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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Ihre Stimme klang ganz heiser, ihr Atem ging unregelmäßig und, gütiger Himmel, ihre Beine waren viel zu wackelig. Sie richtete sich auf und trat von der Wand weg, die sie gestützt hatte.
    »Ich hatte schon angefangen, mich zu fragen, ob es wohl so wäre.« Er trat von ihr zurück und sah sie an. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er die Fackel in eine Halterung neben der Tür gesteckt hatte, sodass sie nun von deren flackerndem Schein umhüllt wurden. Ein schiefes Lächeln umspielte seine Lippen, und seine Augen schimmerten bernsteinfarben, sodass gar kein Zweifel daran aufkommen konnte, was er wollte.
    »Was ist hinter der Tür?«, fragte sie rasch, um dem Moment die Spannung zu nehmen. »Wonach suchst du? Es würde mich zwar nicht überraschen, wenn ich Unrecht habe, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du mich nicht nur hierher gebracht hast, um mich zu verführen.«
    »Natürlich nicht, aber ich konnte nicht widerstehen, die Gelegenheit zu nutzen. Du hast mich die letzten zwei Monate auf Abstand gehalten, seit … seit du aufgewacht bist.« Seine Stimme brach in einer für Sebastian völlig untypischen Art. Sie merkte, dass er tief Luft holte und dann die Tür vorsichtig aufdrückte. »Und du hast natürlich R echt – ich suche nach etwas«, sagte er über die Schulter.
    »Und du brauchtest mich, um dir zu helfen.« Sie folgte ihm und trat zur Seite, als er die Hand ausstreckte, um die Tür hinter ihnen zu schließen.
    »Tja, es könnte ein bisschen unangenehm werden, und du weißt ja, dass ich es gerne vermeide, Blut zu zapfen oder Asche zu verteilen.«
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, während sie sich im Raum umschaute. Es gab hier drin zwar keine Fackeln, aber dennoch konnte sie mehr als Schatten und Umrisse im Dunkeln erkennen. Dann flackerte ein kleines Licht in Sebastians Händen auf.
    »Du benutzt also die kleinen Lichtstäbe von Miro, wie ich sehe«, meinte sie. »Führst du sie wie Max in den Stiefelabsätzen mit dir?«
    »In dem Falle«, erwiderte er und zündete die Kerzen eines Leuchters neben der Tür an, »wären sie jetzt nass und durchgeweicht, nachdem wir die ganze Zeit durch diesen Matsch gewatet sind. Ich hatte den Weitblick, sie an einem trockenen Platz aufzubewahren, meine liebe Victoria. So sehr es dich auch überraschen mag, dass ich vorausdenke …«
    »Ach, daran besteht kein Zweifel, dass du vorausschauend bist, Sebastian – besonders wenn es darum geht zu verschwinden, wenn es brenzlig wird.« Und das war auch der Grund, weshalb Victoria ihm nicht ganz vertrauen konnte, auch wenn er ein Venator war. Er war in der Vergangenheit einfach zu unzuverlässig gewesen.
    Während Victoria sich in dem dunklen Raum umschaute, der wohl einst als eine Art Saal gedient hatte, erkannte sie in dessen Schlichtheit den Einfluss der Mönche. Der Boden war etwas uneben, und am anderen Ende des Raumes konnte sie im Dunkeln ein paar alte Möbelstücke erkennen – zerbrochene Stühle, einen umgestoßenen Tisch –, die so aussahen, als wären sie während einer Aufräumaktion dorthin geworfen worden. Davon abgesehen war der Raum bis auf ein paar zerschlissene Gobelins, die an den Wänden hingen, und etwa einem Dutzend verstreut herumliegender Steine leer. Die Wände waren hier genauso kohlrabenschwarz wie im Abwasserkanal – Schiefer, der durch jahrelangen Dreck und Rauch verfärbt worden war. Natürlich gab es keine Fenster und nur einen kleinen Kamin, der irgendeine Art Abzug haben musste. Da war nur eine einzige andere Tür, die jener gegenüberlag, durch die sie hereingekommen waren, und die bestand aus massivem, dickem Holz.
    Sie folgte ihm, als er durch den leeren Raum auf die Tür zuging. Und genau in dem Moment spürte sie einen Anflug von Kälte im Nacken. Victoria umfasste ihren Pflock fester. Vielleicht waren diese Räume doch nicht so verlassen wie sie schienen.
    Diese Tür musste Sebastian nicht aufschließen und als er sie einen Spaltbreit öffnete, überraschte es Victoria nicht, einen warmen Lichtschein zu erblicken. Das Kältegefühl in ihrem Nacken hatte sich leicht verstärkt, trotzdem hatte sie nicht den Eindruck, dass die Untoten – vielleicht ein oder zwei – in unmittelbarer Nähe waren.
    »Erzählst du mir, wonach du suchst, bevor die Vampire auftauchen?«, fragte sie.
    »Vielleicht. Es könnte einen Moment dauern. Ich bin mir nicht ganz sicher …« Sebastian sprach, während er die Tür vorsichtig weiter öffnete, und Victoria sah deutlich einladendere

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