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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Fußweg, eine Waffe in der Hand. Einen Augenblick lang fiel das Licht des Scheinwerfers auf ihn, es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, aber es reichte. Bourne sah den Chinesen an.
    Der war verblüfft. Er konnte den Blick nicht von der Stelle wenden, wo der Mann in dem Regenmantel gewesen war. Er war entsetzt, das konnte man an seinem starren Blick ablesen. »Sie«, flüsterte er. »Jiàgian!«
    »Mit knappen englischen Worten«, sagte Jason halblaut im Regen, »dieser Mann ist ein Henker?«

    »Shi! … Ja.«
    »Sagen Sie, was haben Sie mir gebracht?«
    »Alles«, antwortete der Chinese, immer noch starr vor Schrecken. »Die Anzahlung, die Anweisungen … alles.«
    »Ein Klient schickt kein Geld, wenn er vorhat, den Mann zu töten, den er anheuert.«
    »Ich weiß«, sagte der Chinese leise und nickte und schloss dann die Augen. »Mich wollen die töten.«
    Was er zu Liang auf dem Hafenweg gesagt hatte, war prophetisch gewesen, dachte Bourne. Das ist keine Falle für mich … sie gilt Ihnen. Sie haben Ihren Auftrag erledigt, und die können sich nicht leisten, dass es Spuren gibt. Die können sich Sie nicht länger leisten.
    »Oben im Hotel ist noch einer. Ich habe gesehen, wie sie einander mit Taschenlampen Signale gaben. Deshalb konnte ich Ihnen ein paar Minuten lang nicht antworten.«
    Der Asiate drehte sich um und sah Jason an; in seinem Blick war keine Spur von Selbstmitleid. »Das sind die Risiken meines Berufes«, sagte er ruhig. »Ich werde also zu meinen Ahnen eingehen, wie man in meinem albernen Volk sagt, und ich hoffe, dass die nicht so albern sind. Hier.« Der Mann griff in die Innentasche und zog einen Umschlag heraus. »Hier ist alles.«
    »Haben Sie es überprüft?«
    »Nur das Geld. Es ist alles da. Ich hätte mich nicht mit dem Franzosen getroffen, ohne das bei mir zu haben, was er gefordert hat, und den Rest will ich nicht wissen.« Plötzlich sah der Mann Bourne scharf an und kniff dann die Augen zusammen. »Aber Sie sind gar nicht der Franzose!«
    »Ganz ruhig«, sagte Jason. »Das ist für Sie heute Abend alles sehr schnell gegangen.«
    »Wer sind Sie?«
    »Jemand, der Ihnen einfach klar gemacht hat, wo Sie stehen. Wie viel Geld haben Sie gebracht?«
    »Dreißigtausend US-Dollar.«
    »Wenn das erst die Anzahlung ist, muss es sich um einen sehr wichtigen Menschen handeln.«
    »Ja, das nehme ich an.«

    »Behalten Sie es.«
    »Was? Was sagen Sie da?«
    »Ich bin nicht der Franzose, wissen Sie noch?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich will nicht einmal die Instruktionen haben. Ich bin sicher, dass jemand mit Ihren beruflichen Fähigkeiten einen Vorteil aus diesen Instruktionen ziehen kann. Ein Mann zahlt gut für Informationen, die ihm helfen; und für sein Leben zahlt er noch eine Menge mehr.«
    »Warum tun Sie das?«
    »Weil das alles nichts mit mir zu tun hat. Mich interessiert nur eines. Ich will den Mann haben, der sich Bourne nennt, und habe keine Zeit zu vergeuden. Sie haben das, was ich gerade angeboten habe, und noch einen Bonus – ich werde Sie lebend hier herausholen, auch wenn ich zwei Leichen hier zurücklassen muss. Das ist mir gleichgültig. Aber Sie müssen mir das geben, was ich am Telefon verlangt habe. Sie haben gesagt, Ihr Klient hätte Ihnen gesagt, der Killer des Franzosen sei anderswo. Wo? Wo ist Bourne? «
    »Sie reden so schnell …«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich habe keine Zeit! Sagen Sie es mir! Wenn Sie sich weigern, gehe ich weg, und dann bringt Ihr Klient Sie um. Sie können es sich aussuchen.«
    »Shenzen«, sagte der Chinese, als hätte er Angst vor dem Namen.
    »China? Jemand in Shenzen?«
    »Anzunehmen. Mein wohlhabender Klient hat Verbindungen zu der Queen’s Road.«
    »Was ist das?«
    »Das Konsulat der Volksrepublik. Ein äußerst ungewöhnliches Visum ist ausgestellt worden. Offenbar sind die höchsten Stellen in Beijing eingeschaltet. Warum das so ist, wusste mein Gewährsmann nicht, und als er die Entscheidung infrage stellte, ist er sofort aus seiner Abteilung entfernt worden. Das hat er meinem Klienten berichtet. Natürlich gegen Geld.«
    »Warum war das Visum so ungewöhnlich?«
    »Weil es keine Wartezeit gab und der Antragsteller nicht
auf dem Konsulat erschienen ist. Beides ist außergewöhnlich, noch nie dagewesen.«
    »Trotzdem, es war nur ein Visum.«
    »In der Volksrepublik gibt es so etwas nicht – ›nur ein Visum‹. Besonders nicht für einen Weißen, der alleine reist und einen fragwürdigen Pass besitzt, der in Macao

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