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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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den Besitz dieser Geldsumme zu gelangen, begann der Mann zu reden. Seine Stimme war rau und hatte einen unangenehmen, ja bedrohlichen Unterton.
    »Habt ihr in dieser Gegend noch nie etwas von Wegweisern gehört?«, fragte er.
    Joe zuckte entschuldigend die Achseln. »Hier verkehren nur Einheimische, Mister. Die brauchen keine Wegweiser.«
    »Sehe ich aus wie ein Einheimischer?«
    »Nein, Sir.«
    Wie aufs Stichwort nutzte Jacko, der links von dem Mann an seinem Tisch saß, die Gelegenheit, um sich einzumischen. »Ich kann dir den Weg zeigen, Mister.«
    Der Mann wandte sich um, hob einen Finger, um seine Sonnenbrille ein wenig nach unten zu schieben, und musterte Jacko über ihren Rand hinweg von Kopf bis Fuß.
    »Du siehst aber nicht so aus, als kämst du von hier.«
    »Komme ich auch nicht. Aber ich war schon mal hier.«
    »Und du weißt, wohin ich will?« Die Stimme knirschte wie kleine Kieselsteine, die von der Strömung in einem Flussbett herumgeschoben wurden.
    Jacko grinste. »Zum Hotel Pasadena, denke ich. Wenn du mich mitnehmen würdest, könnte ich dir den Weg erklären.«
    »Warum erklärst du ihn mir nicht jetzt gleich?«
    Joe wurde wegen Jacko unruhig. Hatte er nicht erkannt, dassdieser Typ der Serienmörder war – und daher nicht unbedingt jemand, zu dem man freiwillig in den Wagen steigt?
    »Na ja, ich will selbst zum Pasadena«, erklärte Jacko aufgeräumt. »Also, als Belohnung, dass ich dir den Weg erkläre, könntest du mich wirklich mitnehmen.«
    »Erklär mir einfach, wie ich fahren muss.«
    »Na ja, ich bin mir eigentlich nie ganz sicher, bis ich die entsprechende Straße vor mir sehe. Und ich möchte dich doch nicht in die falsche Richtung schicken.«
    »Nein. Das willst du ganz gewiss nicht.«
    »Und? Nimmst du mich mit?«
    Der Mann schob seine Sonnenbrille ein Stück nach oben, sodass seine Augen wieder dahinter verschwanden. Er schien lange und intensiv in Jackos Augen zu starren. Währenddessen traf Joe eine Entscheidung.
    Eine Belohnung von einhundert Riesen war einfach zu verlockend, um sie sich durch die Lappen gehen zu lassen.
    Langsam, ohne eine sichtbare Bewegung, streckte er die Hand nach einer kleinen Schublade in Hüfthöhe unter der Theke aus. Er bewahrte dort einen kleinen vernickelten Revolver auf für den Fall, dass es Ärger gab. Er brauchte nichts anderes zu tun, als ihn herauszuholen und diesem neuen Gast damit in den Rücken zu schießen, während Jacko ihn ablenkte. Einhundert Riesen im Sack. Gute Arbeit. Vielen Dank. Mit einer für sein vorgerücktes Alter erstaunlich ruhigen Hand zog er die Schublade millimeterweise auf und griff hinein. Seine Finger berührten den kalten Stahl des Revolvers. Sein Herz hämmerte, als wollte es jeden Moment aus seiner Brust springen, aber er hatte Zeit . Der Typ an der Theke blickte immer noch in die andere Richtung und ließ sich offensichtlich Jackos Bitte, mitgenommen zu werden, durch den Kopf gehen. Schließlich, gerade als Joe den Griff der Pistole fest in der Hand hatte, reagierte der Fremde auf Jackos Vorschlag.
    »Okay, ich nehme dich mit. Aber hol mir vorher noch zwei Flaschen Bourbon von der Theke.«
    Joe sah, wie Jacko das Gesicht verzog, während er sich von seinem Stuhl erhob. »Äh, ich, na ja, ich habe kein Geld.«
    Der Mann seufzte, dann griff er mit der rechten Hand in die linke Innentasche seiner Lederjacke. Er zog eine schwere graue Pistole heraus. Während er sich zur Theke umwandte, streckte er den Arm aus und richtete die Pistole auf Joes Hals. Joes Augen quollen hervor, aber er riss seine eigene Waffe so schnell er konnte aus der Schublade und zielte damit auf den Mann in Schwarz.
    Was folgte, war ein lauter Knall, der bestimmt kilometerweit im Umkreis zu hören war. Die weißen Porzellanbecher auf dem Regalbrett hinter Joes Kopf waren plötzlich mit dem Blut bespritzt, das aus einem klaffenden Loch in seinem Nacken sprudelte.
    Die Mordserie des Tages hatte begonnen.

DREI ♦
    Sanchez hasste Fahrten mit dem Autobus. Um ganz ehrlich zu sein, er hatte für jede Art Reise so gut wie nichts übrig, aber eine allem Anschein nach niemals endende Busfahrt ohne offenkundiges Ziel stand auf der Liste der Dinge, die er niemals unternehmen wollte, fast an erster Stelle. Nur seine eigene Pisse zu trinken rangierte noch darüber. Diese spezielle Busfahrt hatte sich einem Drei-Stunden-Flug angeschlossen. Er war auch nicht gerade begeistert vom Fliegen. Tatsache war, dass er niemals in dem Bus gesessen hätte, wenn er nicht

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