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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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ein Fünftel ihrer Gesamtstärke verloren.
    Jetzt war es an der Zeit, mit dem eigentlichen Töten zu beginnen.
    »Sprengen Sie das Tor!«
    Die Holzbarriere, die anstelle der längst zerstörten Stadttore den Weg versperrt hatte, war sehr sorgsam konstruiert worden. Ursprünglich hatte der Sinn der dort eingebetteten Sprengladungen darin bestanden, jederzeit einen Ausfall der Soldaten in Dynamik-Panzerungen zu ermöglichen. Doch eben jene Sprengladungen, die eigentlich dafür sorgen sollten, dass Marines herauskonnten, mochten genau so gut dazu genutzt werden, Mardukaner hereinzulassen.
    Dadurch, dass die Kranolta ihren Rammbock verloren hatten, blieb ihnen jetzt nichts anderes übrig, als auf die Holzbalken einzuschlagen oder nach Kräften daran herumzuzerren. Ihre frustrierten Schreie waren sogar noch über den Kampflärm deutlich zu hören gewesen … und das Gleiche galt auch für die Schmerzensschreie, als die Sprengladungen jetzt die Barriere in Stücke rissen und auch alle Kranolta in deren unmittelbaren Nähe; viele andere wurden rücklings fortgeschleudert. Die Krieger hinter den so Getroffenen achteten gar nicht darauf, sondern brandeten weiter nach vorn, über die Verwundeten hinweg, die sich vor Schmerzen auf dem Boden wanden. Die voranstürmenden Krieger stießen triumphierende Schreie aus, während sie über den Hof ausschwärmten. Das Tor war geborsten; die Festung gehörte ihnen!
    »Oh Captain, das war gemein«, flüsterte Julian, als er durch die Schießscharte einen Blick auf das nun offene Tor warf. Er schaute zu, wie diese heranbrandende Welle der Krabbler sich teilte; einige rannten auf den Hauptturm zu, andere auf die Treppen im Inneren der Bastionen, und dann schob er seine Perlkugelkanone durch die Schießscharte.
    Es gab zahlreiche verschiedene Munitionen für die Waffe. Neben dem Standard, stahlbeschichtete Geschosse mit Keramikkern, Kaliber 10 Millimeter, gab es noch gesondert panzerbrechende Munition sowie Munitionen für ›Sondereinsätze‹. Die Panzerbrecher-Perlkugeln waren so entwickelt worden, dass sie gegen jede bekannte Form der Panzerung effektiv waren, und ebenso gegen gepanzerte Fahrzeuge jeder Art. Die ›Munition für Sondereinsätze‹ war bunt gemischt. Einiges davon waren Mittel, die eingesetzt wurden, wenn es darum ging, eine Menschenmenge wieder unter Kontrolle zu bringen: klebrige Bälle, mit denen Aufrührer von Kopf bis Fuß eingehüllt wurden, Betäubungsgas, gasförmiges Brechmittel. Und einige davon waren für den Einsatz aus nächster Nähe gedacht, wenn es einfach nur darum ging, den Gegner abzuschlachten. Von denen führte die Kompanie nicht allzu viele mit. Dies jedoch schien Julian jetzt einfach der perfekte Zeitpunkt dafür, das eine Magazin aufzubrauchen, das er hatte.
    Mit einem geradezu barbarischen Grinsen streichelte er über den Schaft seiner Perlkugelkanone.
    »Kommt zu Papa!«, flüsterte er dann.
    Vom oberen Stockwerk des Torhauses blickte Pahner in den Innenhof; ruhig kaute er auf seinem Kaugummi herum und wartete ab. Er blies gerade eine Kaugummiblase, als der Erste Zug meldete, der Feind würde Speere durch die Schießscharten im Untergeschoss seiner Bastion stoßen. Er nickte nur, als aus dem Hauptturm berichtet wurde, dass die Mardukaner gegen die Türen hämmerten, und er legte gemächlich die Fingerspitzen seiner Hände aneinander, als er zu seinen eigenen Füßen einen Axthieb hörte. Dann nickte er erneut.
    »Feuer«, befahl er und trat einen Schritt von seiner Schießscharte zurück.
    Julian hatte sein Visor-HUD schon so programmiert, dass es ihm die Flugbahn des Geschosses anzeigte, und bei seinem ersten Schuß zielte er besonders sorgfältig. Das Zehn-Millimeter-Geschoss wurde mit extrem niedriger Geschwindigkeit abgefeuert, relativ gesehen, doch in dem Augenblick, da es den Lauf der Waffe verließ, entfaltete es sich wie eine entsetzliche Blüte: Fünfundzwanzig Kugeln aus abgereichertem Uran, aus dem es bestand, breiteten sich zu einem wunderschönen geometrischen Muster aus, ein hochtechnisiertes Spinnennetz.
    Das aus Monomolekular-Draht aufgespannt war.
    Diese fortschrittliche Anwendung des uralten Konzeptes des ›Kettenschusses‹ war so tödlich, dass es kaum noch vorstellbar war, und doch erreichte dieser Kettenschuss niemals das andere Ende des Innenhofes. Die Entwickler dieser schrecklichen Waffe hätten es sicherlich niemals für möglich gehalten, denn dieser Draht durchtrennte nahezu mühelos Waffen, Gliedmaßen und Knochen

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