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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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eine Stadt zu nennen. Damals haben sich die Barbaren fast achtzig Jahre lang still verhalten und nur Handel getrieben, um sich dann doch wieder zu erheben. Es wurde vor etwas über fünfzig Jahren überfallen. Es gibt dort noch einen Brunnen, der Wasser führt, aber ansonsten nur Ruinen.« Sie sah fragend zu mir. »Reiten wir hin und schauen nach, was sie dort treiben?«
    Ich schaute zu der fernen Staubwolke hin und schüttelte den Kopf. »Wenn wir sie einholen wollten, müssten wir die Pferde zu sehr treiben. Unser Ziel liegt im Osten.« Ich sah zu Eldred hin, der ein äußerst unglückliches Gesicht machte. »Es ist schon die vierte Glocke vorbei. Wir machen bei nächster Gelegenheit Rast.«
    »Euch und den Göttern sei gedankt!« Eldred rief das so inbrünstig, dass die meisten von uns lachen mussten. Tatsächlich ging es mir nicht so viel besser als ihm, auch ich musste mich erst wieder daran gewöhnen, wie breit Zeus’ Rücken war.
    Ich wandte mich an Lannis. »Gibt es einen geeigneten Lagerplatz in der Nähe?«
    »Ja«, erklärte sie ohne Umschweife. »Einen kleinen Hügel mit einer Quelle für die Pferde, etwa eine halbe Wegkerze entfernt. Das Problem ist, dass die Barbaren den Ort kennen. Sie lagern oft dort … es könnte sein, dass wir dort auf welche treffen.«
    »Mahea?«, fragte ich und die Korporalin ritt näher heran.
    »Aye, Ser?«
    »Wie nähert man sich einem Lager der Barbaren und macht zugleich deutlich, dass man in Frieden kommt?«
    »Fangen wir damit an, dass man sie nicht Barbaren nennt, Ser Lanzengeneral«, gab mir die Korporalin Antwort. »Sie nennen sich selbst Kor. Das bedeutet Volk in ihrer Sprache.«
    »Einfallsreich«, grinste Hanik. »Ich hatte mal einen Hund, den ich Kor nannte. Nach dem Barden aus der Geschichte von …«
    »Hanik«, sagte Lannis kurz, und der Lanzensergeant schloss den Mund. »Fahr fort, Mahea«, bat sie, und die Korporalin nickte.
    »Ein Lager wie das, was Lannis meint, wird oft von Schamanen zu i’tar erklärt. Das ist so etwas wie heilig, aber nicht den Göttern geweiht. Wenn man dort Blut vergießt, muss man die Rache der Geister fürchten, die der Schamane dorthin bestellte, um das Lager zu schützen. Sie vertreiben auch wilde Tiere … und dem Glauben der Kor nach muss man diese Geister überzeugen, dass man in Frieden kommt. Ein solches Lager wird meistens durch einen Kreis aus Steinen markiert … und irgendwo wird man ein Totem finden. Einen Stock mit einem Schädel darauf, das dem Tier gehört, dessen Geist der Schamane zum Schutz des Lagers beschworen hat. Das kann vom Kaninchen bis zum Bären alles sein.«
    »Ein Geisterkaninchen, zum Schutz?«, fragte Eldred ungläubig. »Du willst uns auf den Arm nehmen?«
    »Lach nur«, meinte Mahea unbewegt. »Ich habe selbst einen solchen Geist schon gesehen. Er hat einen Säbeltiger von unserem Lager vertrieben. Aber du hast insofern recht, als dass sich niemand trauen wird, den Frieden eines Lagers zu brechen, der von einem Bären bewacht wird. Wenigstens niemand vom Volk.« Ihr Gesicht war ausdruckslos, als sie weitersprach. »Die Blutreiter hat es nicht gekümmert. Der Geist des Lagers griff sie an … doch sie haben es nicht einmal bemerkt.«
    »Also haben wir von diesen Geistern nichts zu befürchten?«, fragte Hanik nach.
    »Nicht direkt, nein«, sagte Mahea ruhig. »Zumindest die meisten von uns nicht. Aber das Volk wird sehen, wenn der Geist uns angreift, und dann wissen, dass wir ihre Feinde sind.«
    »Du glaubst an dieses Zeug?«, fragte Eldred erstaunt.
    »Ja«, sagte Mahea. »Ich glaube an unsere Götter. Doch ich habe diese Geister selbst gesehen, warum soll ich also nicht an sie glauben? Wann hast du zuletzt einen unserer Götter gesehen?«
    »Gestern Abend, nach dem achten Bier, ist mir Astarte erschienen und teilte mir mit, dass sie mich mit einem Kater strafen wird, wenn ich so weitertrinke!«, lachte Eldred. »Zählt das?«
    »Hast du einen Kater?«, fragte Mahea übertrieben freundlich.
    »Und wie! Ein wahres Ungeheuer aus Pelz und Krallen, das mir meinen armen Kopf geschunden hat und noch immer meinen Schädel brummen lässt!«
    »Dann zählt es wohl«, lachte sie. »Aber glaube mir, für die Kor sind diese Geister so wahrhaftig wie du und ich. Die Tiere dieses Landes sehen sie auch … und ich sah mit eigenen Augen, wie der Schutzgeist einem Säbeltiger die Flanke aufriss …«
    »Und wie sagen wir nun diesen Geistern, dass wir in friedlicher Absicht kommen?«, fragte Serafine.
    »Ein

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