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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Die Rechte war verborgen.
    »Wer hat Sie geschickt ?«, fragte der Halbblutchinese und setzte sich.
    »Kommen Sie näher. Ich möchte ganz leise sprechen.«
    »Ja, selbstverständlich.« Jiang Yu schob sich auf der Bank weiter, bis er Bourne unmittelbar gegenübersaß. »Ich muss fragen: Wer hat Sie geschickt?«
    »Ich muss fragen«, sagte Jason, »mögen Sie amerikanische Filme? Ganz besonders unsere Wildwestfilme?«
    »Natürlich. Amerikanische Filme sind schön, und am meisten bewundere ich Ihre Filme aus dem Wilden Westen. So poetisch und so rechtschaffen gewalttätig. Drücke ich mich richtig aus?«
    »Ja. Denn Sie treten eben in einem auf.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe hier unter dem Tisch eine ganz besondere
Waffe. Sie zielt zwischen Ihre Beine.« Jason hob den Bruchteil einer Sekunde lang das Tischtuch an und zog die Waffe in die Höhe, sodass man den Lauf sehen konnte, schob sie aber dann gleich wieder zurück. »Sie ist mit einem Schalldämpfer ausgestattet, sodass der Schuss wie das Knallen eines Champagnerkorkens klingt – anfühlen wird er sich nicht so. Liao jie mu? «
    »Liao jie …«, sagte der Asiate und atmete in seiner Angst tief durch. »Gehören Sie zum MI-6?«
    »Ich gehöre zu gar niemandem, nur zu mir.«
    »Es geht also nicht um eine halbe Million Dollar?«
    »Es geht um das, was Ihrer Meinung nach Ihr Leben wert ist.«
    »Warum ich ?«
    »Sie stehen auf der Liste«, antwortete Bourne, der Wahrheit entsprechend.
    »Für die Exekution ?«, flüsterte der Chinese mit verzerrtem Gesicht.
    »Das hängt von Ihnen ab.«
    »Ich muss Sie dafür bezahlen, dass Sie mich nicht töten?«
    »In gewissem Sinne ja.«
    »Ich habe keine halbe Million Dollar in der Tasche! Auch nicht hier im Restaurant!«
    »Dann bezahlen Sie mich mit etwas anderem.«
    »Was? Wie viel? Sie machen mich ganz konfus!«
    »Informationen anstelle von Geld.«
    »Was für Informationen?«, fragte der Chinese, dessen Furcht in Panik umschlug. »Was für Informationen sollte ich denn haben? Warum kommen Sie zu mir ?«
    »Weil Sie mit einem Mann zu tun haben, den ich finden will. Dem bezahlten Killer, der sich Jason Bourne nennt.«
    »Nein! Mit dem hatte ich niemals zu tun!«
    Die Hände des Asiaten begannen zu zittern. Die Adern an seinem Hals pochten, und seine Augen lösten sich das erste Mal von Jasons Gesicht. Der Mann hatte gelogen.
    »Sie sind ein Lügner«, sagte Bourne leise und schob den rechten Arm noch weiter unter den Tisch, indem er sich vorbeugte. »Sie haben die Verbindung in Macao hergestellt.«

    »Macao, ja ! Aber keine Verbindung. Das schwöre ich beim Grab meiner Familie!«
    »Sie sind nahe daran, Ihren Magen und Ihr Leben zu verlieren. Man hat Sie nach Macao geschickt, um mit ihm Verbindung aufzunehmen!«
    »Man hat mich geschickt, aber ich habe ihn nicht erreicht!«
    »Dann beweisen Sie es mir. Wie sollten Sie Kontakt aufnehmen?«
    »Der Franzose. Ich sollte auf der obersten Stufe der ausgebrannten Basilika von St. Paul auf der Calcada stehen. Ich sollte ein schwarzes Tuch um den Hals tragen, und wenn ein Mann auf mich zukam und eine Bemerkung über die Schönheit der Ruinen machte, sollte ich die folgenden Worte sagen: ›Kain ist für Delta‹. Und wenn er darauf antwortete ›Und Carlos ist für Kain‹, sollte ich ihn als Verbindungsmann zu Jason Bourne akzeptieren. Aber ich schwöre Ihnen, er ist nie …«
    Was der Mann noch sagte, hörte Bourne nicht. In seinem Kopf gab es ein Stakkato von Explosionen; sein Bewusstsein wurde in die Vergangenheit zurückgeschleudert. Blendend weißes Licht erfüllte seine Augen, und der Lärm war unerträglich, das Krachen. Kain ist für Delta, und Carlos ist für Kain … Kain ist für Delta! Delta eins ist Kain! Medusa bewegt sich; die Schlange streift ihre Haut ab. Kain ist in Paris und Carlos wird ihm gehören! Das waren die Worte, die Codes, die Herausforderung, die dem Schakal entgegengeschleudert wurden. Ich bin Kain, und ich bin überlegen, und ich bin hier! Komm, finde mich, Schakal. Ich fordere dich heraus, Kain zu finden, denn er tötet besser als du. Es wäre besser für dich, wenn du mich findest, ehe ich dich finde, Carlos. Du bist Kain nicht gewachsen!
    Du großer Gott! War es denn möglich, dass jemand auf der anderen Seite der Welt jene Worte kannte – konnte er sie kennen? Die waren doch in den tiefsten Archiven eingeschlossen! Sie waren die direkte Verbindung zu Medusa !
    Fast hätte Bourne den Abzug der unsichtbaren Pistole betätigt, so plötzlich

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