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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Menschenmenge behindert. Er kämpfte sich aus dem Gewühl, als das Fenster auf der Fahrerseite eines Wagens hinunterging. Ein stämmiger Mann mit grimmigem Gesicht und fast kahlem Kopf zielte mit einer dieser merkwürdig aussehenden Pistolen auf ihn.
    Bourne duckte sich in den Eingang zur U-Bahn-Station. Er hörte ein ganz leises Geräusch – so wie vorhin im Museum –, und etwas stach ihn in die linke Wade. Er blickte hinunter und sah einen kleinen Metallpfeil auf der Straße liegen. Das Geschoss hatte ihn nur gestreift, nicht mehr. Er sprang auf und stürmte die Treppe hinunter, mitten durch die Menge der Schaulustigen. In nicht ganz zwei Minuten würde ein Zug der Orange Line nach Vienna abfahren. Die nächste U-Bahn würde erst vier Minuten später kommen – genug Zeit für die NSA-Agenten, um ihn zu finden. Er musste den ersten Zug erwischen.
    Er löste den Fahrschein und ging weiter zum Bahnsteig. Plötzlich rutschte er mit dem linken Fuß aus, und er begann zu schwitzen. Als er das Gleichgewicht wiedererlangt hatte, kam ihm der Gedanke, dass der kleine Pfeil doch irgendeine Wirkung hinterlassen haben musste. Er blickte zu den elektronischen Anzeigen hinauf und hatte Mühe, scharf zu sehen und den richtigen Bahnsteig zu finden. Er kämpfte sich weiter, obwohl etwas in ihm ihn drängte, zu rasten und sich auszuruhen. Setz dich hin, schließ die Augen, schlaf ein wenig. Er ging zu einem Automaten, suchte in seinen Taschen nach Kleingeld und kaufte so viele Schokoriegel, wie er dafür bekam. Dann reihte er sich in die Schlange vor der Rolltreppe ein.
    Auf halbem Weg hinunter stolperte er und stieß gegen zwei Leute vor ihm. Er verlor für einen Moment das Bewusstsein. Als er den Bahnsteig erreichte, fühlte er sich zittrig und schwerfällig. Nur noch eine Minute. Er spürte das Vibrieren des ankommenden Zuges, den Wind, den er erzeugte.
    Er hatte bereits einen Schokoriegel verschlungen und machte sich über den zweiten her, als der Zug in die Station einfuhr. Er stieg ein und ließ sich von der Menge weitertragen. In dem Moment, als die Türen zugingen, sprintete ein großer Mann mit breiten Schultern und einem schwarzen Trenchcoat am anderen Ende in Bournes Wagen. Die Türen schlössen sich, und der Zug fuhr mit einem Ruck an.

Kapitel dreizehn
     
    Als er sah, wie sich der Mann im schwarzen Trenchcoat vom Ende des Wagens nach vorne arbeitete, verspürte Bourne ein unangenehmes Gefühl der Klaustrophobie. Bis zur nächsten Haltestelle war er in diesem engen Raum eingeschlossen. Außerdem spürte er trotz der Schokolade, die er gegessen hatte, eine Schwäche, die von seinem linken Bein ausging, als die Substanz, die sie ihm mit dem Pfeil verpasst hatten, in den Blutkreislauf überging. Er riss die Verpackung von einem weiteren Schokoriegel herunter und verschlang ihn. Je schneller er den Zucker und das Koffein ins Blut bekam, umso besser war sein Körper in der Lage, gegen die Wirkung der Droge anzukämpfen. Doch die Wirkung ließ sich nur hinauszögern; irgendwann würde sein Blutzuckerspiegel dramatisch abfallen und ihn zusammenbrechen lassen.
    Die U-Bahn erreichte das Federal Triangle, und die Türen glitten auf. Menschenmassen stiegen aus und strömten herein. Der schwarze Trenchcoat nutzte die wenigen Augenblicke, in denen der Wagen nicht mehr so voll war, um näher an Bourne heranzukommen, der sich mit beiden Händen an einer Haltestange festhielt. Die Türen gingen zu, der Zug beschleunigte. Der schwarze Trenchcoat wurde von einem hünenhaften Mann mit Tätowierungen auf beiden Handrücken aufgehalten. Er wollte sich vorbeischieben, doch der Riese starrte ihn finster an und weigerte sich, Platz zu machen. Der schwarze Trenchcoat hätte sich mit seinem Dienstausweis freie Bahn verschaffen können, doch er tat es nicht – zweifellos um keine Panik auszulösen. Aber es war immer noch ein ungelöstes Rätsel, ob der Mann von der NSA oder der CI war. Bourne bemühte sich, so gut es ging, um Konzentration und sah seinem Gegner ins Gesicht, um irgendeinen Anhaltspunkt für seine Zugehörigkeit zu finden. Der Mann hatte ein nichtssagendes Gesicht, das jedoch eine gewisse Rohheit zeigte, wie sie das Militär von seinen Geheimagenten verlangte. Bourne kam zu dem Schluss, dass er wohl der NSA angehörte. Obwohl sich sein Kopf wie umnebelt anfühlte, war ihm doch klar, dass er zuerst mit dem Mann im Trenchcoat fertig werden musste, bevor er den Treffpunkt in Foggy Bottom erreichte.
    Zwei Kinder wurden gegen Bourne

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