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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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zweiter, Showy bildete den Schluß.
    Gerade schlug die Kirchturmuhr die nächste halbe Stunde an, als sie vor dem Tor des Internates standen. Es war verschlossen.
    „So ein Mist“, entfuhr es Showy. „Das war bestimmt der Pfeifer. Wenn es nach dem ginge, dürften wir nicht einmal zum Internat hinaussehen.“
    „Dann eben doch über die Mauer“, sagte Ellinoy gelassen. Er begab sich wenige Schritte neben das Tor. Der Ast einer mächtigen Eiche ragte weit über die Mauer hinweg in das Innere des Hofes.
    An diesen Baum stellte er sich mit dem Rücken fest an den Stamm. Seine Hände faltete er zu einem Tritt zusammen. Einige Male schon hatten sie das Internat auf diesem Weg betreten, ohne von einem Lehrer gesehen worden zu sein. Nur Pater Richmon beobachtete sie einmal dabei. Lächelnd ist er ihnen damals sogar behilflich gewesen.
    Showy, der schwerste von allen, machte sich als erster daran, den untersten Ast der Eiche zu erklimmen. Den rechten Fuß setzte er in den dargebotenen Tritt von Ellinoy. Etwas ungeschickt versuchte er darauf, die Schulter Ellinoys zu erreichen. Nach mehreren Versuchen hatte er es dann endlich geschafft. Mit beiden Beinen stand er nun auf der Achsel von seinem Freund. Von dort aus konnte er den unteren Ast bequem erreichen. Ellinoy atmete auf, als sich Showy an der Vergabelung emporzog. Kurz danach vernahmen sie auf der anderen Seite einen dumpfen Schlag. Showy hatte sich an den Ast gehängt und dann fallen lassen.
    Champy benötigte nicht einmal die Hälfte der Zeit, um auf die andere Seite der Mauer zu gelangen. Nachdem Dumpkin den Ast erreicht hatte, legte er sich flach auf den Bauch. Mit der einen Hand klammerte er sich an einem starken Zweig fest, die andere streckte er Ellinoy entgegen. Gewandt stieg Ellinoy über Dumpkin hinweg. Elegant sprang er auf der anderen Seite wieder hinunter. Dumpkin folgte ihm wenig später auf dieselbe Weise.
    Kaum hatte sich Dumpkin zu seinen Freunden begeben, die etwas abseits auf ihn warteten, hörten sie den dumpfen Schlag der massiven Eichentür der Kathedrale. Sofort verbargen sie sich hinter der Mauer des Lehrerhauses. Ellinoy spähte vorsichtig in die Richtung der Kirche. Rouven hatte mit Schwester Maria die Kathedrale verlassen. Sie kamen direkt auf das Lehrerhaus zu. Mit dem Finger deutete Ellinoy seinen Freunden an, sich äußerst ruhig zu verhalten. Rouven unterhielt sich leise mit der Schwester. Bruchweise konnte er die Worte Bild und Buch verstehen, als sie in dem Gebäude verschwanden. Zu gerne hätte Ellinoy gewußt, über was sie gerade redeten.
    „Die Luft ist rein“, flüsterte Ellinoy. „Sehen wir zu, daß wir in unsere Zimmer kommen, bevor der Pfeifer seine Runde macht.“ Er wollte von seinem Versteck hervortreten, da öffnete sich die Tür des Lehrerhauses. Erschrocken fuhr er zurück. Sallivan betrat den Hof.
    „Verdammt!“ fluchte Ellinoy. „Der Pfeifer.“
    Showy zuckte zusammen. „Jetzt ist es aus“, stammelte er.
    Sallivan rührte sich nicht von der Stelle. Trotz der hereinbrechenden Dunkelheit war das hämische Grinsen auf seinem Gesicht nicht zu übersehen. Für Ellinoy das Zeichen, daß Sallivan von ihrer Anwesenheit wußte.
    „Wir haben schlechte Karten“, raunte Ellinoy seinen Freunden zu. Von ihrem Standpunkt aus gab es nur einen Weg zu entrinnen. Und das war der, den sie gekommen waren. Hinter ihnen schloß die Mauer mit dem Gebäude ab. Links von ihnen befand sich die verschlossene Eingangspforte. Vor ihnen wartete Sallivan.
    „Er weiß, daß wir hier sind“, flüsterte er weiter. „Bestimmt hat er uns schon eine Weile beobachtet.“
    „Was sollen wir tun?“ fragte Showy ängstlich. „Wenn er –“ Plötzlich gellte ein schriller Pfiff. Showy stockte der Atem. Champy machte einen Schritt zurück. Dumpkin faßte Ellinoy am Arm.
    „So langsam muß etwas geschehen“, zischelte er ihm ins Ohr. „Entweder er oder wir!“
    Ellinoy nickte. „Heute ist er im Vorteil“, gab er leise zurück. Haß funkelte in seinen Augen. „Aber das nächste Mal sind wir dran!“
    „Gehen wir!“ sagte darauf Dumpkin bestimmend. Mit dem Kopf machte er Showy und Champy gegenüber eine typische Bewegung, die sie auffordern sollte, ihnen zu folgen.
    Ellinoy trat als erster hinter der Mauer hervor. Dumpkin hielt sich dicht hinter ihm.
    „Ah-ja!“ rief ihnen Sallivan höhnisch entgegen. „Die Mutigsten zuerst.“
    Dumpkin blickte hinter sich. Von Showy und Champy war nichts zu sehen. Sallivan rührte sich immer noch nicht

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