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Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Titel: Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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gesucht hatten – und das auch noch gleichzeitig.
    »Ich wollte sowieso gerade raufgehen«, sagte ich und nickte den anderen Bambis zum Abschied zu. »Bis später, Mädels!«
    Als ich die Treppe zu Tracys Zen-Höhle hinaufstieg, staunte ich darüber, wie vollgepflastert die Wände auf einmal mit den Palmetto-Wahlplakaten meiner Konkurrentinnen waren. Während ich sie betrachtete, musste ich plötzlich lachen. Nicht nur weil irgendjemand June Rattler dazu überredet hatte, mit aufgeblähten Backen und rotem Gesicht für ihr Palmetto-Prinzessinnen-Foto in die Tuba zu blasen, was absolut lächerlich und auch ein bisschen gruselig aussah. Nein, ich musste lachen, weil es auf seltsame Art guttat, zu spüren, dass ich nicht die Einzige war, die von dem Gedanken an die Krone ganz besessen war.
    Und das hat es mit der verrückten Palmetto und ihrem Ball auf sich: Einen Monat im Jahr vergessen die Hippies ihren Eid, ihren CO2-Ausstoß zu verringern, und sitzen um ihre riesigen Lagerfeuer, um genauso viele glitzernde Wahlplakate zu basteln wie wir anderen. Die Schlampen fangen an, Unterwäsche zu tragen und wieder in die Kirche zu gehen, um sich bei den moralischen Wächtern einzuschleimen, die das letzte Urteil fällen. Ehemalige Prinzessinnen bestechen aus alter Gewohnheit die Schule mit Schenkungen neuer Bibliotheksflügel, um ihren Kindern das königliche Erbe zu sichern. Und selbst die Jungs verordnen sich eine Diät aus Sellerie mit scharfer Sauce, um vor dem großen Fotoshooting schnell noch ein paar Pfund abzuspecken.
    Ja, auch die Jungs nehmen es ernst. Alle außer meinem Freund. Ich liebe ihn, okay? Das tue ich wirklich. Mike und ich sind zweifellos das aussichtsreichste Paar der Schule. Ich will nur sagen, wenn sich jeder auf der Welt so wenig um gewisse Dinge kümmern würde wie Mike … tja, dann gäbe es womöglich gar keinen Palmetto-Wahlkampf.
    Aber der Wahlkampf ist erst der Anfang. Wenn die Abstimmung vorbei ist und die Gewinner verkündet werden, beginnt die königliche Herrschaft des Prinzen und der Prinzessin von Palmetto. In Palmetto bedeutet »Königliche Hoheit«, dass man eine Mischung aus Sonderbotschafter der Schule und Angehörigem der feinsten Gesellschaft ist. Kurz: Man hat es geschafft.
    Zur Feier schmeißt die ganze Schule eine Woche lang eine Party. Los geht es mit der Krönung im Country Club, zu der das königliche Paar in einer glitzernden Pferdekutsche vorfährt. Dann begeht man den Jasmin-Tag – an dem alle Mädchen ihre berühmten Bouquets mit der Staatsblume tragen. Anschließend wird das legendäre Video »Der Weg nach Palmetto« gedreht, das weit verbreitet wird und schon mehr als nur ein paar ehemaligen Prinzen und Prinzessinnen den Weg in die Eliteuniversitäten geebnet hat. Und nicht zuletzt ist dann natürlich noch der Ball.
    »Wie viele Tag sind es noch bis zum Ball, los!«, dröhnte Rex Freemans Stimme durch den Gang. Rex war mit seinen kurz geschorenen roten Haaren und den Muskeln, die unter seinen notorisch hochgerollten T-Shirt-Ärmeln prangten, wesentlich entspannter, als es im Moment den Eindruck machte. Normalerweise war er nur dafür zuständig, genügend Bierfässer für seine eigenen Partys zu besorgen. Aber der panische Gesichtsausdruck seines linkischen Assistenten aus der Zehnten deutete an, dass er seinen Job als diesjähriger Wahlbeauftragter ziemlich ernst nahm.
    »Hab ich etwa gestottert?«, fuhr er den Jungen an. »Ich hab dich gefragt, wie viele Tage es noch sind!«
    »Äh … fünfzehn«, stieß der Junge hervor und wich zu seinem Spind zurück.
    »Und wie viele Plakate pro Prinz dürfen fünfzehn Tage vor dem Ball aufgehängt werden?«, brüllte Rex.
    Während der Zehntklässler hektisch in seinem Stapel zusammengetackerter Regeln und Bestimmungen blätterte, sah Rex auf und grinste mich an.
    »Ich gehe mal davon aus, dass die Anzahl Ihrer Plakate in Ordnung ist, Ma’am«, scherzte er im Tonfall eines Südstaatenbeamten und drückte meine Schulter.
    »Oh, Officer, Sie wissen doch, dass ich mich stets an die Regeln halte«, gab ich im Tonfall der Dame in Not zurück.
    »Das ist mehr, als man von deinem Freund sagen kann.« Rex warf einen gequälten Blick auf seinen Bizeps. »So wie Mike mich heute gefoult hat, muss ich womöglich zum Knochenklempner.«
    Ich stöhnte auf und steckte mir einen Kaugummi in den Mund. Rex und Mike waren eng befreundet, seit sie in der zweiten Klasse aus Versehen ihre Schnürsenkel aneinandergeknotet hatten. Ich war es also

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