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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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fliegen?«
    Bourne trank einen Schluck aus einer Wasserflasche und klappte die Aktenmappe zu. Er brauchte mehr Zeit, um festzustellen, ob Karim al-Jamil diese Gespräche manipuliert hatte, aber er hatte den starken Verdacht, dass es so war. Er wusste, dass Martin viel zu schlau war, um ihr irgendetwas Geheimes zu erzählen – und das galt für so ziemlich alles, was in der CI passierte.
    »Ich konnte mich einfach noch nicht von dir losreißen.« Er sah, wie sich Moiras Lippen zu einem Lächeln verformten. Dann ließ er die Bombe platzen. »Außerdem ist die NSA hinter mir her.«
    Es war, als wären in ihrem Gesicht die Lichter ausgegangen. »Sag das noch mal.«
    »Die NSA. Luther LaValle hat’s offenbar auf mich abgesehen.« Er winkte ab, um ihren Fragen zuvorzukommen. »Es ist eine politische Sache. Wenn er mich schnappen kann, während es die CI nicht konnte, dann kann er den Mächtigen beweisen, dass es Sinn macht, die CI in seine Hände zu legen, vor allem nach den Turbulenzen, die es in der CI nach Martins Tod gegeben hat.«
    Moira schürzte die Lippen. »Dann hatte Martin also Recht. Er war der Einzige, der noch an dich geglaubt hat.«
    Bourne hätte fast Soraya erwähnt, ließ es dann aber sein. »Das spielt jetzt keine Rolle mehr.«
    »Für mich schon«, entgegnete sie mit Nachdruck.
    »Weil du ihn geliebt hast.«
    »Wir haben ihn beide geliebt.« Sie neigte den Kopf auf die Seite. »Moment, willst du damit sagen, dass daran etwas nicht in Ordnung ist?«
    »Wir leben irgendwo am Rand der Gesellschaft, in einer Welt der Geheimnisse.« Er bezog sie ganz bewusst mit ein. »Leute wie wir müssen immer einen Preis dafür bezahlen, wenn wir jemanden lieben.«
    »Was meinst du damit?«
    »Wir haben ja schon mal darüber gesprochen«, erklärte Bourne. »Liebe ist eine Schwachstelle, die deine Feinde ausnützen können.«
    »Und ich sage, dass ich so nicht leben möchte.«
    Bourne blickte durch das Fenster hinaus in die Dunkelheit. »Ich kenne kein anderes Leben.«
    »Das glaube ich nicht.« Moira beugte sich vor, bis ihre Knie sich berührten. »Du hast bestimmt auch schon etwas anderes erlebt, Jason. Du hast deine Frau geliebt; du liebst deine Kinder.«
    »Was kann ich ihnen denn schon für ein Vater sein? Ich bin eine Erinnerung, nicht mehr. Und ich bin sogar eine Gefahr für sie. Irgendwann werden sie sich nur noch dunkel an mich erinnern.«
    »Das kannst du verhindern. Und was für ein Freund warst du für Martin? Ein so guter, wie man es nur sein kann.« Sie versuchte ihn dazu zu bringen, dass er sich ihr wieder zuwandte. »Manchmal glaube ich, du suchst Antworten auf Fragen, für die es keine Antwort gibt.«
    »Und was heißt das?«
    »Dass du, egal, was du in der Vergangenheit gemacht hast oder in Zukunft machen wirst, immer ein Mensch bleiben wirst.« Er sah sie mit einem rätselhaften Ausdruck an. »Das ist die Sache, die dir Angst macht, stimmt’s?«
    »Was ist los mit dir?«, fragte Devra.
    Arkadin, der hinter dem Lenkrad eines Autos saß, das sie in Istanbul gemietet hatten, brummte gereizt. »Wovon redest du?«
    »Wie lange dauert es noch, bis du mich vögelst?«
    Nachdem es keine Flüge von Sewastopol in die Türkei gab, hatten sie eine lange Nacht in einer engen Kabine der Helden von Sewastopol verbracht, auf der sie von der Ukraine über das Schwarze Meer in die Türkei fuhren.
    »Warum sollte ich das tun?«, entgegnete Arkadin, während er auf der Autobahn einen großen Lastwagen abdrängte.
    »Jeder Mann, den ich treffe, will mich vögeln. Warum solltest du anders sein?« Devra strich sich mit der Hand durchs Haar. Durch die Armbewegung hoben sich ihre Brüste einladend. »Wirklich, was ist nur los mit dir?« Ein spöttisches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. »Vielleicht bist du gar kein richtiger Mann. Ist es das?«
    Arkadin lachte. »Du bist so leicht zu durchschauen.« Er sah sie kurz an. »Was ist das für ein Spielchen? Warum willst du mich provozieren?«
    »Ich will meine Männer zu irgendeiner Reaktion animieren. Wie soll ich sie sonst kennenlernen?«
    »Ich bin nicht dein Mann«, knurrte er.
    Nun lachte Devra. Sie legte ihre dünnen Finger um seinen Arm und rieb ihn sachte. »Wenn dir die Schulter wehtut, fahre ich.«
    Er sah die vertraute Tätowierung an der Innenseite ihres Handgelenks, die auf ihrer weißen Haut umso furchterregender wirkte. »Wann hast du das bekommen?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Nicht unbedingt. Wirklich interessant ist aber, warum du’s bekommen hast.«

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