Das Bronze-Bataillon
mit der anderen Hand unter ihre Jacke und zog ein braunes Röhrchen hervor.
»Rauchen?«
»Nö«, knurrte St. John (M.). Er setzte sich den Helm wieder auf, nur um ihn sich sofort wieder herunterzureißen. »Scheiße!« Dann fasste er in dessen Inneres, zog einen Stecker heraus und hielt sich die Kopfbedeckung erneut ans Ohr. »Na gut, das war's. Aber ich habe die Hälfte meiner Sensoren verloren.«
Talbert schob sich das braune Röhrchen in den Mund und zündete das Endstück an. Plötzlich jedoch hielt sie inne und schaute sich in dem dichten Nebel um.
»Hast du irgendwas gehört?«, fragte sie und hob vorsichtig ihr Gewehr.
»Ich höre überhaupt nichts«, stieß St. John (M.), wütend hervor.
Der stämmige Lance Gorporal rieb sich das Ohr. »Nur zirpende Grillen!«
»Egal«, erwiderte Talbert, den Nicstick immer noch zwischen den Lippen. Diese milde Tabak-Abart enthielt Pseudonicotin in geringen Mengen, war ansonsten aber harmlos. Allerdings machte das Zeug etwa ähnlich abhängig wie echter Tabak. »Sensoren nutzen doch sowieso nichts in diesem Schei…«
Um seine eigene Achse, wie eine Schlange, wirbelte St. John (M.) herum, als hinter ihm der Schrei zu hören war.
Talbert, die kreischte wie eine gequälte Seele in der Hölle, war auf einmal über einen kurzen, zuckenden Wurm mit einem der Bäume verbunden. Dieser Wurm hing von einem Ast etwa einen Meter oberhalb von Talberts Kopf herab, und schien sich an der Stelle verbissen zu haben, von die Schultern in den Nacken übergehen. Noch während der Corporal zuschaute, starr vor Schreck, sprudelte leuchtend rotes Blut aus der verletzten Schlagader hervor, und der Wurm riss Talbert in die Höhe.
St. John (M.) war so entsetzt, dass er nicht einen klaren Gedanken fassen konnte; aber er besaß Kampferfahrung: Die ließ ihn den Gurt mit den Explosivpatronen aus dem Granatwerfer reißen, ohne dass sein Gehirn ihm bewusst einen Befehl dazu erteilt hätte. Er legte gerade eine Kartusche mit konventioneller Munition ein, als Gunnery Sergeant Lai aus dem Nebel trat. Die dienstältere Unteroffizierin brauchte kaum einen Herzschlag lang, um die Lage einzuschätzen –schon schoss sie den Wurm mit ihrem Perlkugelgewehr vom Baum.
Wie ein Sack feuchten Zements stürzte die Plasmakanonenschützin zu Boden, brach dort in unkontrollierte Zuckungen aus. Ihre heulenden Schreie gellten durch den Wald, während sie mit Armen und Beinen auf die Erde einhämmerte und mit verkrampften Fingern immer wieder Stücke aus dem dunklen, feuchten Waldboden riss.
Lai ließ ihr Perlkugelgewehr fallen und riss das Erste-Hilfe-Pack aus ihrem Kampfgeschirr. Dann warf sie sich regelrecht auf die sich windende Plasmakanonenschützin und bedeckte die sprudelnde Halswunde mit einer selbstversiegelnden Bandage. Doch noch während sie das tat, quoll aus der Wunde eine rote, zähflüssige, geleeartige Masse hervor. Die selbstversiegelnde Bandage reagierte selbsttätig und versuchte, sämtliche blutenden Bereiche abzudecken, suchte nach unbeschädigtem Zellgewebe, an dem sie sich festhalten konnte; doch der Schaden breitete sich schneller aus als die Bandage, während das fleischzersetzende Gift die subdermalen Proteine auflöste, die das Fleisch der Private zusammenhielten.
Mit ihrem Messer schnitt Lai die Tarnjacke der Soldatin auf, während sich die subkutane Blutung immer weiter ausbreitete. Sie riss eine weitere Bandage hervor, doch es war ganz offensichtlich nutzlos: Schwarz-rote Flecken der Zerstörung breiteten sich überall auf dem Torso der sonnengebräunten Soldatin aus. Die Haut rings um die ursprüngliche Wunde brach, und dann öffnete sich mit einem ekelerregend reißenden Geräusch eine langgezogene Wunde über Talberts Rippen, und Blut, Fett und aufgelöstes Muskelgewebe ergossen sich auf den Waldboden.
Die Krämpfe, die die Plasmakanonenschützin schüttelten, steigerten sich, als die schwarzen Flecken unter ihrer Haut sich ausbreiteten und ihre beiden durch ausgiebiges Training abgeflachten Brüste zu schmelzen schienen und dann ebenfalls durch den Riss in ihrer Brust herausströmten.
Entsetzt trat Lai einen Schritt zurück, während die schwarzen Flecken auch den Hals der Marine erreichten und Haut und Muskeln ihres Gesichts schlaff auf ihre Schädelknochen herabsanken.
Es dauerte nicht mehr allzu lange, bis sich auch der Rest aufgelöst hatte. Es kam denen, die Zeugen dieses Vorgangs wurden, nur wie Stunden vor, bis Private Talbert aufgehört hatte, sich zu winden und zu
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