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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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an.«
    Dann schob er den Maulwurf vor, um Oberst Lemtow zur Seite zu drängen. Dakajew, der dritte Maulwurf, war nicht in seinem Büro. Karpow wollte schon den Sicherheitsdienst rufen, als ihm die verängstigte Sekretärin mitteilte, dass ihr Chef in einer Besprechung sei. Karpow begab sich mit seinem Gefangenen zum Konferenzsaal und trat ein.
    Zwölf Männer waren um den rechteckigen Tisch versammelt. Dakajew saß als Vorsitzender am Kopfende des Tisches. Als Abteilungschef würde er ihm lebend nützlicher sein als tot. Karpow stieß den ersten Maulwurf gegen den Tisch. Alle außer Dakajew schoben ihre
Stühle zurück, so weit sie konnten. Dakajew hingegen rührte sich nicht von der Stelle. Im Gegensatz zu Oberst Lemtow schien er weder empört noch verwirrt zu sein. Karpow sah, dass der Mann genau wusste, was hier vor sich ging.
    Das musste sich ändern. Karpow zerrte den ersten Maulwurf so energisch den Tisch entlang, dass Papiere und Wassergläser durch die Gegend flogen. Als sie vor Dakajew standen, starrte ihm Karpow in die Augen und drückte dem ersten Maulwurf die Pistole an den Hinterkopf.
    »Bitte«, flehte der Mann und pinkelte in die Hose.
    Karpow drückte ab. Der Kopf des Mannes krachte gegen den Tisch und blieb in einer Blutlache liegen. Dakajews Anzug, Hemd und Krawatte waren ebenso von Blutspritzern übersät wie sein frisch rasiertes Gesicht.
    Karpow gestikulierte mit seiner Pistole. »Steh auf.«
    Dakajew erhob sich. »Wollen Sie mich auch erschießen?«
    »Am Ende vielleicht.« Karpow packte ihn an der Krawatte. »Das hängt ganz von dir ab.«
    »Ich verstehe«, sagte Dakajew. »Ich will Straffreiheit.«
    »Straffreiheit? Ich gebe dir Straffreiheit.« Karpow knallte ihm den Lauf der Pistole gegen den Kopf.
    Dakajew wurde zur Seite geschleudert und stieß gegen einen Beamten, der wie gelähmt auf seinem Stuhl saß. Karpow beugte sich über Dakajew, der vor der Wand am Boden lag.
    »Du sagst mir alles, was du weißt, über deine Arbeit und deine Kontakte – Namen, Orte, Daten, jedes
kleinste Detail –, und dann entscheide ich, was mit dir passiert.«
    Er zog Dakajew auf die Beine. »Und ihr geht wieder an eure verdammte Arbeit.«
    Draußen vor dem Büro herrschte absolute Stille. Wie hölzerne Soldaten standen die Leute da und wagten nicht, sich zu bewegen oder auch nur zu atmen. Oberst Lemtow wich seinem Blick aus, als Karpow mit dem blutenden Dakajew zu den Aufzügen ging.
    Sie fuhren hinunter, durch den Keller und weiter ins tiefste Innere des Gebäudes, wo die Haftzellen in den nackten Fels geschlagen worden waren. Es war kalt und feucht hier unten. Die Wärter trugen Mäntel und Pelzmützen mit Ohrenschützern, wie mitten im Winter. Wenn jemand sprach, stieg eine Atemwolke aus seinem Mund auf.
    Karpow ging mit Dakajew zur letzten Zelle auf der linken Seite. Sie enthielt einen Metallstuhl, der auf dem Betonboden festgeschraubt war, ein Waschbecken aus rostfreiem Stahl, eine Toilette aus dem gleichen Material und ein Brett, das von einer Wand vorstand und mit einer dünnen Matratze belegt war. Unter dem Stuhl war ein großer Abfluss eingebaut.
    »Das übliche Werkzeug in unserem Geschäft«, sagte Karpow, als er Dakajew auf den Stuhl drückte. »Ich muss zugeben, ich bin ein bisschen eingerostet, aber das wird dir sicher nichts ausmachen.«
    »Der ganze dramatische Aufwand ist nicht notwendig«, sagte Dakajew. »Ich bin niemandem gegenüber loyal. Ich sage Ihnen alles, was Sie wissen wollen.«
    »Da habe ich keinen Zweifel«, sagte Karpow und ließ Wasser in das Waschbecken laufen. »Andererseits kann
man sich bei einem Mann, der von sich sagt, dass er keine Loyalität kennt, kaum darauf verlassen, dass er freiwillig die Wahrheit sagt.«
    »Aber ich …«
    Karpow steckte ihm die Pistole in den Mund. »Hör zu, mein treuloser Freund. Ein Mann ohne jede Loyalität ist das Herz nicht wert, das in seiner Brust schlägt. Bevor ich mir dein Geständnis anhöre, werde ich dir den Wert der Loyalität beibringen müssen. Wenn du hier rauskommst – es sei denn, du verlässt die Zelle mit den Füßen voran –, dann wirst du ein treuer Angehöriger des FSB-2 sein. Nie wieder werden dich Leute wie Dimitri Maslow dazu verleiten können, uns zu verraten. Du wirst unbestechlich sein.«
    Karpow trat seinen Gefangenen vom Stuhl herunter. Dann packte er ihn am Kragen und hielt ihn über das Waschbecken, das mit eiskaltem Wasser gefüllt war.
    »Jetzt fangen wir an«, sagte er. Und er drückte Dakajews Kopf

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