Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen
bezüglich eines anderen Menschen an mir nagt. Aber wenn ich gebadet und gefrühstückt habe, verlässt mich der Mut. Wie kann ich mein Leben in die Hand nehmen? Wie verhindere ich, dass die Angst siegt?
– Marissa, 19, Botswana, Südafrika
Wenn Sie davon sprechen, Ihr Leben » in die Hand« nehmen zu wollen, schildern Sie in Wirklichkeit das Problem, nicht die Lösung. Sie richten die ganze Situation so ein, dass es Mühe macht, Willenskraft und Stärke verlangt, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Wenn Sie eine beängstigende Hürde überwinden müssen, werden Sie automatisch den Weg des geringsten Widerstandes wählen. Genau diese Einstellung veranlasst unzählige Menschen dazu, zum Beispiel ungesund zu essen, weil die Alternative zu viel Mühe machen und zu große Umstände bereiten würde. Verschieben wir’s auf morgen. Wenn Sie mir inzwischen den Schokokuchen reichen würden?
Die Lösung ist, sich die Aufgabe immer leichter zu machen, um den Widerstand zu überwinden. Ideal wäre es, wenn Sie den Herausforderungen des Lebens einschließlich Ihrer Ängste mit Enthusiasmus und Energie begegnen könnten. Dieses Ideal lässt sich nicht über Nacht verwirklichen, aber das ist auch nicht nötig. Wenn Sie jeden Tag positive Schritte unternehmen, ist das genug– es ist sogar mehr als genug, da unsere inneren Widerstände meist auf alte, ausgediente Gewohnheiten und Trägheit zurückzuführen sind. Wenn Sie sie überwinden, haben Sie halb gewonnen. Ich denke da an folgende Schritte:
Schritt 1: Setzen Sie sich damit auseinander, dass Sie die Dinge gern auf die lange Bank schieben. Diese Gewohnheit sitzt tief, aber warum halten Sie daran fest? Nun, unangenehme Dinge aufzuschieben ist selbst eine Art » Lösung«. Diese Lösung ist eher dürftig und befindet sich in etwa auf dem Niveau von: » Aus den Augen, aus dem Sinn.« Nur geht uns das, was wir aufschieben, nicht wirklich aus dem Sinn. Es nagt unmittelbar unter der Oberfläche weiter an uns und macht ein unbeschwertes Leben unmöglich. Setzen Sie sich hin und vergegenwärtigen Sie sich Folgendes: Es ist nicht gut, Dinge aufzuschieben. Erinnern Sie sich an all die Situationen, in denen Sie sich einem Problem gestellt haben und stolz auf sich waren. Machen Sie sich klar, dass es sich niemals gut anfühlt, etwas aufzuschieben. Diese Gewohnheit entsteht aus dem Wunschdenken, dass sich ein Problem irgendwie von allein lösen würde. Glauben Sie mir, alles ist besser als abzuwarten, denn je länger Sie warten, desto mehr Katastrophenszenarien wird Ihr Kopf entwerfen.
Schritt 2: Notieren Sie, was Sie tun können, damit Sie einen guten Tag haben. Schreiben Sie gleich morgens auf, was Sie essen, was Sie erledigen, welche Rechnungen Sie bezahlen werden. Die Liste sollte nur für diesen Tag gelten. Notieren Sie mindestens eine Sache, die Sie erledigen möchten und bisher aufgeschoben haben. Prüfen Sie während des Schreibens, wie Sie sich gerade fühlen. Alle Punkte auf Ihrer Liste sollten zum gleichen Ziel führen: dass Sie sich an diesem Tag gut fühlen.
Schritt 3: Arbeiten Sie Ihre Liste ab und haken Sie die einzelnen Aufgaben ab, wenn sie erledigt sind. Prüfen Sie, wie Sie sich im Augenblick fühlen. Wenn Sie müde sind, Ihnen langweilig ist oder sich andere negative Empfindungen bemerkbar machen, überarbeiten Sie Ihre Liste. Sinn und Zweck der Übung ist, dass Sie sich eine neue, auf Erfüllung und Erfolg beruhende Komfortzone aufbauen. Diese Dinge werden sich nur einstellen, wenn Sie Ihr Leben auch bewältigen können. Niemand ist glücklich, wenn ihn der Alltag überfordert und erschöpft. Wenn sich die Gewohnheit einschleicht, Dinge aufzuschieben, häufen sich unerledigte Aufgaben, bis Ihnen tatsächlich alles zu viel wird. Dennoch können Sie nur aus diesem Teufelskreis ausbrechen, indem Sie etwas unternehmen. Sobald Sie lernen, dass Sie sich einigen Herausforderungen stellen und sich trotzdem gut– ja sogar besser– fühlen können, wird die leise innere Stimme allmählich an Überzeugungskraft verlieren, die sagt: » Lass dir Zeit, ein Tag mehr oder weniger tut niemandem weh.«
Spiritueller Stillstand
Ich befinde mich seit zwanzig Jahren auf dem spirituellen Weg und habe mich mit vielen verschiedenen Ansätzen auseinandergesetzt. Ich bemühe mich, andere dazu zu ermutigen, dem Prozess zu vertrauen, aber im Augenblick befinde ich mich in einer Situation des finanziellen Mangels und der finanziellen Einschränkungen. Ich weiß, dass dies
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