Das Bronze-Bataillon
gezielte Schüsse auf die angreifenden Mardukaner abgaben. Grenadiere brachten ihre Waffen in Stellung und warteten dann auf den Befehl, während Pahner das Timing genau im Auge behielt. Ganz … genau … » Jetzt! «
Auf sein Kommando hin feuerten die Grenadiere. Für die meisten unter ihnen war es der erste freie Blick auf den Feind, doch auch die schiere Anzahl der Gegner brachte sie nicht dazu, ihr Ziel zu verfehlen. Im hohen Bogen schlugen die vierundzwanzig Granaten in die Meute der Mardukaner ein, hinter Schutz bietenden Mauern und Schuttbergen, die das Feuer der Perlkugelgewehre abgehalten hatten, und detonierten dann. Die doppelte Explosionsfolge riss gewaltige Löcher in die Armee der Kranolta, und Hunderte der vierarmigen Eingeborenen schrien vor Schmerz auf, als die Schrapnelle der Mini-Artillerie sensengleich durch die eng gedrängten Truppen fetzten.
»Noch einmal!«, rief Pahner. »Auf fünfzig Meter!«
Wieder rissen die Granatwerfer ihre todbringenden Geschosse von den Munitionsgurten und spien sie den Kranolta entgegen, rissen die Reihen des Gegners auseinander. Doch immer noch drängten sich die Einheimischen weiter vorwärts, über die zerfetzten Leichen ihren Kameraden hinweg, kamen immer weiter, bliesen in ihre Hörner und stießen Schlachtrufe aus.
»Also gut«, meinte Pahner nun zufrieden. »Wieder in Deckung!«
Er schürzte die Lippen und pfiff. » ›Bist du verwundet und verlassen auf den Ebenen von Marduk … ‹«
Die meisten der Grenadiere marschierten wieder in die Bastionen zurück, wo die hastig zusammengebauten Türen bereits in Position gebracht wurden. Die wenigen, die auf der Brüstung blieben, hoben wieder ihre Perlkugelgewehre und eröffneten erneut das Feuer. Der Feind stand kurz vor seinem Ansturm.
»Sir«, sagte Lieutenant Jasco heiser, aber doch deutlich genug, über den Kommunikator, »hier kommen mehr Leitern hoch, als ich hier Hände habe, mit denen ich sie wieder herunterstoßen könnte. Ich brauche Unterstützung.«
»Hier genauso«, meldete Roger, und über den Kommunikator des Prinzen hörte Pahner das charakteristische Geräusch von Stahl, der auf Fleisch trifft. »Wir werden die Mauer verlieren!«
»Zu schnell«, flüsterte Pahner und spähte durch die Schießscharte, durch die er Rogers Position einsehen konnte. Es befanden sich bereits Mardukaner auf der Mauer, im Nahkampf mit den Marines, und er sah, wie Roger einem der Gegner den Kopf abtrennte, während Cord einen anderen mit seinem Speer aufspießte.
»Rufen Sie Ihre Grenadiere und Plasmakanonenschützen! Treiben Sie die von der Mauer!«, wies er die beiden an. Er hatte die Grenadiere und die Plasmakanonenschützen in Deckung geschickt, um sie vor der erwarteten Angriffswelle mit Wurfspießen zu schützen, doch nur sehr wenige der tödlichen Spieße wurden tatsächlich geschleudert. Stattdessen konzentrierten die Kranolta sich mit geradezu fanatischer Entschlossenheit darauf, diese Mauern zu überwinden und sich ihrem zahlenmäßig unterlegenen Gegner im Nahkampf zu stellen. Wann werden die sich an den Plan halten? , dachte er und grinste grimmig vor sich hin. Die haben wohl doch ein bisschen was kapiert – zum Beispiel, dass es durchaus von Nachteil ist, sich über eine größere Entfernung hinweg mit Wurfspießen Perlkugelgewehren entgegenzustellen. Es ist zu schade, dass wirklich jeder Plan in dem Moment scheitert, wo man dem Feind tatsächlich gegenübersteht!
Unter dem frischen Ansturm von Marines und einer Granatensalve wurde der Feind wieder von den Mauern vertrieben, und Pahner war erleichtert zu sehen, dass kein Marine am Boden lag und nur wenige sich um augenscheinlich oberflächliche Wunden kümmern mussten.
»Kämpfer austauschen! Lassen Sie die Verwundeten in die Bastionen bringen!« Er spähte durch die Schießscharte, durch die er das gegnerische Heer im Auge behalten konnte, das recht schnell wieder in Angriffsformation war. »Und bereiten Sie sich auf einen neuen Ansturm vor!«
»Rein, Despreaux!« Roger deutete auf die Bastion.
»So schwer bin ich nicht verwundet, Sir!« Mit der linken Hand hob sie das Gewehr und begann es einhändig nachzuladen.
»Ich habe gesagt: in die Bastion!« Roger riss ihr die Waffe aus der Hand. »Das ist ein Befehl, Sergeant!«
Sichtlich verkrampften sich ihre Kiefer, doch dann nickte sie.
»Jawohl, Sir !« Mit der Linken salutierte sie.
»Und lassen Sie sich von Liszez ersetzen!«
»Aye«, bestätigte sie, er nickte und wandte sich dem Tor
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