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Das Camp (Sartos) (German Edition)

Das Camp (Sartos) (German Edition)

Titel: Das Camp (Sartos) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Blake
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Taschenlampen griffbereit. Noch wenige Schritte trennten die Cadaveri von ihnen. Ein Geruch von Fäulnis und Fäkalien ging von ihnen aus. Troy machte ein würgendes Geräusch.
    „Jetzt!“, rief Heather. Sie knipsten die Lampen an und die Cadaveri hielten inne. Einige hoben die Arme vor die geblendeten Augen. Troy hatte fast ihre Waffe fallen lassen, so entsetzt hatte sie der Anblick. Der Schein ihrer Lampe fiel auf eine, zum Skelett abgemagerte Gestalt, deren Gesicht mit schwärigen Wunden bedeckt war. Die   Augen, die aus ihren Höhlen traten, starrten sie leblos an. Über rissige Lippen troff Speichel, der sich am Kinn zu klebrigen Krusten gesammelt hatte. Gutturale Zischlaute kamen aus einer Kehle. Seine, mit Wunden und Ekzemen bedeckten Hände streckten sich nach ihr aus.
    „Schießt!“, brüllte Heather und feuerte. Zwei Cadaveri fielen um Josephine erledigte zwei weitere und Rory einen. Troy starrte gelähmt auf den, der vor ihr stand und nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war. Rory fuhr herum und schoss ihm in den Kopf. Er brach zusammen und kam vor Troys Füßen zum Liegen. Im Licht ihrer Lampe konnte sie sehen, wie seine Finger versuchten, sich an ihren Schuhen festzuhalten. Entsetzt trat sie dagegen. Er rührte sich nicht mehr. Merkwürdigerweise begann sich der Körper nach hinten zu bewegen und sie sah, dass er von einem anderen Cadaveri gezogen wurde. Auch die anderen hatten den Angriff abgebrochen und zogen sich ein Stück zurück, ihre Toten mit sich nehmend.
    „Sie scheinen sich doch noch einen Rest von Menschlichkeit bewahrt zu haben“, flüsterte Jenna.
    „Nicht wirklich,“ sagte Heather und leuchtete mit ihrer Lampe auf einen Pulk Cadaveri , die um eine der Leichen versammelt war. „Seht hin und macht dann die Lampen aus. Wir müssen Batterien sparen. Solange sie beschäftigt sind, werden sie uns vermutlich nicht angreifen.“
    Troy richtete den Strahl ihrer Taschenlampe vor sich. In etwa fünf Meter Entfernung lag der Cadaveri , der es auf sie abgesehen hatte. Über ihm gebeugt kniete eine Frau, deren entstelltes Gesicht nur ein Auge aufwies. Mit krallenartigen Fingern versuchte sie die Bauchdecke des Toten aufzureißen. Sie fauchte, als sie dabei von Troys Lampe geblendet wurde. Ein weiterer war damit beschäftigt, seine Zähne in die Kehle des Opfers zu schlagen. Sein blutverschmierter Mund war zu einer Grimasse verzogen. Troy würgte und die Reste ihrer abendlichen Suppe ergossen sich vor ihre Füße.
    „Wenn wir Glück haben, sind sie mit ihrem Dinner bis zum Morgengrauen beschäftigt und lassen uns in Ruhe. Lasst uns wieder hinsetzen. Wir müssen unsere Kräfte s chonen. Möchte jemand etwas zu essen? Jetzt wäre eine gute Gelegenheit“, meinte Heather und zog ihren Rucksack ab.
    „Gibt es eigentlich irgendetwas, das dich noch schockiert?“, fragte Troy ungläubig.
    „Ja. Gefühlsduselei und menschliche Dummheit.“
    Josephine war die einzige, außer Heather, die etwas zu sich nehmen konnte. Sie verspeisten eine Packung trockener Kekse und öffneten eine Getränkepackung.
    „Das Zeug ist mit Vitaminen und Mineralien angereichert, trinkt!“ Sie reichte die Flasche weiter und alle stillten ihren Durst. Troy hatte sich eng an Rory geschmiegt und er hielt ihre Hand. Niemand sagte etwas. Falls die Schüsse die Aufseher beflügelt hatten, doch im Dunkeln Jagd auf sie zu machen, wollten sie ihnen nicht noch Vorschub leisten. Die Stille der Nacht wurde nur vom Festgelage der Cadaveri gestört.
    „Kann es sein, dass es mehr geworden sind?“, flüsterte Francis nach einer Weile.
    „Ja. Mir ist es lieber, sie versammeln sich alle hier und schlagen sich die Bäuche voll. Dann haben wir vielleicht Ruhe vor ihnen, wenn wir weiter können.“ Heather knabberte an einem Keks und beobachtete den Waldrand. Troy zog ihr Hemd über die Nase um den grauenvollen Geruch nach Schlachthaus und Fäkalien abzumildern. Sie blickte, mit einer Mischung aus Abscheu und Bewunderung, zu Heather hinüber, die reichlich ungerührt wirkte.
    Es war die längste Nacht ihres Lebens. Gelegentlich stolperte einer der Cadaveri auf sie zu, in der Hoffnung auf Beute. Jenna hatte einen großen Stein gefunden, mit dem sie denjenigen erschlugen, einerseits um Munition zu sparen, andererseits um keinen Lärm zu machen. Die neue Nahrungszufuhr hielt die anderen wieder eine Zeitlang davon ab, sie anzugreifen. Als das erste fahle Zwielicht am Horizont zu sehen war, wünschte Troy sich, es möge wieder dunkel

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