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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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an Joshs weißem Hemd ab. »Ich habe gerade einem Teenager den Schädel eingeschlagen«, sagte er. »Das war wie ein Rausch. Ich glaube sogar, er hat einmal nach seiner Mutter gejammert.«
    Er konnte Jessicas wohlwollendes Lächeln fast hören. »Ich gebe deine Anweisungen weiter«, sagte sie. »Die meisten sind sowieso schon unterwegs. Kommst du jetzt zurück?«
    »Nein«, sagte Gaius. »Ich habe erst noch einen Termin im Museum. Da warten ein paar Opfer darauf, dass ich sie fertigmache.«

♦  VIERUNDDREISSIG
    »Es hat keinen Zweck«, sagte Kacy. »Er geht nicht ran.«
    Dante saß in seiner Shades-Lederjacke, einem weißen T-Shirt und Jeans auf dem Bett in ihrem Zimmer im Swamp. Frustriert massierte er sich die Stirn. Kacy hatte schon den ganzen Nachmittag lang versucht, den Bourbon Kid zu erreichen. Doch der unzuverlässige Scheißkerl meldete sich nicht.
    »Na gut, dann hinterlass ihm eine Nachricht. Und schick ihm dazu auch noch eine SMS . Wir können ihn nicht einfach abhaken, solange wir nicht wissen, warum er nicht ans Handy geht.«
    Kacy setzte sich neben ihrem Freund aufs Bett und hielt ihr Handy wieder ans Ohr. Als sie den Piepton hörte, sprach sie die Nachricht auf.
    »Hallo, hier ist Kacy, Dantes Freundin. Wir wollten dir nur Bescheid sagen, dass wir heute Abend mit Vanity im Museum sind und nicht in der Casa De Ville. Vanity meinte, Rameses will heute Abend im Museum das Auge des Mondes nachpolieren oder so was. Also wollen wir auch hin und versuchen, es ihm abzunehmen. Falls du dich dort mit uns treffen willst, melde dich bitte bei mir. Vanity hat sich auf unsere Seite geschlagen. Solltest du also auftauchen, bring ihn nicht gleich um, okay? Also … dann … tschüs.«
    Dante streichelte ihren Rücken. »Gut gemacht«, sagte er. »Aber schick ihm trotzdem noch eine SMS . Für alle Fälle.«
    Kacy gab ihm das Handy. »Das machst du«, sagte sie. »Ich muss mich jetzt umziehen.«
    »Was stimmt denn nicht mit den Sachen, die du anhast?«
    Kacy trug ein ärmelloses schwarzes Top und Shorts. »Falls unser Plan heute Abend aufgeht und wir uns wieder in Menschen verwandeln, kommen wir mit der Eiseskälte draußen nicht klar. Und wir werden möglicherweise ziemlich schnell fliehen müssen. Angesichts des ganzen Schnees und Hagels trag ich lieber etwas Passenderes.«
    »Aber du siehst heiß aus in diesen Klamotten.«
    »Laut Wetterbericht sind draußen minus drei Grad.«
    »Weichei.«
    »Schön, dann zieh du doch die Shorts an.«
    Dante nahm Kacys Arm, zog sie an sich und küsste sie. »Ich wollte dir nur sagen, wie heiß du bist.«
    Sie erwiderte seinen Kuss, machte sich dann los und ging zu ihrem Koffer. Der lag aufgeklappt in einer Ecke des Zimmers. »Schick ihm jetzt die SMS .«
    Dante begann, die Nachricht in ihr Handy zu tippen. Das konnte ewig dauern, was nicht nur daran lag, dass er selbst bei vielen einfachen Wörtern Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung hatte. Aber auch mit Handys konnte er nicht umgehen. Während er sich abmühte, wühlte sich Kacy durch die Klamotten in ihrem Koffer und hielt ab und zu ein Kleidungsstück hoch, um Dantes Meinung einzuholen. Er nickte alles ab, bei dem man viel Haut sah, und schüttelte bei vernünftigeren Sachen den Kopf. Das war nur ein kleiner Spaß zwischen den beiden. Kacy wusste, wie gern er ihr dabei zuschaute, wenn sie sich auszog. Und sie wiederum liebte es, ihm neue Klamotten vorzuführen. Das war einer der Gründe, warum die beiden sich so gut verstanden. Kacy betete im Stillen, dass sie immer noch zusammen sein würden, wenn dieser Tag vorbei war. Falls nachher etwas schiefging, und das war hochgradig wahrscheinlich, endete sie vielleicht allein. Ein unerträglicher Gedanke. Immer und immer wieder sah sie vor sich, wie der Vampir Dante an Halloween gebissen hatte. Sie hatte seinen Kopf gehalten, während das Blut aus der Bisswunde floss. Das musste der schrecklichste Moment ihres Lebens gewesen sein, und sie hatte Angst davor, so etwas noch einmal zu erleben.
    Kacy stand gerade nur noch in pinkfarbener Unterwäsche vor einem ziemlich faszinierten Dante, als Vanity plötzlich hereinstürmte. Er wirkte ausgesprochen nervös, aber Kacys Aufmachung sorgte dafür, dass er sich Zeit für einen längeren Blick nahm und die Augenbrauen über den Rand der Sonnenbrille zog. Dann erzählte er schließlich, was los war.
    »Große Neuigkeiten, Kinder«, sagte er. »Gaius hat allen befohlen, raus zum Jagen zu gehen. In den Straßen wimmelt es von Vampiren.

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