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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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unter Wasser.
     
    Soraya sah zu, wie Arkadin mit Moira tanzte, vermutlich um sie eifersüchtig zu machen. Sie waren in eine der Cantinas von Puerto Peñasco gegangen, die die ganze Nacht offen hatten und die vor allem von Schichtarbeitern der Maquiladoras besucht wurden. Ein trauriges Lied tönte aus der Jukebox, die mit ihren grellen Lichtern aussah wie eine schlechte Imitation des Ufos aus dem Film Unheimliche Begegnung der dritten Art .
    Soraya schlürfte ihren schwarzen Kaffee und sah zu, wie Arkadin unermüdlich die Hüften schwang. Der Mann konnte vielleicht tanzen! Dann zog sie ihren PDA heraus und studierte die Nachrichten von Peter Marks.
In der letzten beschrieb er ihr, wie sie Arkadin nach Tineghir locken sollte. Woher hatte Peter diese Informationen?
    Sie hatte sich nicht anmerken lassen, wie schockiert sie war, als Moira plötzlich hier auftauchte. Als sie an Bord der Jacht ging, hatte sie ein Gefühl, als würde sie den Boden unter den Füßen verlieren. Das Spiel hatte sich dramatisch geändert, und sie musste so schnell wie möglich herausfinden, warum Moira hier war. Deshalb hatte sie nicht nur aufmerksam jedes Wort verfolgt, das gesprochen wurde, sondern auch auf Moiras Tonfall geachtet, der vielleicht das eine oder andere verriet. Was wollte Moira von Arkadin? Der Deal, den sie Arkadin vorschlug, war sicherlich genauso ein Vorwand wie der, unter dem Soraya selbst hergekommen war.
    Draußen war es dunkel und mondlos, die Wolkendecke ließ nur da und dort ein wenig Sternenlicht durch. In der Cantina stank es nach Bier und Körperausdünstungen. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung, die jedoch etwas Verzweifeltes und Hoffnungsloses an sich hatte. Sie fühlte sich umgeben von Menschen, für die es kein Morgen gab.
    Soraya wünschte sich, sie könnte mit Moira sprechen, wenigstens kurz, doch unter Arkadins Augen war das nicht möglich. Sie hätten gleichzeitig auf die Toilette gehen können, aber das hätte ihn sicher misstrauisch gemacht. Sie kannte Moiras Handynummer nicht, also schied auch eine SMS aus. Blieb nur die Möglichkeit, verschlüsselte Botschaften in ihr Gespräch zu verpacken. Falls sie ähnliche Absichten verfolgten, so war es wichtig, dass sie sich nicht gegenseitig behinderten.
    Arkadin und Moira kamen schweißgebadet an den
Tisch zurück. Er bestellte zwei Bier und für Soraya noch einen Kaffee. Was immer morgen passieren würde  – heute genoss er es jedenfalls sichtlich, mit den beiden Frauen zusammen zu sein.
    »Moira«, sagte Soraya, »wissen Sie auch etwas über den Nahen Osten, oder sind Sie nur auf dem amerikanischen Kontinent daheim?«
    »Mexiko, Kolumbien, Bolivien und bis zu einem gewissen Grad Brasilien – das sind meine Territorien.«
    »Und Sie arbeiten allein?«
    »Ich habe eine Firma, aber im Moment beschäftige ich mich vor allem mit den Geschäften von Berengária Moreno.« Moira zeigte mit dem Kinn auf Soraya. »Und Sie?«
    »Ich habe auch meine eigene Firma, obwohl es da einen Konzern gibt, der es auf uns abgesehen hat.«
    »Ein multinationaler?«
    »Nein, ein rein amerikanischer.«
    Moira nickte. »Import-Export, haben Sie gesagt?«
    Soraya rührte etwas Zucker in ihren Kaffee. »Genau.«
    »Dann könnte Ihnen meine … äh … Erfahrung vielleicht nützlich sein, um eine feindliche Übernahme zu verhindern.«
    »Nein, danke«, sagte Soraya und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, dann stellte sie die Tasse wieder auf den Tisch. »Ich habe meine eigenen … Spezialisten.«
    »Weiß jemand, wie man einen Gedanken im Kopf einer Frau nennt?«, warf Arkadin ein. Er beugte sich vor und sah zwischen ihnen hin und her. »Einen Touristen!« Er lachte so laut, dass er sich fast an seinem Bier verschluckte. Als er ihre düsteren Gesichter sah, sagte er: »Scheiße, jetzt seid nicht so ernst, Ladys, wir wollen
doch Spaß haben und heute einmal nicht übers Geschäft reden.«
    Moira sah ihn einen Augenblick an. »Was kommt heraus, wenn sich ein Russe und eine Vietnamesin paaren? Ein Autodieb, der nicht fahren kann.«
    Soraya lachte. »Jetzt haben wir Spaß.«
    Arkadin lächelte. »Hast du noch mehr davon auf Lager?«
    »Mal sehen.« Moira trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Wie wär’s damit? Zwei Russen und ein Mexikaner sitzen in einem Auto. Wer fährt? Die Polizei.«
    Arkadin lachte und wedelte schelmisch mit dem Finger. »Wo hast du diese Witze her?«
    »Aus dem Gefängnis«, antwortete Moira. »Roberto Corellos liebt Witze über Russen.«
    »Zeit, auf

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