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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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schließlich hinzu.
    »Ich weiß nicht. Ist es so?«
    Bourne stand auf und ging in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Er ärgerte sich über sich selbst, nicht über Moreno. Er wusste, dass er gerade in solchen Situationen besonders verwundbar war, und das gefiel ihm überhaupt nicht. Oder genauer gesagt, in seinem Geschäft konnte er sich das einfach nicht leisten.
    Er ging ins Wohnzimmer zurück und setzte sich auf einen Lehnstuhl gegenüber dem Sofa, auf dem Moreno saß und langsam seine Zigarette rauchte, wie in Meditation versunken. Als Bourne draußen war, hatte er den Fernseher eingeschaltet, um sich die Nachrichten auf BBC anzusehen. Den Ton hatte er abgedreht, doch die Bilder vom Vesper-Klub waren auch so eindeutig. Vor dem Klub standen mehrere Einsatzfahrzeuge mit eingeschalteten Blinklichtern, und zwei Sanitäter kamen mit einer Tragbahre heraus. Der Tote, den sie heraustrugen, war ganz mit einem weißen Tuch bedeckt. Dann wechselte das Bild zu einem Nachrichtensprecher im BBC-Studio. Bourne machte Moreno ein Zeichen, der daraufhin den Ton aufdrehte, doch sie erfuhren nichts Neues, und so stellte Moreno wieder auf stumm.
    »Es wird jetzt um einiges schwerer, aus London herauszukommen«, meinte Bourne.
    »Ich kenne mehr Wege, wie man aus London rauskommt, als die Bullen«, erwiderte Moreno und zeigte auf den Polizisten, der im Fernsehen interviewt wurde.
    »Ich auch«, sagte Bourne. »Aber darum geht es gar nicht.«
    Moreno beugte sich vor, drückte die Zigarette in einem
hässlich-unförmigen Aschenbecher aus und zündete sich gleich eine neue an. »Wenn du darauf wartest, dass ich mich entschuldige, dann muss ich dich enttäuschen.«
    »Das würde auch nichts mehr ändern«, erwiderte Bourne. »Warum ist dieser Laptop so wichtig?«
    Moreno zuckte mit den Achseln.
    »Perlis hatte den Ring«, fügte Bourne hinzu. »Er hat Holly umgebracht, um ihn zu bekommen.«
    »Der Ring ist ein Symbol von Severus Domna, alle Mitglieder tragen ihn oder haben zumindest einen.«
    »Das ist alles? Wenn sonst nichts dran ist, warum hat Perlis dann Holly deswegen ermordet?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht hat er gedacht, dass der Ring ihn irgendwie zu dem Laptop führen würde.« Moreno drückte auch die neue Zigarette aus. »Sag, kommt dein Misstrauen vielleicht daher, dass Gustavo mein Halbbruder war?«
    »Das spielt vielleicht auch eine Rolle.«
    »Ja, also, ich habe schon darunter zu leiden gehabt, dass er mein großer Bruder ist.«
    »Dann ist es ja gut für dich, dass er tot ist«, sagte Bourne trocken.
    Moreno sah ihn ungläubig an. »Herrgott, du glaubst doch nicht etwa, dass ich sein Drogengeschäft übernommen habe?«
    »Ich wäre ein Narr, wenn ich nicht auf diesen Gedanken kommen würde.«
    Moreno nickte zähneknirschend. »Da hast du wohl recht.« Er lehnte sich zurück und breitete die Hände aus. »Okay, wie kann ich dir beweisen, dass ich keine Märchen erzähle?«
    »Das ist deine Sache.«
    Moreno verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte einen Augenblick. »An was erinnerst du dich von diesen vier Leuten – Perlis, Holly, Tracy und Diego Herrera?«
    »An so gut wie nichts«, antwortete Bourne.
    »Ich nehme an, du hast Diego danach gefragt. Was hat er dir erzählt?«
    »Ich weiß von ihrer Freundschaft und von ihren amourösen Beziehungen.«
    »Wovon redest du?«, fragte Moreno stirnrunzelnd.
    Als Bourne es ihm erzählte, lachte Moreno. »Da hat dir dein Freund Diego aber einen mächtigen Bären aufgebunden. Die vier waren nur befreundet, nicht mehr – das heißt, bis Holly anfing, den Ring zu tragen. Irgendjemand, ich glaube, es war Tracy, hat sich für die Inschrift interessiert. Und damit hat sie auch Perlis’ Neugier geweckt. Er fotografierte die Inschrift und ging damit zu Oliver Liss, seinem damaligen Chef. Das führte dann direkt zu Hollys tragischem Tod.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Ich war bei Black River, als mich Alex Conklin als Agent zu Treadstone holte. Das war dem alten Knaben eine große Genugtuung, weil er Liss verachtete. Er hielt ihn für einen der korruptesten und verkommensten Typen in dem Geschäft. Liss war einer von denen, die sich am Leid und Elend anderer bereichern. Er ließ seine Agenten Verbrechen begehen, vor denen die Regierungstruppen zurückschreckten. Bis zum Untergang von Black River, zu dem du ja auch deinen Teil beigetragen hast, war Liss einer der einflussreichsten Akteure in diesem Geschäft. Es gibt heutzutage nicht viele,
die so viel

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