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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sie?«
    »Ich hatte zu tun«, sagte Jason.
    »Es könnte sein, dass Sie zu spät kommen. Mein Klient hat sehr wenig Zeit und ist gut informiert. Er hört, dass Ihr Mann anderswo tätig ist. Er ist beunruhigt. Sie haben es ihm versprochen, Franzose!«
    »Wohin glaubt er denn, dass mein Mann geht?«
    »Nun, zu einem anderen Auftrag, natürlich. Er kennt die Einzelheiten!«
    »Er irrt sich. Der Mann steht zur Verfügung, wenn sein Preis bezahlt wird.«
    »Rufen Sie mich in ein paar Minuten noch einmal an. Ich werde mit meinem Klienten sprechen und mich erkundigen, ob er noch interessiert ist.«
    Bourne hatte fünf Minuten später erneut angerufen. Der Treffpunkt war vereinbart worden. Repulse Bay. In einer Stunde. An der Statue des Kriegsgottes auf halbem Weg zum Ufer, links in Richtung auf den Pier. Der Kontaktmann würde ein schwarzes Halstuch tragen; der Code sollte der gleiche bleiben.
    Jason sah auf die Uhr; die Stunde war seit zwölf Minuten um. Der Kontaktmann verspätete sich, und dass es regnete, war kein Problem, im Gegenteil, ein Vorteil war das, natürliche Deckung. Bourne hatte den Treffpunkt Zentimeter für
Zentimeter untersucht, fünfzehn Meter in jeder Richtung, von der aus man die Statue sehen konnte. Und das hatte er auch noch nach der vereinbarten Zeit getan, um damit die Minuten zu nutzen. Dabei hatte er die ganze Zeit den Weg zu der Statue im Auge behalten. Bis jetzt war ihm nichts Unregelmäßiges aufgefallen. Niemand war im Begriff, ihm eine Falle zu stellen.
    Der Zhongguo ren tauchte auf, die Schultern nach vorne gezogen, während er die Treppe hinuntereilte, so als könnte er damit den Regen von sich fern halten. Er rannte auf die Statue des Kriegsgottes zu und blieb erst stehen, als er unmittelbar vor dem riesigen, finster blickenden Götzenbild stand. Er mied das Scheinwerferlicht, aber das, was von seinem Gesicht zu sehen war, ließ seinen Ärger darüber erkennen, dass niemand da war.
    »Franzose, Franzose !«
    Bourne rannte durch die Büsche auf die Treppe zu, warf noch einmal, um ganz sicherzugehen, einen prüfenden Blick auf den Treffpunkt. Er schob sich um den dicken Steinsockel herum, an dem die Stufen anfingen, und spähte durch den strömenden Regen zum Hotel hinauf. Dort sah er etwas, was er sich sehnlichst gewünscht hatte, nicht zu sehen! Ein Mann, der einen Regenmantel und einen Hut trug, war aus dem schon etwas heruntergekommenen Colonial-Hotel getreten und beschleunigte jetzt seine Schritte. Auf halbem Weg zur Treppe blieb er stehen, zog etwas aus der Tasche; er drehte sich um; ein Licht blitzte auf … und an einem der Fenster der Hotelhalle blitzte es zurück. Taschenlampen. Signale. Ein Späher war zu einem vorgeschobenen Posten unterwegs, und sein Verbindungsmann bestätigte sein Signal. Jason machte kehrt und arbeitete sich wieder durch das feuchte Laub zurück.
    »Franzose! Wo sind Sie?«
    »Hier drüben!«
    »Warum haben Sie sich nicht gemeldet? Wo? «
    »Genau vor Ihnen. Die Büsche. Schnell! «
    Der Kontaktmann näherte sich den Büschen; jetzt war er noch eine Armlänge von ihm entfernt. Bourne sprang auf
und packte ihn, riss ihn herum und drückte ihn in die nassen Büsche hinein, drückte dem Mann dabei die linke Hand auf den Mund. »Keinen Laut, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist.«
    Zehn Meter tiefer in dem Wäldchen schmetterte Jason den Mann gegen einen Baumstamm. »Wer ist noch bei Ihnen?« , fragte er ihn schroff und nahm langsam die Hand vom Mund des Mannes.
    »Bei mir? Niemand!«
    »Lügen Sie nicht!« Bourne zog die Pistole und drückte sie dem Mann gegen die Kehle. Der Kopf des Chinesen zuckte zurück und krachte gegen den Baum. Seine Augen waren geweitet, und er hatte den Mund aufgerissen. »Ich habe keine Zeit für Fallen!«, fuhr Jason fort. »Ich habe keine Zeit !«
    »Ich sage Ihnen, bei mir ist niemand! Ich gebe Ihnen mein Wort darauf. Und davon lebe ich in diesen Dingen! Es ist mein Beruf.«
    Bourne starrte den Mann an. Er steckte die Waffe in den Gürtel zurück, packte den Mann am Arm und stieß ihn nach rechts. »Seien Sie still. Kommen Sie mit.«
    Neunzig Sekunden später waren Jason und der Chinese durch das triefend nasse Unterholz bis zu einer Stelle etwa sechs Meter westlich von dem massiven Götzenbild gekrochen. Der Regen prasselte so laut herunter, dass sie keine Sorge zu haben brauchten, man könnte sie hören. Plötzlich packte Bourne den Chinesen an der Schulter. Vor ihnen war jetzt der Späher zu sehen; geduckt lauerte er neben dem

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