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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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die Referenzabteilung der Abladeplatz für alle Werke, bei denen Josh nicht sicher war, wo er sie sonst hinstellen sollte. Mal abgesehen davon, dass darunter die alphabetische Aufstellung gelitten hatte, standen hier jetzt auch alle möglichen Sachen, die überhaupt nicht in die Abteilung gehörten. Sanchez las die Aufschrift auf den Rücken der Bücher, bis er eines fand, dessen Autor als Anonymus angegeben war. Der Titel lautete MIT ALLER MACHT  – PRIMARY COLORS . Sanchez ging die Reihen weiter durch und entdeckte noch einige Bücher, deren Autor anonym geblieben war. Er begriff das nicht. Wieso machte man sich überhaupt erst die Mühe, ein Buch zu schreiben, und vergaß dann, den eigenen Namen anzugeben?
    Im Regal befanden sich auch mehrere Ratgeber für Schwule, die ebenfalls anonym veröffentlicht worden waren. Bei seinem letzten Besuch hatte Sanchez aus Versehen blind einen Analsexratgeber aus derselben Reihe ausgeliehen, um Ulrika damit davon abzulenken, dass er gerade das Buch des Todes klaute. Den Ratgeber konnte er noch eine Woche behalten, deshalb hatte er das Buch im Tapioca gelassen. Tatsächlich hatte er keine Ahnung, wie er es je schaffen sollte, den Ratgeber wieder zurückzugeben. Es war ihm einfach zu peinlich, vielleicht damit gesehen zu werden.
    Nachdem er bestimmt schon hundert Bücher überprüft hatte, entdeckte Sanchez endlich den vertrauten schwarzen Einband vom Buch des Todes . Sein Titel stand in weißen Lettern auf dem vorderen Buchdeckel und war schon stark verblichen. Sanchez bekam Herzklopfen. Das Buch war wie ein Lottogewinn – es würde ihm fünfzigtausend Dollar Belohnung einbringen und noch dazu Jessica schwer beeindrucken.
    Er zog das Buch aus dem Regal, wo Rick es am Tag zuvor hingestellt hatte. Um sich davon zu überzeugen, dass es wirklich das richtige Buch war, klappte Sanchez es in der Mitte auf. Ja, das hier war definitiv das Buch des Todes . Es war voller Namen, genauso wie er es in Erinnerung hatte. Sanchez blätterte zu der Stelle, wo er zusammen mit den zwei anderen auch Jessicas Namen eingetragen hatte. Schnell schaute er sich um. Nein, es beobachtete ihn niemand. So leise wie möglich riss er die Seite heraus. Dann knüllte er sie zusammen und steckte sie sich in die Vordertasche seiner Uniformhose. Endlich lief mal alles wie am Schnürchen. Mit einem Seufzer der Erleichterung klemmte er sich das Buch unter den Arm und marschierte dann entschlossen nach vorn zum Empfangstresen. Dahinter saß Josh. Als er Sanchez sah, nickte er ihm zu.
    »Alles gefunden, Detective?«
    »Ja, hab ich, danke.«
    »Darf ich mal sehen, bitte?«
    Sanchez überlegte. Diesmal hatte er nichts zu verbergen. Außerdem sollte die Welt ruhig erfahren, dass er es gewesen war, der das Buch gefunden hatte. Falls dann nämlich jemand etwas anderes behauptete und selbst versuchte, die Belohnung zu kassieren, hatte Sanchez Josh als Zeugen. Am besten lieh er das Buch also ganz offiziell auf seinen eigenen Namen aus.
    »Ich hab hier das Buch des Todes von Anonymus«, sagte er. »Trag das bitte ein.«
    »Natürlich, Sir.« Josh tippte etwas in seinen Computer. Sanchez blieb daneben stehen, um zu kontrollieren, dass Josh es auch ordentlich machte.
    Nach ein paar Sekunden hörte der Junge mit Tippen auf und hob den Kopf. »Hier steht, dass Sie noch ein anderes Buch von uns haben. Den Analsexführer für schwule Männer.«
    »Brauchte ich im Rahmen einer Ermittlung«, erklärte Sanchez.
    Josh zog die Augenbrauen hoch. »Geht es dabei um diese Unzuchtgeschichte aus dem Jahr 1984?«
    »Sind wir jetzt fertig?«, fragte Sanchez streng.
    »Ja. Wann kommt das Buch wieder zurück?«
    »Wenn ich mit der Ermittlung fertig bin. Bis dann.«
    Sanchez drehte sich mit dem Buch unter dem Arm um, stolzierte davon und stieg dann die Treppe hinunter. Das war doch alles viel problemloser gegangen, als er vorher gedacht hatte (mal abgesehen vom Analsexführer jedenfalls). Auf dem Weg nach unten überlegte er, was er zu Jessica sagen sollte, wenn er in der Casa de Ville mit dem Buch eintraf. Er war dabei so in Gedanken versunken, dass er kaum den dicken Herrn bemerkte, der als Weihnachtsmann verkleidet gerade die Stufen heraufkam. Die beiden prallten zusammen, und Sanchez ließ dabei das Buch des Todes fallen. Es knallte hinter dem Weihnachtsmann auf die Treppe und hüpfte dann von Stufe zu Stufe weiter nach unten. Sanchez sah den rotgesichtigen Weihnachtsmann an, der seinen Blick erwiderte. Dann riefen sie beide wie aus einem

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