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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Manager und ging ins Café. Sie setzte sich an einen Tisch und bestellte einen Eiskaffee. Aus schmerzlicher Erfahrung wusste sie, dass man außerhalb von New York, Washington oder L.A. keinen Eistee trinken konnte. Die Amerikaner mochten ihren Eistee furchtbar süß.
    Während sie wartete, breitete sie eine detaillierte Karte von Arizona und Nordmexiko auf dem Tisch aus. Mexiko war ein großes Land, doch sie vermutete, dass Arkadin sich nicht weiter als hundert Meilen vom Flughafen entfernt hatte. Sonst hätte er wohl kaum Tucson gewählt, sondern wäre gleich nach Mexiko City oder Acapulco geflogen. Nein, dachte sie, sein Ziel musste irgendwo im Nordwesten von Mexiko sein, vielleicht ganz in der Nähe der Grenze.
    Ihr Eiskaffee kam, und sie trank ihn schwarz und ohne Zucker und genoss den kräftigen Geschmack. Sie
malte um den Flughafen einen Kreis, der etwa hundert Meilen umfasste. Das war ihr Suchgebiet.
     
    Als Soraya das Büro des Managers verließ, zog er einen kleinen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss die unterste Schublade auf der rechten Seite seines Schreibtischs auf. Darin lagen Akten, eine Pistole, die auf seinen Namen registriert war, und das Kopfbild eines Mannes. Er hielt das Foto ins Licht und betrachtete es einige Sekunden. Dann schürzte er die Lippen, drehte es um, las die Telefonnummer, die auf der Rückseite stand, und wählte sie an seinem Bürotelefon.
    Als sich die männliche Stimme meldete, sagte er: »Jemand hat sich nach Ihrem Mann erkundigt – dem Mann auf dem Foto, das Sie mir gegeben haben … Sie hat sich als Soraya Moore vorgestellt, und es hat recht glaubwürdig geklungen … Nein, kein Ausweis einer Behörde … Ja, ich habe es so gemacht, wie Sie es haben wollten … Kein Ding, Mann … Was? Ach so, also, ich hab gemeint, dass das sicher kein Problem ist, weil ich ihr einen Wagen vermietet habe …«
     
    »… einen Toyota Corolla, silber-blau, Kennzeichen  … D wie David , V wie Victor , N wie Nancy, drei-drei-sieben-acht. «
    Es kam noch mehr, doch das war für Soraya nicht mehr interessant. Die winzige elektronische Wanze, die sie am Schreibtisch des Managers angebracht hatte, funktionierte bestens, sie hörte die Stimme des Mannes kristallklar. Schade nur, dass sie seinen Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung nicht hören konnte. Immerhin wusste sie jetzt, dass jemand den Flughafen Tucson überwachte, vielleicht auch noch andere in der Nähe der
Grenze. Sie wusste auch, dass diese Leute ihr nach Mexiko folgen würden. Eines war ihr aufgefallen: Derjenige, mit dem der Manager gesprochen hatte, verstand die amerikanische Umgangssprache nicht besonders gut. Damit kamen Mexikaner schon einmal nicht infrage, denn sie übernahmen begierig alle umgangssprachlichen Ausdrücke, die sie irgendwo aufschnappten. Soraya hatte auch schon einen ganz bestimmten Verdacht – vielleicht war es ein Russe, einer von Arkadins Leuten, die nach Dimitri Maslows Killern Ausschau hielten. Wenn es so war, dann hatte sie tatsächlich Glück gehabt.
     
    Das Erste, was Peter Marks tat, als er am Flughafen Heathrow ankam, war, Willard anzurufen.
    »Wo bist du?«, fragte Marks.
    »Je weniger du weißt, umso besser.«
    Marks war nicht bereit, das einfach so hinzunehmen. »Draußen im Feld braucht man jede Information, die man kriegen kann.«
    »Ich will dich vor Liss schützen. Wenn er dich anruft  – und glaub mir, das wird er –, dann sagst du ihm wahrheitsgemäß, dass du nicht weißt, wo ich bin, Punkt, aus.«
    Peter wies seinen offiziellen, von der US-Regierung ausgestellten Ausweis am Einreiseschalter vor, er bekam einen Stempel in den Reisepass und wurde durchgewinkt. »Aber von dir wird er eine Antwort haben wollen.«
    »Das lass ruhig meine Sorge sein, Peter. Du hast genug damit zu tun, den Ring von Bourne zu beschaffen.«
    »Dazu müsste ich ihn erst mal finden«, erwiderte Marks, während er zum Gepäckförderband ging.
    »Du hast doch schon öfter mit Bourne zu tun gehabt«, sagte Willard. »Ich bin sicher, dass du ihn findest.«
    Marks trat aus dem Flughafengebäude in den verregneten Londoner Morgen hinaus. »Niemand kennt Bourne wirklich«, sagte er, »nicht einmal Soraya.«
    »Das liegt daran, dass man bei ihm nie weiß, wie man dran ist«, meinte Willard. »Er ist völlig unberechenbar.«
    »Also, du hast jedenfalls kein Recht, dich über ihn zu beklagen. Treadstone hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist.«
    »Eben nicht«, ereiferte sich Willard. »Es waren

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