Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen
anderen völlig in Ordnung sein.
– Gurpreet, 26, Indien
Es ist unschwer zu erkennen, dass Ihre Frage unvollständig ist. Sie stecken in einem bestimmten moralischen Dilemma. Sie wollen wissen, ob Ihre Entscheidung unmoralisch ist und andere sie dafür verdammen werden. Sie haben sich allerdings bereits so weit schuldig gemacht, dass Sie das Problem nicht schildern wollen. Da unzählige Menschen in einem ähnlichen Dilemma stecken, möchte ich erklären, wie man moralische Entscheidungen fällt. Ich habe das Gefühl, dass dies einen größeren praktischen Nutzen hat als die kosmische Frage zu erörtern, was eine Sache moralisch (gut) oder unmoralisch (schlecht) macht.
In einer dualistischen Welt sagt man uns, das Spiel von Licht und Schatten, Gut und Böse habe seine Wurzeln im Ewigen. So sei die Schöpfung eben eingerichtet, und wir seien in diesem Spiel der Gegensätze gefangen. Wenn diese im Grunde religiöse Erklärung Gültigkeit für Sie hat, fällt es Ihnen leichter zu entscheiden, was richtig und was falsch ist. Sie können das religiöse System zu Rate ziehen, dem Sie angehören, und seine Gebote befolgen, wie ein guter Mensch zu leben hat.
Andererseits können Sie auch zwischen die Fronten Ihres Verlangens und Ihres Gewissens geraten. Sie wollen etwas tun, aber Sie haben Schuldgefühle oder schämen sich Ihrer Wünsche. Verheiratete Menschen, die versucht sind, ihren Partner zu hintergehen, erleben einen solchen inneren Kampf. Die Gesellschaft behauptet, dass dieser Wunsch oder die Versuchung schlecht seien und wir widerstehen sollten, während eheliche Treue gut und achtenswert sei. Wenn Sie auf das gesellschaftliche Urteil Wert legen und als rechtschaffener Mensch gelten möchten, ist die Entscheidung klar. Der größte Teil des Alltags besteht darin, das Gleichgewicht zwischen Wünschen und Gewissen zu wahren– darin, das Richtige zu tun, wenn einem ganz und gar nicht danach ist. Menschen, die erfolgreich in einer Gesellschaft leben, haben gelernt, ihre Impulse zu zügeln. Ich möchte dazu lediglich sagen, dass es auch ein Wunsch sein kann, sich so zu entscheiden, dass man respektiert wird, und deshalb keine Entscheidung zwischen Gut und Böse. Wir müssen recht oft zwischen einem flüchtigen Impuls und einem reiferen Anliegen wählen. Wer das Verlangen verdammt, ist noch lange nicht moralisch; er hat lediglich den Zugang dazu verloren.
Abschließend möchte ich sagen, dass ein noch weiter gereifter Mensch in seiner Entwicklung einen Punkt erreichen kann, an dem die Entscheidung über Richtig und Falsch wertfreier wird. Sie stellen fest, dass Ihr innerer Ratgeber seine Wahl ohne Angst vor gesellschaftlicher Ächtung treffen kann. Sie geben weniger auf starre Regeln und Gebote. Ein Arzt, der entscheiden muss, ob er einem Patienten beim Sterben helfen will, um ihn vom Schmerz einer tödlichen Krankheit zu befreien, wird dieser Entscheidung sehr persönliche Überlegungen zugrunde legen. Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Die Gesellschaft lehnt eine allzu große Wahlfreiheit ab. Es ist leicht, falsches Handeln mit der Behauptung zu entschuldigen: » Was andere unmoralisch finden, finde ich moralisch.« Dies ist eine egozentrische Form der Rationalisierung, keine höhere Entwicklung. Und doch ist eine höhere Entwicklung möglich, und wie es in den heiligen Schriften der Welt heißt, siegt im höheren Bewusstsein die Einheit über die Dualität. Man könnte auch sagen, statt das Schlechte zu verdammen, entwickelt ein Mensch Mitgefühl mit dem Übeltäter und übt sich in Vergebung.
Ich hoffe, diese Erläuterungen sind Ihnen eine Hilfe.
Unterricht im Küssen
Als ich die Morgenzeitung aufschlug, entdeckte ich eine Art Typologie des Küssens. Aus Angst, meine jugendliche Tochter könnte den Artikel lesen, habe ich die Zeitung versteckt. Habe ich richtig gehandelt?
– Shipra, 46, Dehradun, Indien
Kämpfen Sie tapfer weiter. Aber eines sollten Sie wissen: Wenn es jungen Menschen helfen würde, den rechten Weg einzuschlagen, dass man sie von ungeeignetem Druckwerk fernhält, gingen Verlage über Nacht bankrott und dennoch wäre die Welt voller Teenager, die lernen, wie man küsst. Dies ist die menschliche Natur.
Das Leben in die Hand nehmen?
Jeden Morgen nach dem Aufwachen nehme ich mir vor, das Beste aus dem Tag zu machen und mich weder von meinen Gefühlen noch von meinen Ängsten bremsen zu lassen. Ich werde die Sache erledigen, die ich vor mir herschiebe, die Angelegenheit klären, die
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