Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen
eine spirituelle Lektion zum Thema Vertrauen ist. Aber wie es scheint, stecke ich fest, und der Durchbruch will mir nicht gelingen.
– Bernice, 63, Raleigh-Durham, North Carolina
Lassen Sie mich vorab sagen, dass dies keine Frage von » jetzt oder nie« ist. Wenn Sie sich unter Druck setzen, blockieren Sie die Kanäle für Hilfe und Unterstützung. Ich werde hier nicht mystisch. In der Spiritualität geht es um Bewusstsein, und alles, was das Bewusstsein erweitert, hilft, feinstofflichere Erfahrungsbereiche zu erschließen. Umgekehrt kann alles, was Ihr Bewusstsein blockiert und angstvoll verengt, nicht als spirituell betrachtet werden. Mir fällt mit anderen Worten auf, dass Sie gern lieben und vertrauen würden, gleichzeitig aber von einem starken Instinkt dazu getrieben werden, sich zu ängstigen und zu sorgen.
Ich würde gern über » spirituellen Materialismus« sprechen, da ich glaube, dass dieses Thema viele von uns betrifft. Wenn wir Gott oder den Großen Geist um Geld bitten– was wir für gewöhnlich mit dem vornehmeren Wort » Fülle« umschreiben–, sinkt unsere Spiritualität auf das Niveau von Einnahmen und Ausgaben. Dieser Ego-Ebene entspringt die gesamte Unsicherheit, die uns dazu veranlasst, uns mit Geld, Status, Besitz und verschiedenen weltlichen Gütern schützen zu wollen. Natürlich ist es wichtig, dass wir für uns sorgen. Denn es ist nicht so, dass Gott mehr gibt, wenn wir bestimmte Anforderungen erfüllen, und weniger, wenn dies nicht der Fall ist. Es gibt keinen Richter über den Wolken, der alles sieht und genauestens beobachtet, wer artig ist und wer nicht. Ein solches Denken ist spiritueller Materialismus.
Warum verfallen so viele Menschen in dieses Denken? Die Gründe sind nicht schwer zu finden. Wir leben in einer materiellen Gesellschaft, und in Amerika ist dies besonders brutal, da es hier kaum Sicherheitsnetze gibt, wenn überhaupt. Die Kehrseite von Wohlstand und Erfolg ist die Angst, dass man uns nicht auffangen wird, wenn wir fallen. Darüber hinaus hat man uns den Kopf mit grob vereinfachten Versprechen vollgestopft, Gott rette die Armen und die Schwachen, als wäre er auf einer Rundumrettungsmission. Und obwohl zahllose Gebete unerhört bleiben, halten die Menschen an diesem Wunschdenken fest. Da ihnen in ihrer Kindheit gesagt wurde, Gott würde für sie sorgen, sehen sie keine andere Möglichkeit, als an diesen Überzeugungen festzuhalten.
Deshalb muss am Ende jeder Mensch den spirituellen Weg einschlagen. Dieser Weg führt nur nach innen– nicht an einen Kassenschalter, an dem Sie Mangel gegen Fülle tauschen können. Ich weiß, dass ich Ihnen damit einen Dämpfer versetze, aber wenn Sie aufhören, sich Illusionen zu machen, ist Platz für die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit ist sehr viel größer als Geld oder irgendein materielles Gut. Wenn Sie den spirituellen Weg gehen, werden Sie Ihr wahres Selbst entdecken, und wenn sich diese Erkenntnis vertieft, werden Friede und Sicherheit auf Dauer zu einem Teil von Ihnen. Die Angst verbirgt Ihr wahres Selbst. Das Ego verleitet Sie dazu, Ihren Fortschritt an Äußerlichkeiten zu messen.
Im Grunde zählt nur ein Prozess, der es Ihnen ermöglicht, sich vom spirituellen Materialismus abzuwenden und von nun an dem Erwachen treu zu sein. Wenn sich Ihr Bewusstsein erweitert, werden Sie feststellen, dass das Leben mehr zu bieten hat, als Sie je geahnt hätten. Ich kann nicht vorhersagen, ob jemand Reichtum oder Armut erfahren wird. Aber Sie haben recht, dem Prozess des Lebens zu vertrauen, sofern Sie nicht in Fatalismus verfallen. Es gibt einen richtigen, einen guten Platz für Sie in dieser Welt. Er wird sich Ihnen offenbaren, wenn Ihr Bewusstsein offen genug ist, ihn zu erkennen.
Eine tyrannische Mutter
Ich bin Einzelkind, und als meine Mutter vor sechs Jahren schwer erkrankte, musste ich sie zu mir nehmen. Inzwischen geht es ihr zum Glück sehr viel besser, aber sie lebt noch immer bei mir. Meine Mutter hatte schon immer eine negative Einstellung zu mir, was meine Lebensentscheidungen betrifft. Wir hatten nie eine erwachsene, auf Respekt beruhende Mutter-Tochter-Beziehung. Früher habe ich mich gegen die Schikane gewehrt, aber das hat nie etwas daran geändert. Inzwischen habe ich aufgegeben, um des lieben Friedens willen. Sie mag mich geliebt haben, als ich noch ein Kind war, aber ich glaube nicht, dass meine Mutter mich als erwachsene Frau liebt. Was kann ich tun?
– Terry, 40, Charleston, South Carolina
Bitte glauben Sie
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