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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sich befasste. Ein brillanter Plan, der auch funktioniert hatte, bis Tracy in Khartum ums Leben gekommen war. Dann war Arkadin wieder von der Bildfläche verschwunden. Willard musste einen Weg finden, wie er wieder an ihn herankam, also griff er auf eine bewährte Treadstone-Taktik zurück. Arkadin benutzte Frauen wie Geschirrtücher. Eine Frau würde er kaum verdächtigen, dass sie ihn ausspionierte.
    »Dann hat ihn Soraya gefunden, nehme ich an.«
    »Sie ist gerade bei ihm in Sonora und weiß, was sie zu tun hat«, antwortete Marks. »Glaubst du, dass sie ihn dazu bringen kann, nach Tineghir zu kommen?«
    »Nein«, antwortete Bourne. »Aber ich kann das.«
    »Wie?«
    Bourne lächelte und erinnerte sich an einen Eintrag in Noah Perlis’ Tagebuch. »Ich muss ihr eine SMS mit einer bestimmten Information schicken. Sie wird wissen, was sie damit anfangen soll.«
    Sie befanden sich jetzt am Stadtrand von London. Bourne fuhr von der Autobahn ab und hielt in einer Seitenstraße an. Marks gab ihm seinen PDA und sagte ihm Sorayas Nummer an. Bourne tippte sie ein, dann drückte er die SMS-Taste, schrieb die Nachricht und schickte sie ab.
    Er gab Marks den PDA zurück und fuhr weiter. »Ich weiß nicht, wie es zugegangen ist«, sagte er, »aber Severus Domna hat Willard und Treadstone in der Hand.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Jalal Essai ist Amazigh. Er kommt aus dem Atlasgebirge.«
    »Bekommt Willard jetzt seine Anweisungen von Essai oder von Severus Domna?«
    »Im Moment ist das nicht wichtig«, antwortete Bourne, »aber ich tippe auf Severus Domna. Ich glaube nicht, dass Essai solchen Einfluss hat, dass er Liss festnehmen lassen kann.«
    »Weil Essai sich von Severus Domna getrennt hat, nicht wahr?«
    Bourne nickte. »Und das macht die Situation noch interessanter.« Er bog einige Male ab, schließlich landeten sie in einer Straße mit gepflegten weißen Reihenhäusern im georgianischen Stil. Ein Skye-Terrier, der eifrig an den Stufen zu einem Haus schnupperte, zog sein Herrchen den Bürgersteig entlang. Der Arzt wohnte drei Häuser weiter. »Es kommt nicht so oft vor, dass sich meine Feinde gegenseitig an die Kehle gehen.«
    »Dann willst du also trotz der Gefahr nach Tineghir. Keine leichte Entscheidung.«
    »Du hast selber eine harte Entscheidung zu treffen«, erwiderte Bourne. »Wenn du im Geschäft bleiben willst, Peter, dann musst du nach D.C. zurückkehren und Willard unschädlich machen. Sonst wird er dich und Soraya früher oder später vernichten.«

VIERUNDZWANZIG
    Frederick Willard wusste von der White Knights Lounge. Er kannte sie schon seit einiger Zeit – seit er angefangen hatte, sein privates Dossier über Verteidigungsminister Halliday zu erstellen. Bud Halliday besaß jene Arroganz, die Männern von seinem hohen Rang oft zum Verhängnis wird und sie in die Niederungen des einfachen Volks zurückholt. Solche Männer gewöhnen sich so sehr an ihre Macht, dass sie das Gefühl haben, über dem Gesetz zu stehen.
    Willard hatte beobachtet, wie Bud Halliday sich wiederholt mit einem Mann traf, den er später als Jalal Essai identifizierte. All das hatte Willard schon vor seinem Gespräch mit Benjamin El-Arian herausgefunden. Er wusste nicht, ob El-Arian über diese Verbindung im Bilde war; er hatte jedenfalls nicht vor, ihm davon zu erzählen. Es gab Informationen, die man nur dem Richtigen mitteilen durfte.
    Und der erschien in diesem Augenblick, pünktlich auf die Minute, von seinen Leibwächtern flankiert wie ein römischer Kaiser.
    M. Errol Danziger kam an Willards Tisch und setzte sich auf die schäbige alte Sitzbank, die von unzähligen Zechtouren kündete.
    »Das ist ein richtiges Dreckloch«, meinte Danziger. Er sah aus, als hätte er am liebsten vorher ein Ganzkörperkondom übergestülpt.
    Sie saßen in einer heruntergekommenen Bar an einer der Schnellstraßen, die Washington mit Virginia verband. Nur hartgesottene Zecher fanden das Lokal einladend, für jeden anderen war es eine üble Kaschemme, die man freiwillig nie betreten würde. Es stank nach abgestandenem Bier und monatealtem Bratöl. Es war unmöglich zu sagen, in welcher Farbe die Wände gestrichen waren. Eine alte Jukebox spielte Willie Nelson und John Mellencamp, aber niemand tanzte oder sah auch nur so aus, als würde er zuhören. Am Ende der Bar stöhnte jemand gelangweilt.
    Willard rieb sich die Hände. »Was darf ich Ihnen bestellen?«
    »Am besten ein Taxi«, antwortete Danziger und bemühte sich, nicht zu tief einzuatmen,

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