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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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geschlossen, damit Treadstone wiederaufleben kann.«
    »Und was ist«, wandte Marks ein, »wenn der Teufel etwas anderes mit Treadstone vorhat?«
    »Dann muss man den Teufel irgendwie daran hindern.« Willard schwieg einige Augenblicke, ehe er hinzufügte: »Arkadin oder Bourne, das macht für mich keinen Unterschied. Mich interessiert nur, was bei ihrem Überlebenskampf herauskommt. Und einer der beiden wird der Prototyp für die Absolventen, die Treadstone hervorbringen wird.«
     
    »Fang ganz vorne an«, sagte Bourne. »Das Ganze scheint mir ein richtiger Albtraum zu sein.«
    »Also, wenn ich’s auf den Punkt bringen soll«, sagte Ottavio Moreno seufzend, »es war ein Fehler, Noah Perlis zu töten.«
    Die beiden Männer befanden sich in einem sicheren Haus in Thamesmead, einer Hochhaussiedlung im Südosten von London. Es war einer von diesen austauschbaren Wohnklötzen, wie sie überall hochgezogen wurden. Sie waren in Morenos grauem Opel hingefahren, einem Auto, wie es in London nicht anonymer sein konnte. Ihr Abendessen – kaltes Huhn und Pasta aus dem Kühlschrank – spülten sie mit südafrikanischem Wein hinunter. Danach gingen sie ins Wohnzimmer, wo sie sich erschöpft auf das Sofa sinken ließen.
    »Perlis hat Holly Moreau ermordet.«
    »Perlis hatte mit unserer Aufgabe zu tun«, sagte Ottavio Moreno.
    »Holly auch, glaube ich.«
    Ottavio Moreno nickte. »Aber dann wurde es für dich auch eine persönliche Angelegenheit, nicht wahr?«
    Bourne schwieg, weil die Antwort beiden klar war.
    »Na ja, Schnee von gestern«, meinte Moreno, der Bournes Schweigen als Zustimmung wertete. »Was du vergessen hast, war, dass ich Perlis angeheuert hatte, den Laptop zu finden.«
    »Er hatte keinen Laptop – nur den Ring.«
    Moreno schüttelte den Kopf. »Vergiss den Ring und versuch dich an den Laptop zu erinnern.«
    Bourne hatte ein Gefühl, als würde er immer tiefer im Treibsand versinken. »Das mit dem Laptop hast du schon erwähnt, aber ich erinnere mich nicht daran.«
    »Dann weißt du wohl auch nicht mehr, dass du ihn aus Jalal Essais Haus gestohlen hast.«
    Bourne schüttelte hilflos den Kopf.
    Moreno rieb sich die Augen. »Jetzt weiß ich, was du meinst, wenn du sagst, ich soll ganz vorn anfangen.«
    Bourne schwieg und musterte ihn aufmerksam. Das Problem mit Leuten wie Moreno, die plötzlich aus seiner Vergangenheit auftauchten, war immer wieder das Gleiche: Wer waren sie wirklich, und erzählten sie ihm die Wahrheit? Es war nicht schwer, einen Menschen ohne Erinnerung anzulügen. Ja, dachte Bourne, es machte wahrscheinlich Spaß, jemanden zu belügen, der an Amnesie litt, und seine Reaktion zu beobachten.
    »Du hattest den Auftrag, den Laptop zu beschaffen.«
    »Wer hat mir den Auftrag erteilt?«
    Moreno zuckte mit den Schultern. »Alex Conklin wahrscheinlich. Jedenfalls haben wir uns in Marrakesch getroffen.«
    Wieder Marokko. Bourne beugte sich vor. »Warum sollte ich mich mit dir in Verbindung setzen?«
    »Ich war Conklins Kontaktmann dort.« Als Bourne ihn misstrauisch ansah, fügte er hinzu: »Wir sind Halbbrüder, Gustavo und ich. Meine Mutter ist Berberin aus dem Atlasgebirge.«
    »Dein Vater ist viel herumgekommen.«
    »Mach dich nur lustig, ist schon okay.« Ottavio Moreno lachte. »Herrgott, das ist nun mal eine verkorkste Welt. Weißt du, mein Vater hatte mit vielen Sachen zu tun, die meisten davon illegal, das geb ich ganz offen zu. Was soll’s? Jedenfalls ist er mit seinen Geschäften viel herumgekommen.«
    »Aber Geschäfte waren nicht das Einzige, worauf er Lust hatte«, meinte Bourne.
    Ottavio Moreno nickte. »Das kann man wohl sagen. Er hatte eine Schwäche für exotische Frauen.«
    »Laufen noch mehr kleine Halb-Morenos herum?«
    Ottavio lachte. »Das kann gut sein, so wie ich meinen Vater kenne. Aber ich kenne jedenfalls keine weiteren.«
    Bourne kam zu dem Schluss, dass es wenig Sinn hatte, sich weiter in das Liebesleben des alten Moreno zu vertiefen. »Okay, du sagst, du warst Conklins Kontaktmann in Marrakesch.«
    »Das sage ich nicht nur«, erwiderte Ottavio Moreno stirnrunzelnd, »ich war sein Kontaktmann.«
    »Ich nehme an, du kannst mir keine alten Schecks von Treadstone zeigen.«
    »Ha, ha«, sagte Moreno, doch sein Gesicht blieb ernst. Er zog ein Päckchen Gauloises Blondes hervor, schüttelte eine Zigarette heraus und zündete sie an. Er sah Bourne an, während er den Rauch an die Decke
blies. »Ich glaube, du weißt jetzt alles darüber, was ich weiß, oder?«, fügte er

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