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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Chaos auf der Welt verursachen, wie Liss es getan hat.«
    »Das erklärt immer noch nicht, wie …«
    »Damals war ich Perlis’ direkter Vorgesetzter, bevor Liss ihn zu sich nahm und ihn für private Missionen einsetzte.«
    Bourne nickte. »Der Ring war eine von diesen privaten Missionen.«
    »Das wurde er nach einiger Zeit. Perlis brauchte Hilfe, also kam er zu mir. Ich war der Einzige, dem er traute. Er erzählte mir, dass Liss ganz aus dem Häuschen war, als er den Ring sah. Da gab er Perlis den Auftrag, den Laptop zu finden.«
    »Den ich mit deiner Hilfe von Jalal Essai gestohlen habe.«
    »Genau.«
    Bourne runzelte die Stirn. »Aber was wurde aus dem Ding?«
    »Du solltest ihn Conklin persönlich überbringen, aber das hast du nicht getan.«
    »Warum nicht?«
    »Du hast mir damals erzählt, dass du irgendetwas über den Laptop herausgefunden hast – etwas, von dem Conklin nicht wollte, dass du es weißt. Du hast die Mission spontan abgeändert.«
    »Was habe ich herausgefunden?«
    Moreno zuckte mit den Schultern. »Du hast es mir nicht gesagt, und ich war zu diszipliniert, um danach zu fragen.«
    Bourne war tief in Gedanken versunken. Das Rätsel um den Ring wurde immer größer. Wenn er an Liss’ Reaktion dachte, als er den Ring sah, so war es sehr
wahrscheinlich, dass Ring und Laptop irgendetwas miteinander zu tun hatten. Vorausgesetzt, Moreno sagte ihm die Wahrheit. Er fühlte sich wie in einem Spiegelkabinett mit so vielen verzerrten Bildern, dass man die Wirklichkeit nicht mehr von irgendwelchen raffinierten Trugbildern unterscheiden konnte.
    Auf dem Fernsehschirm war der Nachrichtensprecher zu anderen Themen weitergegangen, doch das Bild von Diego Herreras Leiche, die aus dem Vesper-Klub getragen wurde, ging Bourne nicht aus dem Kopf. War es wirklich notwendig gewesen, ihn zu töten, wie Moreno gesagt hatte, oder hatte Moreno noch ein anderes, dunkleres Motiv dafür, von dem er nichts sagte? Der einzige Weg, das herauszufinden, war, in seiner Nähe zu bleiben und ihn immer wieder geschickt zu befragen, bis sich irgendwann ein Riss in seinem Panzer auftat – oder bis sich herausstellte, dass er die Wahrheit sagte.
    »Was weißt du über Essai?«, fragte Bourne.
    »Außer dass er zum Führungskreis von Severus Domna gehört, nicht viel. Er kommt aus einer angesehenen Familie mit einer langen Tradition. Seine Vorfahren waren beim Einfall der Mauren in Andalusien dabei. Einer von ihnen hat sogar für ein paar Jahre dort geherrscht.«
    »Und in unserer Zeit?«
    »Heutzutage interessiert sich keiner mehr für die Berber oder Amazigh, wie wir uns nennen.«
    »Und was ist mit Severus Domna selbst?«
    »Nun, da kann ich dir, glaube ich, ein bisschen weiterhelfen. Zuerst einmal muss man sagen, dass über die Gruppe nur sehr wenig bekannt ist. Sie arbeiten so absolut im Verborgenen, dass sie mit ihren Aktivitäten
kaum Spuren hinterlassen. Niemand weiß, wie groß sie sind, aber die Mitglieder sind praktisch über die ganze Welt verstreut, viele davon in einflussreichen Regierungsämtern, in Unternehmen, Medien oder kriminellen Organisationen. Es gibt kaum einen Wirtschaftszweig, wo sie nicht vertreten sind.«
    »Welches Ziel verfolgen sie?« Bourne dachte an das Wort Dominion , das auf der Innenseite des Rings eingraviert war. »Was wollen sie erreichen?«
    »Macht, Geld, die Kontrolle über das, was auf der Welt passiert. Wer weiß das schon genau, aber ich glaube, dass ich damit nicht so falschliege. Schließlich wollen das alle, oder?«
    »Wenn man sich die Weltgeschichte ansieht, dann ja«, räumte Bourne ein.
    »Dazu muss ich nichts von der Weltgeschichte wissen«, meinte Moreno lachend.
    Bourne atmete ein und ließ die Luft langsam entweichen. Er fragte sich, was er damals über den Laptop herausgefunden haben mochte, dass er daraufhin seine Mission abänderte. Es war ihm nicht bewusst, dass er je irgendeine seiner Treadstone-Missionen eigenmächtig geändert hätte. Das schloss er daraus, dass er bis zu Conklins Ermordung ein gutes, ja freundschaftliches Verhältnis zu seinem ehemaligen Chef hatte.
    Als er das erwähnte, sagte Moreno: »Du hast damals zu mir gesagt, ich soll Conklin erzählen, dass Essai den Laptop nicht hatte und dass du nicht wüsstest, was aus ihm geworden ist.«
    »Und – hast du’s getan?«
    »Ja.«
    »Aber warum? Ich meine, Treadstone hat dich immerhin
für deine Arbeit bezahlt, Conklin war dein Chef.«
    »Ich weiß es auch nicht genau«, gestand Ottavio Moreno. »Ich kann nur

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