Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen
tatsächlich deprimiert sind. Ich habe den Eindruck, dass Sie aus ungenannten Gründen unsicher sind und sich kontrolliert fühlen. Vielleicht fühlen Sie sich nicht sicher genug, das Problem zu offenbaren, und sei es nur in einem Brief?
Der Fußabtreter
Ich habe eine langjährige Freundin, die immer mitten in irgendeiner Krise steckt. Sie ruft mich an, um zu klagen, dass sie einsam ist, und ihr fällt nicht eine einzige Sache ein, für die sie dankbar sein könnte. Sie nimmt Medikamente gegen bipolare Störung, außerdem trinkt sie sehr viel. Sie raucht, lässt sich mit verheirateten Männern ein und steht kurz davor, ihr Zuhause zu verlieren, nachdem sie eine große Erbschaft verschleudert hat. Ich höre ihr seit Jahren mitfühlend zu, aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl, ihr Verhalten zu unterstützen. Ihre Anrufe zehren emotional an mir, aber meine Vorschläge für mehr Positivität wecken lediglich Unmut. Was soll ich tun?
– Selma, 35, Chicago
Sicher werden die Leserinnen und Leser den Kopf schütteln und sich fragen, warum Sie der Fußabtreter für einen anderen Menschen sein möchten. Sie haben Jahre damit verschwendet, nachsichtig mit den zahlreichen selbstverursachten Problemen Ihrer Freundin zu sein, und das ist die undankbarste Rolle, die ich mir vorstellen kann. Sie lassen zu, dass sie jede Unterhaltung an sich reißt, während Sie selbst kaum zählen. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, suchen Sie auch noch nach Möglichkeiten, sich schuldig zu fühlen, weil Sie nicht genug für sie tun.
Bitte versuchen Sie die innere Eigenschaft der Stärke zu entwickeln. Sonst werden Sie selbst dann, wenn Sie sich aus dieser Situation befreien, nur zum Fußabtreter eines anderen. Zuerst müssen Sie anfangen, Grenzen zu setzen. Ihre Freundin trampelt auf Ihnen herum, weil Sie es zulassen, und als Sie– zaghaft und leise– für sich eintraten, war sie empört. Lassen Sie sie gehen. Lernen Sie, wann Sie Nein sagen sollten, indem Sie immer zuerst in sich hineinspüren. Wenn man ausgenutzt wird, fühlt sich das niemals gut an. Nehmen Sie wahr, wenn Sie sich nicht wohlfühlen, und setzen Sie Grenzen wie: » Ich habe nur ein paar Minuten.« Wenn Ihre Grenzen respektiert werden, werden Sie entdecken, dass es sich zwar gut anfühlt, anderen zu helfen, aber ebenso angenehm ist, stark für sich selbst zu sein.
Gehen oder bleiben?
Vor siebzehn Jahren habe ich geheiratet, obwohl ich meinen Mann nicht liebte. Ich war eine alleinerziehende Mutter, und meine kleinen Kinder sollten eine echte Familie haben. Ich sagte mir, dass es » das Richtige« wäre. Inzwischen ist meine Tochter alt genug, demnächst das Haus zu verlassen, mein Sohn folgt ihr auf dem Fuße, und ich habe das Gefühl, als würde sich die Welt um mich zusammenziehen. Alles, was mir bleibt, ist eine halbherzige Ehe – nicht so schlecht, dass ich gehen müsste, aber auch nicht so gut, dass ich mich darüber freuen könnte, etwas aus meinem Leben gemacht zu haben. Ich habe das Gefühl, mich zu früh zufriedengegeben zu haben. Bitte helfen Sie mir herauszufinden, ob es sich hier nur um eine wechseljahresbedingte Phase oder einen Hilferuf meiner Seele handelt.
– May, 46, Seattle
Wenn Menschen ihre Probleme schildern, sticht eine Kategorie besonders hervor. Ganz gleich, um welches Thema oder welchen Konflikt es sich handelt, in ihrem Inneren wissen die Betreffenden bereits, was zu tun ist. Sie bitten im Grunde lediglich um Erlaubnis, es auch tun zu dürfen. Sie fallen in diese Kategorie. Niemand stellt Fangfragen wie: » Soll ich wieder in Langeweile und Elend versinken?«, wenn er die Antwort darauf nicht bereits kennt. Wann wäre Ihre Ehe Ihrer Ansicht nach schlimm genug, damit Sie gehen? Wenn Ihr Mann Sie in Brand stecken würde?
Ihre Situation hat eine rührende Seite: Pflichterfüllung– das Richtige zu tun– ist Ihnen wichtiger als Ihr Glück. Das ist sehr altmodisch und in gewisser Weise großzügig. Aber diese Ehe entpuppt sich als Teufelspakt, und man muss sich fragen, warum Ihr Mann eine Frau genommen hat, die ihn nicht liebt. Es ist wohl offensichtlich, dass Sie nicht auf einer Ebene der Intimität oder der emotionalen Ehrlichkeit miteinander kommunizieren. Wenn Sie Ihren Mann verlassen, ist das vielleicht das Ehrlichste, was Sie seit vielen Jahren getan haben. Ich beglückwünsche Sie dazu, dass Sie aufgewacht sind und den Kaffeeduft riechen.
Das Problem mit dem Leben ist…
Ich störe mich an dem Ausdruck: » Mögen alle Wesen
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