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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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enthielt. Harker klickte ihn an. Der Film zeigte den Bourbon Kid beim Betreten des Polizeireviers und wie er dann sämtliche Polizisten erschoss, die gerade Dienst hatten. Nur die Frau am Empfang, Amy Webster, blieb zunächst verschont. Die Kamera hing hinter dem Kid, sodass man Miss Websters Gesichtsausdruck sehr gut erkennen konnte, während sie seine Befehle entgegennahm. Bedauerlicherweise gab es keine Tonspur, sodass Harker nur darüber spekulieren konnte, was gesprochen wurde. Es machte jedenfalls den Eindruck, als würde der Bourbon Kid ihr diktieren, was sie gleich am Telefon sagen sollte. Nachdem sie den Hörer wieder aufgelegt hatte, gab der Kid ihr noch eine letzte Anweisung. Amy schloss die Augen, und eine Sekunde später schoss er ihr mitten ins Gesicht. Vielleicht waren Aktionen wie diese ja tatsächlich der Grund dafür gewesen, dass Archie Somers und De La Cruz glaubten, jeder ungelöste Mordfall würde auf das Konto des Bourbon Kid gehen. Immerhin war er ein absolut gnadenloser Killer.
    Harker spulte vor, weil im Video zwanzig Minuten lang nichts mehr passierte. Als dann Archie Somers im Revier auftauchte, um den Kid zu stellen, drückte Harker wieder auf Play. Was er dann zu sehen bekam, war wahrlich faszinierend. Er musste das Ganze mehrfach zurückspulen und immer wieder ansehen, bis er sicher war, dass seine Augen ihn nicht trogen. Nach einer Minute heftiger Diskussion entpuppte Somers sich als Vampir, flog auf den Bourbon Kid zu, packte ihn und schlug ihm die langen Zähne in den Hals. Der Kid schlang die Arme um Somers, drückte ihn fest an sich … und dann kam das Merkwürdige. Zwischen den beiden Männern begann es zu rauchen. Es folgte ein weiteres kurzes Wortgefecht, dann taumelte Somers zurück. An seiner Brust klebte ein dickes Buch, unter dem sich noch mehr Rauch bildete. Somers zog an dem Buch und versuchte verzweifelt, es von seinem Körper zu entfernen, doch das verdammte Ding bewegte sich keinen Zentimeter. Es blieb exakt, wo es war, rauchte noch eine Weile vor sich hin, bis Somers sich schließlich in einen riesigen Feuerball verwandelte. Er ruderte mit den Armen und schrie. Wenig später war nur noch ein Häuflein Asche von ihm übrig. Also hatte Somers, der Vampir, ein grausiges Ende gefunden. So viel war klar. Aber was war mit diesem Bourbon Kid? War er so eine Art Vampirjäger? Doch warum ermordete er dann auch vollkommen Unschuldige wie diese Amy Webster?
    Harker gingen tausend Fragen durch den Kopf. Während er noch über die möglichen Antworten nachdachte, klopfte es an die Glastür zu seinem Büro. Davor stand in einem weißen Laborkittel Bill Clay von der Forensik. Harker winkte ihm, dass er hereinkommen sollte. Clay drückte ein paar Mal erfolglos gegen die Tür, bevor er dagegentrat und die Tür gewaltsam öffnete. Er trat ein, schloss die Tür erneut mit einem Fußtritt und drehte sich dann zum Captain um.
    »Na, Captain, wie läuft’s?«
    »Was kann ich für dich tun, Bill?«, fragte Harker.
    »Unten in der Telefonzentrale ist der Teufel los. Flake schafft es nicht mehr, die ganzen Anrufe überhaupt noch anzunehmen.«
    »Dann soll ihr Kumpel Sanchez mithelfen.«
    »Meinen Sie nicht, dass der die Leute am Telefon nur weiter aufbringt?«
    »Ganz genau.« Harker zuckte mit den Schultern. »Und dann legen Sie auf. Insofern ist er genau der richtige Mann für diese Aufgabe.«
    Clay lächelte. »Tja, da gibt es trotzdem ein kleines Problem. Sanchez ist nämlich nicht zum Dienst erschienen. Und Flake ist auch eben erst gekommen.«
    »Faule Bande.«
    »Tatsächlich gab es dafür einen guten Grund.«
    »Das will ich hoffen!«
    »Doch, doch. Flake meinte, sie hätten einen Zusammenstoß mit dem Kindermörder gehabt.«
    »Was?«
    »Offenbar hat Sanchez ihn erledigt.«
    »Wie bitte?«
    »Flake hat erzählt, dass Sanchez von einem Vampir angegriffen worden ist, der ein Weihnachtsmannkostüm getragen hat. Und zwar heute Morgen in der Bibliothek. Sanchez hat ihn dann mit seiner eigenen grünen Flüssigkeit übergossen und angezündet.«
    »Teufel auch! Und wo steckt Sanchez jetzt?«
    »Bis zum Hals in der Scheiße, vermute ich.«
    »Hä?«
    »Er hat wohl das Buch des Todes gefunden. Sie wissen schon, das verschwundene Buch? Jetzt bringt er es gerade seinem Besitzer zurück.«
    Harker kratzte sich am Kopf. »Und da dachte ich immer, dieser Sanchez wäre ein Idiot. Klingt fast, als hätte er sich auf einmal in Elliot Ness verwandelt.«
    »Eher in Frank Drebbin.«
    »Oder das. Wer

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