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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Fenster.
    »Plötzlich würde ich viel lieber Vampire jagen«, murmelte sie vor sich hin. Und das wollte etwas heißen.
    »He, he!«, sagte Xander. »Was sehe ich denn da?«
    Buffy blickte in sein vertrautes dämliches Grinsen und musste unwillkürlich lächeln. Xander hatte sich in seinem Sitz herumgedreht und sah auf Buffy und Willow hinunter, während er ihnen wie ein strenger Vater mit dem Finger drohte.
    »Ich kann mich nicht erinnern, heute düstere Gesichter erlaubt zu haben«, tadelte Xander sie. »Okay, das Museum ist nicht gerade der coolste Ort für einen Besuch am Montagmorgen. Bei unserem letzten fröhlichen Ausflug zu diesen heiligen Hallen voller Töpfe und Pfannen sind wir über eine besonders attraktive und exotische junge Dame gestolpert, die. nun, ich geb’s zu. die etwas für mich übrig hatte.« Er lächelte bescheiden und warf sich in die Brust. »Und die sich schließlich als uralte Inka-Mumie entpuppte, für die ich zweifellos viel zu jung war«, fügte er hinzu. Er legte den Kopf zur Seite und beugte sich über die Rücklehne seines Sitzes, sodass sein Gesicht nur eine Handbreit von Willow und Buffy entfernt war. Sein Lächeln war manisch und unglaublich breit. »Aber denkt an die grausige Alternative zu diesem Trip.« Sein Blick wanderte zu Buffy. »Maaatheee-teeest!«, stöhnte er mit geisterhaft hohler Stimme.
    »Mister Harris!«, erklang vorn im Bus eine mahnende Stimme. »Etwas mehr Zurückhaltung bitte!«
    »Ah.« Xander seufzte und setzte ein entschuldigendes Grinsen auf. »Der Professor hat gesprochen. Ich muss mich benehmen. Oder bei dem Versuch sterben.« Er drehte sich um und sank wieder in seinen Sitz.
    Buffy sah Willow an und grinste. »Mister Harris!«
    Willow hielt die Hand vor den Mund, um ihr Lächeln zu verbergen.
    Buffy war erleichtert. Willow war schon den ganzen Morgen sehr deprimiert. Nicht, dass man ihr deswegen einen Vorwurf machen konnte. Die extrem hohe Anzahl von Raubüberfällen in dieser Gegend war ein weiterer Aspekt Sunnydales, der von der Presse meistens totgeschwiegen wurde.
    »Ich habe gestern nacht noch ein paar Nachforschungen für euch angestellt«, sagte Willow leise.
    »Der Obergelehrte«, zischte Buffy. Sie meinte damit Mr. Morse, den Lehrer, der Xander soeben zurechtgewiesen hatte. Buffys Geschichtslehrerin war krankgeschrieben. Niemand wusste genau, was ihr fehlte, aber natürlich vermuteten die einfallsreichsten Klatschmäuler, dass sie in die nächste Klapsmühle eingeliefert worden war. In den letzten Wochen hatten sie deshalb Mr. Morse ertragen müssen.
    Er war ein kleiner, bebrillter Kerl mit einer Frisur, die seine beginnende Glatze mehr betonte als verbarg. Mr. Morse hielt die meisten seiner Schüler offenbar für Idioten und gab sich wenig Mühe, seine Meinung zu verbergen. Er begann jede Geschichtsstunde, indem er einen großen Stapel Bücher auf sein Pult knallte und erklärte: »Ich habe gestern Nacht noch ein paar Nachforschungen für euch angestellt!« Als hätte er ihnen damit einen riesen Gefallen getan und als könnten sie sich überglücklich schätzen, ihn zum Lehrer zu haben. Ha, ha.
    Andererseits hatte Xander Recht. Die Alternative zum Museumsbesuch war noch hässlicher. Miss Hannigan mochte netter sein, aber Buffy war sogar bereit, mit Mr. Morse an einem Karnevalszug teilzunehmen, wenn sie dadurch einem Mathetest entging.
    Also gut, das war vielleicht etwas übertrieben. Aber im Vergleich zum Mathetest mit Miss Hannigan war das Museum mit Mr. Morse nur halb so schlimm.
    Der Bus hielt mit quietschenden Bremsen, und Buffy folgte Willow nach draußen. Sie blickte auf und entdeckte Giles, der ihr das patentierte ernste Giles-Nicken schenkte, während er Morse half, die herumstreunenden Schüler in Richtung des Museumseingangs zu scheuchen. Als Buffy und Willow an ihm vorbeikamen, legte Giles schützend eine Hand auf Willows Schulter. Buffy empfand plötzliche Zuneigung für den adretten britischen Bibliothekar, ihren Wächter.
    Buffy zeigte ihm nur selten ihre Dankbarkeit für all das, was er für sie getan hatte. Meistens machte sie ihm Kummer. Aber Giles hatte ihr eine Menge beigebracht, genug, um sie am Leben zu erhalten - jedenfalls die meisten Nächte. Buffy lächelte ihn an. Sie wollte keinen anderen in ihrer Ecke haben, wenn der Gong zur letzten Runde schlug. Sie hoffte nur, dass der Gong nicht ganz so oft zur letzten Runde schlug.
    »Wisst ihr, der Laden ist eigentlich ziemlich cool«, gab Buffy zu und sah sich um, während

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