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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nachzeichnete.
    Die drei wateten durch die seichten Wellen der Brandung, die auf den goldenen Sand aufliefen. Der Himmel war noch pink verfärbt und wechselte nach und nach ins Gelbliche. Möwen tauchten ins Wasser ein und kamen mit kleinen Fischen in den Krallen wieder hervor. Sie lachten wie die Kinder, als ihnen das Wasser ins Gesicht schlug.
    Als sie weiter draußen waren, wunderte sich Moira ein wenig, dass Arkadin nach Muscheln tauchte, statt ihre Brüste anzustarren, die sich unter dem nassen T-Shirt abzeichneten. So wie er zuvor mit ihr getanzt hatte, wäre das eigentlich zu erwarten gewesen. Sie hatte nicht allzu viel über Sorayas Mission erfahren – zu früh hatte Arkadin ihr verschlüsseltes Gespräch mit seinem frauenfeindlichen Witz beendet.
    Während Arkadin immer noch nach Muscheln tauchte,
schwamm sie zu Soraya hinüber, um vielleicht jetzt kurz mit ihr zu sprechen. Sie tauchte durch eine entgegenkommende Welle und wollte die letzten Meter zu Soraya schwimmen, als etwas sie am linken Knöchel packte und zurückriss.
    Sie wand sich und sah, dass es Arkadin war, der sie unter Wasser hielt. Sie stieß ihn mit den Händen weg, doch er zog sie nur noch fester an sich. Sie richtete sich auf, tauchte aus dem Wasser auf, und er folgte ihr.
    »Was soll das?«, rief sie. »Das ist nicht lustig.«
    Er ließ sie sofort los. »Ich finde, wir waren lang genug im Wasser, außerdem hab ich Hunger.«
    Moira drehte sich um und rief Soraya, die sofort mit kräftigen Armzügen zu ihnen schwamm.
    Die beiden Frauen wateten aus dem Wasser, Arkadin folgte ihnen. Sie erreichten die trockenen Sandhügel oberhalb der Flutlinie, da beugte sich Arkadin plötzlich vor. Mit der scharfen Kante der Muschel durchtrennte er Moira die Sehnen in der linken Kniekehle.

FÜNFUNDZWANZIG
    Das Städtchen Witney in Oxfordshire lag etwa zwanzig Kilometer westlich von Oxford am Fluss Windrush. Alles, was hier noch fehlte, waren Hobbits und Orks. Bourne saß in einem Mietwagen, der Nachmittag war kühl und trocken, die Sonne guckte nur gelegentlich zwischen den Wolken hervor. Er hatte Peter Marks nicht angelogen; er wollte wirklich nach Tineghir, aber vorher gab es noch etwas zu erledigen.
    Basil Bayswater lebte in einem Cottage mit Strohdach und runden Fenstern, wie aus einem Roman von Tolkien. Entlang des Kieswegs, der zur Haustür führte, waren in sauberen Beeten Blumen gepflanzt. Die dicke Holztür hatte einen Türklopfer in Form eines brüllenden Löwenkopfes aus Messing. Bourne betätigte ihn.
    Einige Augenblicke später öffnete ein Mann die Tür, der um einiges jünger war, als er es erwartet hatte.
    »Ja? Was kann ich für Sie tun?« Er hatte langes, glatt zurückgekämmtes Haar, eine breite Stirn, dunkle, wachsame Augen und ein markantes Kinn.
    »Ich möchte zu Basil Bayswater«, sagte Bourne.
    »Sie stehen vor ihm.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Bourne.
    »Ach, dann meinen Sie Professor Basil Bayswater. Mein Vater ist leider schon vor drei Jahren gestorben.«
     
    Moira schrie, während ihr Blut das Wasser verfärbte. Arkadin fing sie auf, als sie umkippte.
    »Mein Gott«, schrie Soraya. »Was hast du getan!«
    Moira hielt sich schreiend das linke Knie.
    Arkadin achtete nicht auf Soraya, sondern sah Moira zähnefletschend an. »Hast du wirklich geglaubt, ich erkenne dich nicht wieder?«
    Moiras Magen krampfte sich zusammen.
    »Was meinst du?«
    »Ich habe dich auf Bali gesehen. Du warst mit Bourne zusammen.«
    Sie dachte an ihre Flucht durch das Dorf Tenganan, wo Bourne plötzlich von einem Scharfschützen niedergeschossen worden war, der im Wald lauerte.
    Ihre Augen öffneten sich weit.
    »Ja, das war ich.« Er lachte, warf die blutige Muschel in die Luft und fing sie auf wie einen Ball. »Du warst mit Bourne zusammen. Du bist seine Geliebte. Und jetzt hat dich das Schicksal zu mir geführt.«
    Soraya war wütend und schockiert zugleich. »Was zum Teufel soll das?«
    »Das finden wir gerade heraus«, antwortete Arkadin und wandte sich ihr zu. »Das ist Jason Bournes Geliebte, aber vielleicht kennt ihr euch ja längst.«
    Mit großer Willensanstrengung kämpfte Soraya gegen die Panik an, die in ihr hochkam. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Okay, dann erkläre ich es dir. Ich habe dir deine Geschichte keinen Moment lang abgekauft, aber ich wollte
dich nicht wegschicken, solange ich nicht wusste, was du wirklich willst. Ich habe den starken Verdacht, dass dich Willard hergeschickt hat. Er hat diesen Trick schon einmal

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