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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»damit ich so schnell wie möglich von hier verschwinden kann.«
    »Niemand, den wir kennen oder der uns kennt, würde auch nur in die Nähe dieses Drecklochs kommen«, erwiderte Willard. »Gibt es einen besseren Platz, wo wir uns treffen könnten?«
    Danziger machte ein mürrisches Gesicht. »Kommen Sie zur Sache, Mann.«
    »Sie haben ein Problem«, sagte Willard geradeheraus.
    »Ich habe eine Menge Probleme, aber die gehen Sie nichts an.«
    »Seien Sie nicht so voreilig.«
    »Hören Sie, Sie sind raus aus der CI, und das heißt, Sie sind niemand. Ich bin zu diesem Treffen gekommen  – sagen wir, aus Anerkennung Ihrer früheren
Leistungen. Aber jetzt sehe ich, dass es Zeitverschwendung war.«
    Willard blieb unbeirrt beim Thema. »Dieses spezielle Problem betrifft Ihren Boss.«
    Danziger lehnte sich zurück, wie um möglichst großen Abstand zu Willard zu halten. Der breitete die Hände aus. »Wollen Sie’s hören? Wenn nicht, können Sie gern gehen.«
    »Reden Sie schon.«
    »Bud Halliday hat … wie soll ich sagen … eine heimliche Beziehung zu einem Mann namens Jalal Essai.«
    »Soll das ein Erpressungsversuch werden?«, versetzte Danziger wütend.
    »Beruhigen Sie sich. Ihre Beziehung ist rein geschäftlich.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Sehr viel«, antwortete Willard. »Essai ist Gift für ihn, und für Sie. Er gehört zu einer Gruppe namens Severus Domna.«
    »Nie gehört.«
    »Nur wenige kennen sie. Aber es war jemand von Severus Domna, der bewirkt hat, dass gegen Oliver Liss noch einmal ermittelt wird.«
    Ein Betrunkener stieß ein schauriges Geheul aus, als er versuchte, im Duett mit Conny Francis zu singen. Einer von Danzigers Gorillas ging zu ihm und brachte ihn zum Schweigen.
    Danziger runzelte die Stirn. »Wollen Sie damit sagen, dass die amerikanische Regierung Befehle von … was für einer Gruppe entgegennimmt? Kann ich aus dem Namen Severus Domna schließen, dass es eine muslimische Organisation ist?«
    »Severus Domna hat seine Leute in fast jedem Land auf der Welt.«
    »Christliche und muslimische?«
    »Und vermutlich auch im jüdischen, hinduistischen, buddhistischen und jedem anderen Kulturkreis, den Sie sich vorstellen können.«
    Danziger schnaubte ungläubig. »Das ist doch absurd! Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Leute von verschiedenen Religionen auch nur auf einen Wochentag einigen können, an dem sie sich treffen, geschweige denn in einer globalen Organisation zusammenarbeiten. Und wofür überhaupt?«
    »Alles, was ich weiß, ist, dass ihre Ziele nicht unsere Ziele sind.«
    Danziger reagierte so, als hätte Willard ihn beleidigt. »Unsere Ziele? Sie sind jetzt Zivilist «, fügte er abschätzig hinzu.
    »Man kann den Leiter von Treadstone wohl kaum als Zivilisten bezeichnen«, entgegnete Willard.
    »Treadstone? Sie sollten es vielleicht Headstone nennen, weil da nämlich längst ein Grabstein draufsteht.« Er lachte rau. »Ihr Headstone geht mich nichts an. Das Gespräch ist beendet.«
    Als er von der Sitzbank aufstand, spielte Willard seinen Trumpf aus. »Die Zusammenarbeit mit einer ausländischen Gruppe ist Hochverrat und kann mit dem Tod bestraft werden. Stellen Sie sich die Schande vor.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?«
    »Was werden Sie ohne Bud Halliday anfangen?«
    Danziger zögerte. Zum ersten Mal, seit er hereingekommen war, wirkte er unsicher.
    »Sagen Sie mir eins«, fuhr Willard fort, »warum
sollte ich unsere Zeit mit irgendwelchem Unsinn verschwenden, Director? Was hätte ich davon?«
    Danziger setzte sich wieder hin. »Was haben Sie davon, dass Sie mir dieses Märchen erzählen?«
    »Wenn Sie es wirklich für ein Märchen halten würden, säße ich längst allein da.«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich davon halten soll«, sagte Danziger. »Aber ich kann mir ja mal anhören, was Sie noch zu sagen haben.«
    »Das ist alles, was ich will«, versicherte Willard. Doch das stimmte natürlich nicht. Er wollte viel mehr von Danziger, und jetzt wusste er, dass er es auch bekommen würde.
     
    Auf der Fahrt zurück in sein Büro ließ Karpow seinen Fahrer anhalten. Er ging ein Stück, bis er sicher war, dass ihn niemand sah, und übergab sich ins hohe Gras. Es war nicht so, dass er noch nie jemanden getötet hätte. Ganz im Gegenteil, er hatte in seiner Laufbahn nicht wenige Übeltäter erschossen. Was ihm den Magen umdrehte, war vielmehr die Situation, in die er geraten war und in der er sich vorkam wie in einer Kloake. Es musste

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