum und stupste sie an, sodass sie lachend zurückwich.
    »Das ist der Grund, warum ich an den Namen Zeus dachte«, meinte ich lächelnd und zog den Sattelgurt zu, woraufhin er schnaubte. »Dieser Gott, er hat irgendwie einen Schwan gefressen … oder so ähnlich.« Ich wartete, bis Zeus verstand, dass ich weiter nicht auf diesen alten Trick hereinfiel, und wieder ausatmete, und zog den Gurt dann nach. »Diese Geschichten waren seltsam. Ich mochte die über unsere Götter lieber.«
    Ich wandte mich

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