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Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Titel: Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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geworden.
    Die Erinnerungen an die Niederlage von Antiochia und die dunklen Voraussagen des alten Jamal waren im Lauf der vergangenen Monate zusehends verblasst – die Sonnenfinsternis jedoch hatte sie auf einen Schlag wieder zurückgebracht.
    Denn selbst wenn man die Vorgänge am Himmel kannte und um ihre Entstehung wusste, konnte kein Zweifel daran bestehen, dass es ein unheilvolles Omen war.

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16.
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    Östlich von Akkar
Mitte April 1099
    Die Zeit des Stillstands war vorüber.
    Nach langen Monaten des Wartens, in denen sich die Fürsten darin gefallen hatten, sich einerseits erbitterte Machtkämpfe um den Besitz Antiochias zu liefern und sich andererseits durch nicht enden wollende Raubzüge durch das Umland der Stadt zu bereichern, war das Heer der Kreuzfahrer zum Jahreswechsel endlich wieder aufgebrochen.
    Mehrere Gründe hatten letztlich dazu geführt, dass die Anführer ihren Starrsinn aufgegeben und sich wieder auf ihre ursprüngliche Mission besonnen hatten: Zum einen hatten sie die Region beinahe leer geplündert, sodass ihnen nichts anderes übrig blieb, als einer Horde Heuschrecken gleich weiterzuziehen, um die Versorgungslage des Heeres nicht abermals zu gefährden; zum anderen hatte die Stimmung unter den einfachen Soldaten dafür gesorgt, dass die hohen Herren ihre Haltung noch einmal überdacht hatten. Der Habgier ihrer Anführer überdrüssig, hatten immer mehr Kämpfer ihren Unmut geäußert und ihn an die Vertreter der Kirche herangetragen, von denen zwar keiner auch nur annähernd über die Macht und den Einfluss eines Adhémar von Monteil verfügte; die ständigen Proteste der Priester jedoch und ihre finsteren Drohungen das Seelenheil betreffend höhlten schließlich den Stein. Lediglich Bohemund von Tarent blieb in Antiochia zurück, nunmehr als u nbestrittener Herrscher; die anderen Fürsten jedoch, allen voran Raymond von Toulouse, der sich als Adhémars Nachfolger und legitimer Anführer des Unternehmens sah, verließen nach und nach die Stadt. Als Erste folgten die Normannen von Herzog Robert und die Gefolgsleute des rauflustigen Italiers Tankred dem Aufruf, und schließlich konnten sich auch die Fürsten Lothringens und Flanderns dem Drängen ihrer Heere nicht länger widersetzen.
    Auch Guillaume de Rein und die Mitglieder der Bruderschaft hatten nicht unerheblichen Anteil daran, dass das Unternehmen endlich fortgeführt wurde: Unablässig hatten sie bei ihren Lehnsherren interveniert und auf einen baldigen Aufbruch gedrängt, und wann immer sich die Gelegenheit dazu bot, hatte Guillaume nicht gezögert, Seher und Visionäre für seine Zwecke einzusetzen. Allerdings, so hatte er feststellen müssen, verhielt es sich mit Prophezeiungen wie mit einer Klinge, die zu häufig benutzt wurde – sie nutzten sich ab und wurden stumpf.
    Mit einer Verwünschung auf den Lippen lenkte Guillaume sein Pferd den schmalen Pfad hinauf, der zum Grat des Hügels führte, gefolgt von einem Trupp seiner Leute. Die Erinnerung an die schaurigen Ereignisse, die sich vor wenigen Tagen im Lager der Kreuzfahrer zugetragen hatten, setzte ihm noch immer zu. Zum einen, weil sein Plan misslungen war. Zum anderen aber auch, weil Eustace de Privas, der seit seiner Absetzung als Anführer der Bruderschaft als Leibwächter Eleanor de Reins fungierte und ihr wie ein Schatten folgte, im Grunde recht behalten hatte.
    Genau wie Graf Raymond war auch Guillaume der Ansicht gewesen, dass die Stadt Akkar, die inmitten eines fruchtbaren Küstenstreifens unmittelbar am Meer lag und damit die Nachschublinien nach Europa öffnete, unbedingt erobert werden müsse, ehe man den Zug nach Jerusalem fortsetzen könne, doch die meisten Fürsten des Rates waren anderer Meinung gewesen. Die einen zogen es vor, parallel zur Küste nach Pa l ästina vorzustoßen und die befestigten Städte der Araber – neben Akkar auch Tripolis, Sidon, Tyron und Acre – schlicht zu umgehen. Da dieses Vorgehen bedeutet hätte, in das Gebiet des noch immer mächtigen Emirs von Damaskus einzudringen, und es zudem die Gefahr barg, von allen Nachschubwegen abgeschnitten zu werden, hatte sich Guillaume entschlossen, erneut zu seiner mächtigsten Waffe zu greifen, um die Fürsten umzustimmen.
    Den Seher Bartholomaois.
    Plötzlich zügelte Guillaume sein Pferd und fuhr im Sattel herum.
    »W er war das?«, fuhr er den Kämpen an, der hinter ihm ritt. Sein Name war Bernier, ein verarmter Ritter aus der Gegend von Castres.
    »W as meint Ihr, Herr?«, fragte Bernier

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