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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Serafine zu, die im Dunklen lautlos hinter uns getreten war. Gehört oder gesehen hatte ich sie nicht, doch vor Seelenreißer konnte sie sich nicht verbergen. »Wie hast du das nur eingerichtet, dass Zeus jetzt hier ist?«
    »Bedanke dich bei Leandra«, sagte sie knapp und trat an ihn heran, um ihm den Hals zu tätscheln. »Ich ließ ihn nur herbringen. Lanzenobristin Miran hat die schnellsten Pferde beschlagnahmt, darunter auch ihn. Leandra hat ihn gerade so vor Miran retten können, die anderen Pferde wurden von Byrwylde gefressen. Mitsamt ihren Reitern, nehme ich an.«
    Serafine hatte mir in der Nacht Genaueres davon erzählt. Noch hatte ich Miran nicht kennengelernt, aber bisher erschien sie mir äußerst kaltblütig. Auch wenn sie vielleicht recht hatte und es letztlich die Verluste niedrig hielt.
    Ich musterte Serafine, sie erschien mir im Moment wie ein dunkler Schatten. »Diese Umhänge …«
    »Sind aus einem festen Stoff«, teilte sie mir mit. »Sie werden uns nicht fressen.«
    Bannersergeantin Lannis hob fragend eine Augenbraue an, doch Serafine reagierte nicht darauf.
    »Sind Eure Leute so weit?«
    Lannis nickte. »Bis auf Eldred.« Sie lachte. »Er hat Schwierigkeiten mit seiner Rüstung. Sie ist ihm am Bauch etwas knapp geraten.«
    »Das wird sich geben«, meinte Serafine ungerührt. »Können wir dann aufbrechen?«
    »Wir können«, sagte ich.
    Sie nickte. »Dann sollten wir weiter keine Zeit verschwenden.«
    »Seid Ihr Obristin Helis auf den Fuß getreten?«, flüsterte Lannis, als wir die Pferde aus dem Stall führten.
    »Ja, ist er«, antwortete Serafine hinter mir. »Und es geht Euch gar nichts an.«
    Als das schwere Festungstor rumpelnd zur Seite rollte, spürte ich die Blicke der Blutreiter auf uns, die sich an diesem Morgen am Tor eingefunden hatten. Das Tor selbst war von Legionären besetzt, die vor Serafine salutierten, auch wenn sie etwas überrascht auf unsere Rüstungen schauten.
    »Heda, wollt Ihr wieder mit den Barbaren reden ?«, spottete einer von Hergrimms Reitern, doch das Gelächter, das folgte, wirkte nicht überzeugend. Selbst diese Schlächter schienen von unserem Anblick verunsichert.
    Ich verstand wieso. Serafine hatte uns zwanzig Pferde kommen lassen, für jeden von uns zumindest zwei, und jedes einzelne von ihnen war schwarz.
    »Hast du das so geplant?«, fragte ich sie leise, als wir durch das Tor ritten. »Die schwarzen Rüstungen, die Pferde …?«
    »Nein«, antwortete sie mir, während sie unverwandt geradeaus sah. »Es war, wie ich sagte. Leichte Rüstungen sind Mangelware … Ich dachte nur, wenn wir schon diese Rüstungen tragen, dann passen schwarze Pferde besser. Oder hätte ich Schimmel besorgen sollen?«, fügte sie etwas spitz hinzu.
    Ich ritt näher an sie heran, sodass uns die anderen nicht hören konnten. »Warum bist du so erzürnt?«, fragte ich sie leise.
    »Wie hast du dich denn gefühlt, als Nataliya sich für dich geopfert hat?«, fragte sie kühl. »Meinst du, ich will, dass du dich für mich erschlagen lässt?« Bevor ich etwas dazu sagen konnte, trieb sie ihr Pferd an und ritt voraus.

Der Winterwolf
     
    7  »Oooh«, stöhnte Eldred und stellte sich im Sattel auf, um sich ausgiebig am Hintern zu kratzen, was unter der Kettenschürze seiner Rüstung nicht ganz einfach war.
    »Bah!«, meinte Lannis angewidert. »Musst du das vor meinen Augen machen? Ich reite hinter dir, weißt du?«
    »Was bleibt mir denn anderes übrig, wir machen ja keine Rast«, beschwerte sich der Schwertsergeant. »Ich bin so lange schon nicht mehr geritten, dass ihr gar nicht wissen wollt, wie sich mein Hintern anfühlt!«
    »Du hast recht«, schnaubte Lannis und zog ihr Sehrohr aus der Satteltasche, um sich ebenfalls in den Steigbügeln aufzustellen und durch die Röhre aus Messing dorthin zu spähen, wo südlich von uns eine Staubwolke zu sehen war. »Ich will es auch nicht wissen. Blutreiter«, teilte sie uns mit, als sie das Rohr wieder zusammenschob und sorgsam verstaute. »Die zwanzig, die vorhin am Tor gewartet haben. Sie scheinen es eilig zu haben, sie reiten in vollem Galopp.«
    »So werden sie nicht weit kommen«, meinte einer der anderen. »Ich frage mich nur, wohin sie wollen. Was liegt dort im Südosten?«
    Lannis griff an ihre Gürteltasche und zog eine gefaltete Karte heraus, die sie mit einer Hand ausschüttelte. Sie warf einen Blick auf die Karte und runzelte die Stirn. »Farmihn.« Sie sah meinen fragenden Blick. »Das war ein größeres Dorf, fast schon

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