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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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und blickte sich ebenfalls um.
    »Fein. Es war also eine Fledermaus.« Er holte tief Luft und schaute dann wieder auf den Leichnam hinunter. »Um die Wahrheit zu sagen, Corporal, das klingt einfach nach einem weiteren fremden Wesen auf einer fremden Welt, über das wir nicht viel wissen.
    Packen Sie ihn ein«, wies er dann Kosutic an. »Wir halten morgen Früh eine kurze Trauerfeier ab und verbrennen ihn dann.«
    Die Leichensäcke der Marines waren darauf ausgelegt, den jeweiligen Inhalt selbsttätig zu verbrennen, sodass man die sterblichen Überreste der gefallenen Soldaten mitnehmen konnte und sie nicht auf fremdem Territorium zurücklassen musste. Nach der Einäscherung wurde der Leichensack mit der Asche wie ein Schlafsack zusammengerollt und war dann nur noch ein kleines Päckchen, das man mitnehmen konnte, ohne dass es sonderlich viel Platz verbrauchen oder ein größeres Gewicht darstellen würde.
    »Eine Fledermaus«, murmelte er und schüttelte erneut den Kopf, während er in die Dunkelheit davonschritt.
    »Mach dir keine Sorgen, Soldat«, sagte Gulyas bestimmt zu D'Estrees und tätschelte ihren Arm. »Wir befinden uns auf einem neuen Planeten. Vielleicht sind das echte Vampirfledermäuse, und das sind wirklich hinterlistige kleine Blutsauger, das kann ich dir sagen!« Der Lieutenant war in den Bergen von Kolumbien aufgewachsen, und dort waren Vampirfledermäuse ein alter, wohl vertrauter Gegner.
    Aber die Vampirfledermäuse auf der Erde saugten ihr Opfer nicht so weit aus, dass es völlig ausgetrocknet war.
    »Vielleicht waren es auch echte Vampire«, entgegnete der Corporal skeptisch.
    Als der Morgen graute, hatte eine schläfrige, nervöse Kompanie darum gebetet, dass der gleißende G-9-Stern schneller an den Himmel aufstieg. Nachdem die Minen und Sensoren wieder verstaut worden waren und sie eine kurze Trauerfeier für Wilbur abgehalten hatten, marschierten sie aus dem Tal heraus auf den Dschungel zu und hatten inzwischen eine ganz andere, sehr viel vorsichtigere Einstellung zu ihrem Aufenthaltsort.
    Roger ging weiterhin neben Cord her, während sie den sanfter abfallenden Abhang auf der Westseite der Gebirgskette hinuntermarschierten. Der Pass selbst lag hoch, das Klima hier war trocken, dadurch waren die Temperaturen denen der dahinter liegenden Wüste recht ähnlich. Der Morgen war dementsprechend kühl, als sie aufbrachen. Wegen der niedrigen Temperaturen bewegte der Mardukaner sich nur langsam, fast als wäre er geschwächt; diese isotherme Spezies kam offensichtlich nicht gut mit niedrigen Temperaturen zurecht. Doch im Laufe des Tages, als die Sonne hinter ihnen über die Berge stieg, machte sich die gleißende Hitze wieder vollends bemerkbar, und der Schamane erwachte zur Gänze, schüttelte den ganzen Leib und stieß ein Grunzen aus, das Roger inzwischen als Mardukaner-Lachen zu identifizieren gelernt hatte.
    »Um meine spirituelle Suche ist es geschehen; aber ich bin froh, wenn wir diese entsetzlichen Berge wieder verlassen!«
    Roger hatte sich die gebänderten Felsformationen des Tales angeschaut und dachte genau das Gegenteil. Sie erreichten jetzt die niedrig hängende Wolkendecke, diese zweite Wolkenschicht, von denen der Dschungel im Tiefland überzogen war, und die Luftfeuchtigkeit stieg immer weiter an. Zusammen mit der immer weiter zunehmenden Hitze ergab das klimatische Bedingungen, die ideal für ein Dampfbad waren, und Roger war nicht gerade erbaut davon, noch tiefer hineinmarschieren zu müssen.
    Doch im Augenblick ging der Abhang in ein Plateau über, und wieder verließ Roger seinen Platz in der Marschreihe: Er trat einen Schritt zur Seite und betrachtete eine kleine Mulde, die ganz so aussah wie ein Kar. Dieses ganze Tal hatte sich offensichtlich in Folge von ablaufendem Wasser und Gletschern gebildet, also mussten an irgendeinem Punkt in der geologischen Geschichte dieses Planeten die Temperaturen hier sehr viel niedriger gewesen sein. Die Überreste der vor langer Zeit stattgefundenen geologischen Ereignisse schenkten dieser Landschaft ein Tal von außerordentlicher Schönheit – zumindest vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet.
    In der Mitte des nierenförmigen Tals lag ein kleiner See, der vielleicht einen halben Hektar groß war, gespeist von kleinen Bächen, die sich über die Felswände ergossen, und dazu von einem etwas größeren Fluss, der aus den Bergen einströmte. Die Kompanie hatte ihre Wasserblasen bereits am Seeufer aufgefüllt, und das Wasser war nicht nur

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