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Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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Hunter. » Zwei Hälften eines Ganzen. Alles, was wir tun, fühlen, ausdrücken, hat zwei Seiten. Welche Seite wir fördern ist eine Entscheidung, die wir jeden Tag treffen, viele Male am Tag. «
    Ich hatte das Gefühl, Hunter sprach direkt zu mir. Der Unterschied zwischen Licht und Dunkel, Gut und Böse war für mich manchmal einfach verschwommen. Bei fast allen erfahrenen Hexen, mit denen ich bisher gesprochen hatte, war es genauso. Das Schreckliche war, je mehr man lernte, desto weniger klar war es. Deshalb war ein unerschütterlicher innerer Moralkompass auch so wichtig. Und Hunter half mir mit aller Kraft, einen zu entwickeln.
    Ich seufzte.
    Nach dem Kreis holte Bree Erfrischungsgetränke, Mineralwasser und Knabbereien heraus, und wir fielen darüber her. Wenn ich Magie gewirkt hatte, verspürte ich danach oft Heißhunger auf etwas Süßes, und so schob ich mir begierig ein paar Bissen Schoko-Zucchini-Kuchen in den Mund.
    » Der ist köstlich « , sagte Jenna, die sich ebenfalls ein Stück genommen hatte. » Hast du den gebacken, Bree? «
    Bree lachte. » Bitte. Ich weiß nicht mal, wie man einen Backofen in Gang setzt. Nein, der ist von Robbie. «
    Ich vermied es, mit Hunter oder Sky zu reden, und als die Ersten nach Hause gingen, schlich ich mich raus zu Das Boot. Ich war müde und wollte noch ein wenig in der Magie dieses Abends schwelgen. Ich wollte nicht mehr über Licht und Dunkelheit reden oder nachdenken. Zum ersten Mal, seit meine Eltern fort waren, wünschte ich mir, sie wären zu Hause. Es war nicht so, als hätte ich sie bis jetzt nicht vermisst, aber ich hatte sie nicht gebraucht. Heute Abend hätte mich ihre Gegenwart im Haus getröstet.
    Als ich zu Hause in die Einfahrt fuhr, überlegte ich, wo Raven heute Abend gewesen war. War sie Sky wegen ihres Streits aus dem Weg gegangen oder war sie jetzt mit Killian zusammen?
    Meine Brust war schwer und meine Hände kalt, als ich ins Haus ging. In meinem Zimmer machte ich mich fertig zum Schlafengehen. Dann lag ich mit Dagda, der sich laut schnurrend an mich kuschelte, noch lange im Dunkeln wach und dachte nach. Killian konnte man nicht vertrauen, nicht voll und ganz. Und Ciaran kam mit jedem Atemzug näher.
    Es dauerte sehr lange, bis ich endlich einschlief.

12
    Ciaran
    Hab Dank, Bruder Colin, für Deine freundlichen Worte und den Wein, den Du mir geschickt hast. Ich habe ihn in den Keller der Abtei getan und Vater Josef hat sich sehr gefreut. Gott sei Dank geht es mir gut, obwohl ich immer noch von verwirrenden Visionen und Träumen heimgesucht werde. Meine Kenntnisse der preußischen Sprache werden mit jedem Tag besser und ich bewundere die Klosterbibliothek mit ihren kostbaren, heiligen Büchern. Sie haben hier einen prächtigen Schatz religiöser Arbeiten zusammengetragen, und ich glaube, sie sind äußerst wählerisch, wen sie an diesem Wohlstand teilhaben lassen.
    Hier in Stille zu leben, zu arbeiten und zu beten gibt mir das Gefühl, die Probleme der Vergangenheit hinter mir lassen zu können.
    – Bruder Sinestus Tor an Colin, April 1770
    Als ich am Sonntag aufwachte, blieb ich im Bett liegen, bis mein Kopf klar war. Ich fragte mich, was meine Eltern wohl machten und ob auf Kreuzfahrtschiffen die Sonntagsmesse gelesen wurde. Bestimmt doch, oder? Ich überlegte, ob Mary K. in ihrem Skiort eine katholische Kirche gefunden hatte. Seit sie wusste, dass ich Wicca praktizierte, hatte sich meine Schwester verstärkt in den Katholizismus gestürzt.
    » Ich könnte heute doch mal in die Kirche gehen « , sagte ich laut.
    Dagda hockte auf dem Küchentisch, was er absolut nicht durfte, und schleckte sich eine Vorderpfote ab. Er sah mich mit den großen grünen Augen im ehrwürdigen grauen Katerchengesicht an. » Mir ist einfach danach « , erklärte ich ihm und ging nach oben, um mich anzuziehen.
    Schon mein ganzes Leben lang besuchte ich mit meinen Eltern und Mary K. die Kirche St. Mary’s. Es war immer wie ein großes Familientreffen, ich musste mit fünf Leuten reden, bevor ich mich überhaupt setzen konnte.
    Der katholische Glaube hatte etwas sehr Tröstliches an sich. Er bot eine Struktur, innerhalb derer man sein Leben führen konnte. Bei Wicca war alles weit und offen: die Wahl zwischen Gut und Böse, Vorstellungen darüber, was für ein Leben man leben wollte, Gedanken, wie man Wicca in all seinen Facetten feierte. Nichts war wirklich endgültig und in Stein gemeißelt. Deswegen war individuelles Wissen auch so wichtig, denn jede Hexe musste all

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