Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen
von reiner Glückseligkeit.
Das Glück ist in der Psychologie zu einem Forschungstrend geworden, und ich vermute, dass Sie dies bereits bemerkt haben. Ein Zweig der sogenannten » positiven Psychologie« spiegelt Ihre Überzeugung, Glück sei vorübergehend und flüchtig. Ob wir glücklich oder traurig sind, wird sowohl durch die äußeren Umstände als auch durch einen emotionalen Sollwert beeinflusst, der bei manchen Menschen eher auf fröhlich, bei anderen eher auf schwermütig eingestellt ist. Aber unabhängig davon, was einen Menschen glücklich oder traurig macht, legen wissenschaftliche Forschungen nahe, dass die persönliche Entscheidung den größten Einfluss hat. Demnach ist innerer Friede das Ergebnis früherer Entscheidungen. Wir alle sind darauf konditioniert, tief sitzende Überzeugungen fälschlicherweise für die Wirklichkeit und hartnäckige Gewohnheiten für unvermeidlich zu halten.
Es gibt andere Entscheidungen, die zu einer neuen Ebene des Glücks führen, welche auch Glückseligkeit oder Ekstase genannt wird. Dieses Glück ist tief, dauerhaft und Teil Ihres wahren Selbst. Es ist das einzige Glück, das Ihnen niemand nehmen kann. Sobald Sie die Ihnen offenstehenden Möglichkeiten erkundet haben, können Sie entscheiden, ob Sie sich mit dem derzeitigen Zustand des Friedens zufriedengeben wollen. Sollten Sie sich entschließen weiterzugehen, befinden Sie sich auf dem Weg des erweiterten Bewusstseins– dies ist das Geheimnis, wie man Glück und Frieden gleichzeitig erleben kann.
Vergebung finden
Woher weiß ich, dass ich meinem Exmann endgültig vergeben habe, dass er mich misshandelt und verlassen hat und dass er Alkoholiker war? Ist dies überhaupt möglich, ohne Kontakt zu ihm aufzunehmen? Wir waren zwanzig Jahre zusammen, und ich habe seit der schwierigen Scheidung vor fünfzehn Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen. Durch fleißige spirituelle Arbeit habe ich gelernt, auch das Gute anzunehmen, das wir hatten. Ich empfinde Mitgefühl mit ihm und dem Missbrauch, den er in seiner Kindheit erfahren hat. Ist das genug? Ich bin zufriedener und selbstbewusster als je zuvor, aber bestimmt gibt es hier noch mehr für mich zu tun.
– Ellen, 53, Virginia Beach, Virginia
Sie stellen eine Frage, deren Antwort selbstverständlich erscheinen mag. Was wäre, wenn Sie geschrieben hätten: » Woher weiß ich, dass mein Arm nicht mehr wehtut?« Wenn der Schmerz weg ist, ist er weg. Aber wenn es um den Geist geht, ist die ganze Sache aus zwei Gründen nicht so einfach, die beide in Ihrem Fall zutreffen.
Erstens gibt es nicht nur eine Ebene geistigen Schmerzes. Sie empfinden einen Restschmerz, der in tieferen Schichten liegt als denjenigen, in die Sie bislang vorgedrungen sind. Er sitzt dort, wo sich auch Ihre Identität befindet. Möglicherweise wollen Sie sich an diesem Ort gar nicht an die Vergangenheit erinnern oder daran festhalten, aber aus irgendeinem Grund sagt ein anderer Teil von Ihnen: » Ich muss daran festhalten.«
An diese Gefühle kommt man nicht so leicht heran, da man gewissermaßen ein ganzes verworrenes Knäuel entwirren, ein paar Fäden herausziehen und andere behalten muss. Dazu sind intensive Selbstbetrachtung und oft auch eine psychologische Langzeittherapie nötig, und eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Meiner Erfahrung nach wird das tiefste Trauma eines Menschen zu dem Kreuz, das er zu tragen hat. Es tut mir leid, diese Formulierung verwenden zu müssen. Sie sollten allerdings auch wissen, dass man sich alte Lasten leichter machen kann. Sie tun dies seit fünfzehn Jahren, und dank Ihres hohen Maßes an Selbsterkenntnis wird der Heilungsprozess voranschreiten.
Zweitens beschäftigt sich der Geist unaufhörlich mit sich selbst und findet irgendwelche Mängel. Dies ist ein bekanntes Spiel, das Sie nicht gewinnen können. In Ihrem Schreiben kommen eher Selbstzweifel als Restwut auf Ihren Mann zum Ausdruck. Infolgedessen erhoffen Sie sich von einem Brief an ihn– in Ihrer Vorstellung– vermutlich Unterstützung oder eine Entschuldigung. Verbannen Sie diese Gedanken. Es wird nicht passieren. Auch Ihre Bemerkung, dass Sie keine neue Beziehung finden und dies darauf hinweist, dass irgendetwas unerledigt geblieben ist, offenbart Selbstzweifel.
Falls dies zutrifft, haben Sie es bislang versäumt, wieder Fuß zu fassen und sich zu einem eigenständigen Menschen zu entwickeln– ohne Mann. Ein wichtiger Grund, weshalb Sie bei Ihrem alkoholkranken und übergriffigen Ehemann geblieben sind,
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