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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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ihm das Geld. Mach es einfach, okay? Es würde mein Gewissen beruhigen.«
    Dante stand im Begriff zu antworten, als ein silberhaariger Mann in einem grauen Trenchcoat den Empfangsraum betrat. Carlos erkannte den Besucher sofort und begrüßte ihn freundlich.
    »Guten Tag, Detective Somers!«, rief er ihm gut gelaunt zu, als wäre er erfreut, ihn zu sehen.
    »Hallo Carlos«, antwortete Somers ernst.
    Der Detective trat vor den Empfangsschalter und stellte sich neben Kacy. Er lächelte sie flüchtig an. »Hallo Miss. Hätten Sie was dagegen, wenn ich mich kurz vordränge? Es ist eine polizeiliche Angelegenheit.« Er hielt ihr sein Abzeichen hin.
    »O nein, nur zu«, antwortete Kacy nervös.
    Sie betete, dass Dante den Mund hielt. Vielleicht war es bereits zu spät. Er hatte Carlos verärgert, und jetzt stand ein Detective direkt neben ihm.
    »Carlos«, begann Somers mit einem schwachen Lächeln und schob dem Manager über den Tresen hinweg eine Zwanzig-Dollar-Note zu. Carlos steckte sie flink ein. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass jemand hier wohnt, der einen gelben Cadillac fährt. Dieser Cadillac wurde gestohlen, und der Besitzer, ein Mann des Gesetzes – der rein zufällig ich bin!  –, will ihn zurück. Er will außerdem den Namen des Fahrers wissen, falls du ihn gerade zur Hand hast. Wäre wirklich schön, wenn du mir helfen könntest, mein Freund.«
    Kacy beobachtete, wie Carlos die Situation abschätzte.
    Warum nur, o warum nur musste Dante ihn gegen sich aufbringen? Jetzt stecken wir schon wieder in Schwierigkeiten!
    Sie wich einen Schritt vom Empfangsschalter zurück und versuchte, Blickkontakt mit ihrem Freund herzustellen. Wegen der dunklen Fliegerbrille konnte sie nicht sagen, ob er sie überhaupt ansah. Sie musste handeln, so viel stand fest. Falls Carlos ihre Namen verriet, würden sie ins Gefängnis wandern. Der Koffer voller Geld, der gestohlene Wagen und wahrscheinlich die Augenzeugen aus der Tapioca Bar würden dafür sorgen, dass sie ins Gefängnis kämen und wieder arm wären. Ganz zu schweigen von der Gefahr, die auf sie wartete. Kacy vertraute niemandem in dieser Stadt, nicht einmal der Polizei. Ganz besonders nicht der Polizei, auch wenn der alte Bursche eigentlich ganz in Ordnung aussah.
    Carlos rieb sich das Kinn, während er über seine Antwort auf die Frage des Detectives nachdachte und zur gleichen Zeit rasch die Zwanzig-Dollar-Note einsteckte.
    »Ja, da war jemand mit einem gelben Cadillac im Motel. Ich erinnere mich an den Kerl, der ihn gefahren hat. Ein richtiges Arschloch war das . Warten Sie, ich sehe nach, ob ich den Namen in meinem Gästebuch habe.« Einmal mehr legte er sein Magazin beiseite und blätterte suchend in dem Register, das aufgeschlagen auf seinem Schreibtisch lag.
    Dante wich einen Schritt vom Schalter zurück. »Weißt du was, Carlos?«, sagte er freundlich und reckte sich, als wäre er müde. »Wir kommen einfach später noch mal wieder. Danke erst mal.«
    »Sie brauchen nicht wegzulaufen«, sagte Somers und packte Dante am Arm. »Ich brauche nur eine Minute. So lange können Sie und Ihre hübsche Lady doch wohl warten, oder nicht?«
    »Ja«, sagte Carlos grinsend, ohne von seinem Gästebuch aufzublicken. »Ihr könnt ruhig warten. Es dauert nur einen Augenblick. Sobald ich diesem Officer die Informationen gegeben habe, die er sucht, habe ich Zeit für euch, keine Sorge.«
    Er blätterte einmal mehr durch die Seiten des Gästebuches und blieb bei der Seite mit den Namen von Dante und Kacy stehen. Als er mit dem Finger die Liste entlangfuhr, bemerkte er aus den Augenwinkeln, dass sich Kacy ein wenig vom Schalter entfernte. Er setzte sich zurück und blickte auf, zuerst zu Somers, dann, als würde er angestrengt nachdenken, zur Seite und zu Kacy. Er trommelte mit den Fingern auf die aufgeschlagene Seite des Gästebuchs.
    »Was ist denn?«, fragte Somers.
    »Ich versuche mich an etwas zu erinnern, das ist alles«, antwortete Carlos und hob eine Hand, um dem Detective zu signalisieren, dass er sich noch ein paar Sekunden gedulden sollte. Er blickte völlig geistesabwesend drein, als versuchte er angestrengt nachzudenken.
    Tatsächlich jedoch starrte er Kacy an. So, wie Somers und Dante am Empfangsschalter standen, konnten sie nicht sehen, was Carlos sah. Kacy hatte sich aus dem Sichtwinkel der beiden entfernt und ihr T-Shirt angehoben – und seinen früheren Verdacht bestätigt, dass sie darunter keinen Büstenhalter trug. Carlos starrte zufrieden auf ihre

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