Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
lassen. Sie hätten mich genauso verfolgt, wie sie dich jetzt verfolgen.«
    »Aber jetzt hast du beschlossen, zu gehen.« Er legte den Kopf auf die Seite. »Sag nicht, es ist wegen mir.«
    »Warum nicht? Ich mag es, neben einem Wirbelwind zu sitzen. Es ist beruhigend.«
    Arkadin brummte peinlich berührt.
    »Aber wirklich gereicht hat’s mir, als ich erfuhr, was sie vorhaben.«
    »Du hast dabei an deinen amerikanischen Retter gedacht.«
    »Vielleicht kannst du das nicht verstehen, dass ein einziger Mensch dein Leben so prägen kann.«
    »Oh doch, das verstehe ich gut«, erwiderte Arkadin und dachte an Semjon Ikupow. »Darin sind wir zwei uns ähnlich.«
    Sie zeigte auf ihn. »Du hast Schmerzen, stimmt’s?«
    »Komm mit«, sagte er und stand auf. Er führte sie an der Küche vorbei, schaute kurz hinein und ging dann weiter in die Herrentoilette.
    »Geh hinaus«, befahl er einem Mann beim Waschbecken.
    Er warf einen Blick in die Kabine, um sich zu vergewissern, dass sie allein waren. »Ich sage dir jetzt, wie du diese verdammte Schulter einrenken kannst.«
    Als er es ihr erklärt hatte, fragte sie: »Wird es wehtun?«
    Statt einer Antwort klemmte er sich den Griff des Holzlöffels, den er aus der Küche mitgenommen hatte, zwischen die Zähne.
    Nur sehr widerstrebend drehte Bourne der Gabunviper den Rücken zu. Alle möglichen Gedanken gingen ihm durch den Kopf, vor allem der an Michail Tarkanian. Er war der Maulwurf in der Organisation des Professors. Der Mann wusste bestimmt eine Menge über Specters Netzwerk. Bourne durfte ihn nicht entwischen lassen.
    Der Mann, der vor ihm stand, hatte ein flaches Gesicht mit Zweitagebart, eine fettige Haut und schlechte Zähne. Sein Atem stank nach Zigaretten und halb zersetzten Essensresten. Er richtete seine Glock mit Schalldämpfer direkt auf Bournes Brust.
    »Komm raus«, sagte er leise.
    »Es ist ziemlich egal, ob ich’s mache oder nicht«, gab Bourne zurück. »Der Mann bei den Pythons hat bestimmt schon den Sicherheitsdienst gerufen. Sie werden uns alle festnehmen.«
    »Raus hier. Sofort.«
    Der Killer machte einen fatalen Fehler, indem er mit der Pistole gestikulierte. Mit dem linken Unterarm schlug Bourne den verlängerten Lauf zur Seite. Er drückte den Mann an die gegenüberliegende Wand des Ganges und rammte ihm das Knie zwischen die Beine. Als sich der Mann vor Schmerz krümmte, schlug ihm Bourne die Pistole aus der Hand, packte ihn am Mantel und schleuderte ihn mit solcher Wucht in den Käfig mit der Viper, dass er auf dem Boden bis in die Ecke schlitterte, in der die Schlange zusammengerollt lag.
    Bourne stieß einen rhythmisch zischenden Laut in der Art einer Viper aus, und die Schlange hob den Kopf. Das Zischen, das sie hörte, war für sie das eines Rivalen, einer anderen Schlange, und sie spürte, dass etwas Lebendiges in ihr Territorium eingedrungen war. Im nächsten Augenblick griff sie den zu Tode erschrockenen Mann an.
    Bourne lief bereits den Gang hinunter. Die Tür am anderen Ende stand weit offen. Er stürmte ins Tageslicht hinaus.
    Tarkanian wartete auf ihn, für den Fall, dass Bourne seinen beiden Verfolgern entkam. Er rammte Bourne die Faust in die Wange und ließ einen wuchtigen Tritt folgen. Doch Bourne fing seinen Fuß auf und drehte ihn herum, so dass Tarkanian von den Beinen gerissen wurde.
    In diesem Augenblick hörte Bourne aufgeregte Rufe und das Quietschen von billigen Sohlen auf Beton. Die Sicherheitsleute waren unterwegs, auch wenn er sie noch nicht sehen konnte.
    »Tarkanian«, sagte er und schlug ihn k. o.
    Bourne kniete sich zu dem Bewusstlosen und begann mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung, als drei Sicherheitsmänner um die Ecke kamen und sofort zu ihm liefen.
    »Mein Freund ist zusammengebrochen, als wir die Männer mit den Pistolen sahen.« Bourne gab ihnen eine genaue Beschreibung der beiden Bewaffneten und zeigte auf die offene Tür zum Reptilienhaus. »Können Sie Hilfe rufen? Mein Freund ist allergisch gegen Senf. Wahrscheinlich war Senf in dem Kartoffelsalat, den wir zu Mittag gegessen haben.«
    Einer der Sicherheitsmänner rief den 911-Notruf, während die beiden anderen mit gezogenen Pistolen ins Haus liefen. Der Wächter blieb bei Bourne, bis die Rettungssanitäter eintrafen. Sie untersuchten Tarkanian kurz und legten ihn dann auf die Rollbahre. Bourne ging an Tarkanians Seite, während sie sich einen Weg durch die gaffende Menge bahnten, bis sie zu dem Krankenwagen kamen, der in der Connecticut Avenue wartete. Er erzählte

Weitere Kostenlose Bücher