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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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Flüsse ausgewaschen und abgeschlämmt. So war z. B. früher das Goldwaschen aus dem Sand des Rheins zwischen Basel und Straßburg lohnend. Die badische Regierung konnte daraus jährlich etwa 2000 Goldmünzen mit der Aufschrift »Ein Dukat aus Rheingold« schlagen lassen. Der Gesamtwert des noch heute 242 im Rhein liegenden Golds wird von Geologen auf 140 Millionen Mark geschätzt. So lehnt sich die Sage vom Rheingold an etwas Wirkliches an.
    Aber auch andere deutsche Flüsse haben Gold geliefert. So fand im Jahre 1826 ein Knabe im Großbach bei Enkirch das größte Stück Rohgold auf deutscher Erde im Gewicht von 66 Gramm. Seltsamerweise hat man auch schon ganz große Rohgoldklumpen in Flüssen gefunden, so Stücke von 36,7 und einmal sogar von 124 Kilogramm. Freilich sind das allergrößte Seltenheiten.
    Da alle Bäche, Flüsse und Ströme schließlich ins Meer münden, so ist es nicht erstaunlich, daß man in dessen mit Salzen und Säuren durchsetztem Wasser Gold in großen Mengen gelöst findet. Der Goldgehalt des Meeres ist von Sherry Hunt 1866 festgestellt worden. Es finden sich 32 bis 60 Milligramm in 1000 Kilogramm Wasser, in allen Meeren für etwa 5000 Billionen Mark. Zur Gewinnung von 1 Kilogramm Gold wären bis zu 30 Millionen Kilogramm Meerwasser nötig. Duke hat 1899 das erste Patent auf eine derartige Goldgewinnung in England genommen. Ihm folgten Wilde und Ciantar in Belgien.
    Bekannt geworden ist schließlich auch, daß sich im Jahre 1905 eine englische Gesellschaft mit Sir William Ramsay, dem großen, kürzlich verstorbenen Chemiker, an der Spitze gebildet hat, die nach ihrem geheim gehaltenen Verfahren das Meerwasser entgolden will. Über ihre Erfolge ist bisher nichts in die Öffentlichkeit gedrungen.

178. Die rätselhaften Schnitte
    Ein einfaches Band kann Einblicke in sehr verwickelte geometrische Verhältnisse gewähren; es führt zu Problemen, die ernsten Gelehrten Anlaß zu tiefgründigen Abhandlungen geliefert haben.
    Beim Anfang der Untersuchung verläuft alles in schöner Selbstverständlichkeit. Man nimmt einen Streifen Papier (oder Leinenband) mit parallelen Begrenzungen und klebt oder heftet die Enden zusammen. Die Figur wird ein ringförmiges Gebilde etwa von der Figur eines Stehkragens. Man sticht nun mit einer spitzen Schere mitten hinein und durchschneidet den Ring parallel zur langen Kante. Ergebnis, wie vorauszusehen; zwei Ringe von halber Breite im Verhältnis zum ersten.
    Jetzt wird, vor dem Zusammenkleben, das Originalband ein halb mal um seine Längsachse gedreht. Wiederum entsteht ein Ring, dem man bei 243 genügender Länge des Bands die Veränderung nur wenig anmerkt. Und nun erfolgt wiederum der durchgehende Längsschnitt mit der Schere. Von denen, die den Versuch zum ersten Mal anstellen, werden nur die wenigsten imstande sein, von vornherein anzugeben, was dabei herauskommt.
    Dreht man aber das Band vor dem Zusammenkleben ein ganzes Mal oder gar mehrfach, vielfach um seine Längsachse, so entstehen nach dem Schnitt Dinge in verschlungenen Kettengebilden, die jeder Vordeutung eines nicht ganz Eingeweihten spotten. Jedenfalls geht hier Probieren über Studieren. Es genüge deshalb der Hinweis auf das interessante Papierwunder, das sich Jedermann mit leichter Mühe vor Augen führen kann, und das für die Raumanschauung des Betrachtenden nicht ganz bedeutungslos sein wird.

179. Ein lebendiges Tier im Weltenraum
    Quelle: Ernst Mach: »Die Mechanik in ihrer Entwicklung«, 7. Auflage. Verlag von F. A. Brockhaus, Leipzig, 1912. Z.
    Es gibt ein von Newton entwickeltes physikalisches Gesetz von der »Erhaltung des Schwerpunkts«. Sein Sinn ist, kurz ausgedrückt: der Schwerpunkt eines Systems kann durch Wechselwirkung der Massen innerhalb dieses Systems, wie auch die wirkenden Kräfte beschaffen sein mögen, nicht verschoben werden.
    Wir denken uns nun ein Tier frei im Weltenraum beispielsweise einen Elefanten. Wenn nun das Tier einen Teil seiner Masse, etwa den Rüssel, nach einer Richtung bewegt, so rückt der Rest, Gesamtkörper
minus
Rüssel, automatisch in die entgegengesetzte Richtung, dergestalt, daß der Gesamtschwerpunkt an Ort und Stelle bleibt. Zieht der Elefant den Rüssel wieder zurück, so wird auch die Bewegung des Rests wieder rückgängig. „Das Tier ist nicht imstande, ohne äußere Stützen oder Kräfte sich von der Stelle zu bewegen oder eine ihm von außen aufgenötigte Bewegung zu ändern.”

180. Der Panzer aus Dampf
    Wagemutige Arbeiter zeigen in

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