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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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der M. DuMont-Schaubergschen Buchhandlung, Köln, 1893.
    Diophantos aus Alexandria lebte wahrscheinlich in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts n. Chr. und war der Verfasser eines arithmetischen Werks, das für ein Jahrtausend die Summe des arithmetischen und algebraischen Wissens zog. Noch heute spricht man von diophantischen Gleichungen. Ihm wurde die folgende Grabschrift gesetzt.
    Hier das Grabmal deckt Diophantos – ein Wunder zu schauen:
Durch arithmetische Kunst lehret sein Alter der Stein.
Knabe zu bleiben verlieh ein Sechstel des Lebens ein Gott ihm;
Fügend das Zwölftel hinzu, ließ er ihm sprossen die Wang';
Steckte ihm drauf auch an in dem Siebtel die Fackel der Hochzeit,
Und fünf Jahre nachher teilt er ein Söhnlein ihm zu. 186
Weh! Unglückliches Kind, so geliebt! Halb hatt' es des Vaters
Alter erreicht, da nahm's Hades, der schaurige, auf.
Noch vier Jahre den Schmerz durch Kunde der Zahlen besänft'gend,
Langte am Ziele des Seins endlich er selber auch an.
    Die Auflösung der Gleichung ersten Grads ergibt, daß Diophantos 84 Jahre alt geworden ist. Er war bis zum 14. Jahr ein Kind, bis zum 21. Jüngling und heiratete mit 33 Jahren. Im 38. Jahr wurde ihm ein Sohn geboren, der im Alter von 42 (½ von 84) Jahren starb, als der Vater selbst 80 Jahre alt war.

126. Die heilige 7
    Quelle: Professor Dr. Ing. h. c. Launhardt: »Am sausenden Webstuhl der Zeit«, 23. Bändchen der Sammlung »Aus Natur und Geisteswelt«. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig, 1910. Z.
    Das Volk der Chaldäer, das vor drei Jahrtausenden blühte, kannte 7 Wandelsterne. Es waren das Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn. Danach schufen sie den siebentägigen Zeitabschnitt der Woche, der sich merkwürdigerweise durch alle Wirrsale der Menschengeschichte bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Die 7 war die heilige Zahl der Chaldäer; als solche ist sie auf sehr viele andere Völker übergegangen, und sie lebt noch heute mit gleicher Bedeutung fort als ein eigenartiger Beweis dafür, daß eine Mode sich auch einmal ein paar Jahrtausende lang unverändert erhalten kann.
    „Nach den Vorstellungen der Perser standen 7 guten Geistern 7 böse, aus der Unterwelt stammende Geister der Unordnung und Zerstörung gegenüber. Ein aus 7 Würdenträgern gebildeter Staatsrat leitete unter den persischen Königen die Regierungsgeschäfte. Bei den Persern findet sich auch schon die Vorstellung von der 7köpfigen Schlange, die unter allen Völkern des Morgenlands verbreitet war.
    Die heiligen Zahlen wurden mit besonderer Vorliebe von den Juden aufgenommen. Die Schöpfung der Welt war, einschließlich des Ruhetags, in 7 Tagen geschehen. Jakob diente 7 Jahre und abermals 7 Jahre um Rahel. Joseph deutete in Ägypten den Traum des Königs von den 7 fetten und den 7 mageren Kühen, nach dem er 7 fruchtbare und 7 dürre Jahre vorhersagte. Jonas war 7 Tage im Bauch des Walfischs.
    Das Passahfest, das Laubhüttenfest, die Hochzeitsfeier und die tiefe Totentrauer dauerten je 7 Tage, und auch für viele andere Zeitbestimmungen wurde die Siebenzahl zugrunde gelegt. Jedes 7. Jahr war ein Sabbatjahr und das 7mal 7. Jahr wurde als Jubeljahr gefeiert.
    Für viele religiöse Gebräuche war die Siebenzahl vorgeschrieben. Beim 187 Schwören mußte man sich durch Nennung von 7 Dingen verpflichten; bei Sühn-, Weih- und Reinigungsfeierlichkeiten fand ein 7maliges Besprengen mit Wasser oder ein 7maliges Untertauchen in den Jordan statt; 7 Opferlämmer wurden bei Neumond und auch bei manchen anderen Festen 7 Opfertiere dargebracht. Das Haus der göttlichen Weisheit hatte 7 Säulen, ein Hauptstück des Tempelschmucks war der 7armige Leuchter, das Haupthaar des Simson war in 7 Zöpfe geflochten, die Blutschuld Sauls gegen die Gibeoniten wurde durch den Tod von 7 seiner Nachkommen gesühnt. Eine unmittelbare Anlehnung an die 7 die Welt beherrschenden Wandelsterne der Chaldäer findet man bei dem Propheten Zacharja, der von den 7 Augen Gottes spricht, die mit ihren Blicken die ganze Welt durchschweifen.
    Auch Vielfache der Sieben wurden von den Juden gern für bedeutungsvolle Zahlenangaben gewählt. Man zählte 70 Älteste Israels, 70 Übersetzer der heiligen Schriften ins Griechische, 70 Söhne und Enkel Abdons usw.
    Auch von den Griechen und Römern wurden die heiligen Zahlen übernommen. Die Sieben war besonders dem Apollo geweiht, dem am 7. Tag vor Neumond geopfert wurde. Im alten Griechenland zählte man 7 Weltweise, 7 Helden vor

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