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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Mundwinkel nach unten zog.
    In der Lobby hing ein so schwacher wie unangenehmer Gestank. Ob er von dem schmutzigen, kastanienbraunen Teppichboden herrührte, der verwitterten braunen Tapete, Carlos oder einer Kombination aller drei Faktoren war schwer zu sagen. Es war eine kleine, beengte Rezeption, kaum größer als das Zimmer, in dem Kacy und Dante gewohnt hatten. Es gab nur ein Fenster in der dem Schreibtisch gegenüberliegenden Ecke. Es war klein und schmal, und der zerbrochene Griff stellte sicher, dass es nicht zum Lüften geöffnet werden konnte.
    »Yo, Carlos, Mann. Wir wollen zahlen«, sagte Dante munter und warf dem Manager über den Tresen hinweg die Schlüssel zu. Sie trafen das Magazin und prallten zu Boden. Missmutig legte Carlos seine Zeitschrift beiseite und bückte sich nach den Schlüsseln. »Was ist das?«, fragte er misstrauisch und hielt sie hoch.
    Am Schlüsselring befand sich der Schlüssel des Motelzimmers, aber auch ein Wagenschlüssel, den er nicht kannte. Er fingerte ihn frei von dem schweren Metallschild mit der Zimmernummer und dem Zimmerschlüssel und hielt ihn hoch.
    »Das ist ein Dankeschön dafür, dass du uns hier hast wohnen lassen«, sagte Dante und grinste.
    »Was zum Teufel ist das?«
    »Wirf einen Blick durch das hintere Fenster«, empfahl Dante und nickte in Richtung des kleinen schmalen Fensters in der Ecke.
    Carlos erhob sich aus seinem Sessel und musterte Dante mit einem gemeinen Blick, dann lächelte er Kacy zu und zwinkerte. Er ging zum Fenster und sah nach draußen. Vielleicht zwanzig Meter entfernt auf dem privaten Parkplatz hinter dem Motel stand der gelbe Cadillac, den er am Abend zuvor vor einem der Motelzimmer gesehen hatte. Da war es der einzige Wagen auf dem Parkplatz gewesen.
    »Du schenkst mir den Wagen?«
    »Jepp.«
    »Wo ist der Haken? Ist die Karre geklaut?«
    »Wo denkst du hin! Nichts dergleichen«, warf Kacy mit breitem Lächeln ein.
    »Allerdings wäre es keine schlechte Idee, ihn umlackieren zu lassen«, empfahl Dante.
    Carlos nahm sich ein paar Sekunden, um über das Angebot nachzudenken.
    »Und vielleicht sollte ich auch die Nummernschilder austauschen?«
    »Vielleicht«, stimmte Dante zu.
    Carlos kehrte hinter den Empfangsschalter zurück und setzte sich wieder. Er blätterte durch das Gästebuch und schlug eine Seite mit einer Liste von Namen auf. Auf halber Höhe standen Dantes und Kacys Einträge mit ihren Unterschriften.
    »Das Zimmer kostet hundertfünfzig Dollar«, sagte er und blickte hart in Dantes Sonnenbrille.
    »Ich sag dir was.« Dante beugte sich über den Tresen und näherte sich Carlos’ Gesicht. »Was hältst du davon, wenn du uns das Zimmer umsonst lässt, als Dankeschön für den Wagen, den ich dir gerade geschenkt habe?«
    Carlos klappte das Gästebuch zu und nahm sein Magazin zur Hand, um den Artikel aufzuschlagen, in dem er eben gelesen hatte.
    »Sicher«, sagte er. »Und die Seite im Gästebuch mit euren Namen und Unterschriften willst du auch, richtig? Quasi als Erinnerung an euren Aufenthalt hier in Santa Mondega?«
    »Äh, offen gestanden … na ja, es ist eine ziemlich gute Idee …«, sagte Dante. »Danke, Mann.«
    »Das macht dann hundertfünfzig Dollar.«
    Dantes Geduld näherte sich dem Ende.
    »Hör zu, du dämlicher, unverschämter Halsabschneider«, schnaubte er wütend. »Ich hab dir gerade einen verdammten Wagen geschenkt! Treib es nicht auf die Spitze, hörst du?«
    »Das Zimmer kostet einhundertfünfzig Dollar. Wenn dir das nicht passt, weißt du ja, was du tun kannst.«
    Kacy spürte den Drang einzuschreiten, bevor Dante sie in mehr Schwierigkeiten brachte als nötig. Sie sprang mit einem breiten, strahlenden Lächeln vor und legte die Hände auf Carlos’ Schalter, dann beugte sie sich vor und zeigte ein wenig von ihrem Ausschnitt, während sie mit den Oberarmen ihre Brüste ein wenig zusammenquetschte. Ihr einladender Gesichtsausdruck sagte Hey, das sind meine Titten. Sie könnten dir gehören … für eine Weile.
    »Weißt du was, Carlos? Was sagst du dazu, wenn du uns ein Taxi rufst, während wir das Geld für dich zusammensuchen?«
    »Sicher«, erwiderte Carlos, während er wie gebannt und mit einem schiefen Grinsen im Gesicht in Kacys Ausschnitt starrte. »Allerdings ist der Anruf nicht umsonst. Die Gebühr beträgt fünf Dollar.«
    »Fick dich ins Knie, du dämliches Arschloch!«, brauste Dante auf. »Ich rufe mir selbst ein beschissenes Taxi! Los, Kacy, verschwinden wir von hier!«
    »Dante, bitte gib

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