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Das Dämonentor

Das Dämonentor

Titel: Das Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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angreifenden Tatasen. Die flammenden Gestalten hingegen kamen nicht mehr näher als bis auf wenige Schritte heran. Das Wasser um die Barke hatte sich verändert und zeigte wieder seine normale Färbung. Mythor ahnte, daß Glair den Spiegel in diesem Bereich durchbrochen hatte, und er begann sich zu fragen, wie lange die Hexe noch die Kräfte dazu besaß.
    Endlich kam Huuk zum Schuß. Lange genug hatte er auf einen günstigen Moment gewartet, und fast hätte ein Tatase ihn mit dem Speer durchbohrt.
    Gräßliches Gelächter hallte über den Fjord. Jeder an Bord der Barke konnte sehen, daß der Priester Huuks Pfeil mit den bloßen Händen abgefangen hatte. Er schien unverwundbar.
    »Verdammt, warum verteidigen wir uns nur wie eingeschüchterte Weiber«, rief einer der Wälsen aufgebracht. »Greift endlich an, oder sollen wir mit diesem Pack zusammen untergehen?«
    Ausgerechnet die beiden Rohnen hangelten als erste die Bordwand des Katamarans hinauf. Die warnenden Zurufe, die ihnen galten, überhörten sie.
    »Sie rennen in ihr Unglück«, erschrak Berbus. »Sie haben keine Erfahrung.«
    Gruuhd und Erroy schwangen sich bereits über die Reling des gegnerischen Schiffes, als er ihnen folgte. Zwei Tatasen, die sich ihm entgegenstellten, stieß er mit wuchtigen Axthieben ins Wasser, wo sie lautlos versanken.
    Blindlings um sich schlagend, gelang es den Rohnen, bis zum Bug vorzudringen. Mit einem gellenden Kampfschrei sprang Erroy den Priester an, der erst jetzt auf den Rohnen aufmerksam wurde, weil zugleich zwei der von Glair gerufenen Toten ihn bedrängten.
    Erroy nutzte die Chance. Sein Schwert durchdrang den wehenden Umhang mühelos.
    Er holte zu einem zweiten Hieb aus, als knochige Hände seinen Hals umklammerten. Der Priester schwankte, dennoch besaß er die Kraft, den Rohnen zu Boden zu zwingen, der mit schier übermenschlicher Anstrengung die Waffe nochmals in die Höhe stieß. Ineinander verkrallt, durchbrachen beide die hölzerne Reling und stürzten ins Meer.
    Erschüttert stand Gruuhd keine drei Schritt entfernt, ohne dem Freund helfen zu können. Das Schiff brannte bereits lichterloh. Krachend stürzte ein Mast um und zersplitterte die Verstrebungen zwischen den Rumpfhälften.
    »Komm schon!« schrie Berbus, doch Gruuhd reagierte nicht darauf.
    Der Katamaran sank. Zwei Tatasen griffen Gruuhd an, der nicht die geringsten Anstalten traf, sich seiner Haut zu wehren. Berbus schleuderte seine Streitaxt und ging den zweiten Dämonisierten mit bloßen Fäusten an.
    Plötzlich war Wasser ringsum. Irgendwie gelang es dem Hepton, seine Axt wieder an sich zu bringen. Im nächsten Moment schon drohte sie ihn in die Tiefe zu zerren. Aber da war eine halb verkohlte Planke, an der er sich festklammern konnte.
    Gruuhd hatte sich bereits auf das Brett gewälzt.
    Mit dem Dämonenschiff versanken auch die Untoten in den nicht länger erstarrten Fluten. Eine heftiger werdende Strömung riß die Planken mit den beiden Carlumern auf die Felsen zurück.
    Unvermittelt klatschte ein Seil neben Gruuhd ins Wasser. Erst als er es ergriff, wurde er gewahr, daß Cronim es ihm zugeworfen hatte.
    Alles war vorbei wie ein böser Spuk. Nichts erinnerte noch daran, daß auf diesem Abschnitt des Fjordes zum zweitenmal ein mörderischer Kampf stattgefunden hatte. Schon weit entfernt trieben einige qualmende Wrackteile dem Meer entgegen.
    Glair hatte die Besinnung verloren. Jegliche Farbe war aus ihrem Antlitz gewichen, ihr Körper zuckte wie unter schmerzhaften Krämpfen.
    »Was sie für uns getan hat«, sagte Fronja, »war mehr als nur ein magischer Gewaltakt. Fast wäre die Hexe von den heraufbeschworenen Geistern mit durch die dunkle Seite des Spiegels gerissen worden.«
    Stunden vergingen, bis Glair endlich aus ihrer Ohnmacht erwachte.
*
    Ohne weiteren Zwischenfall erreichte die Barke das Ende des Fjordes, wo ein mächtiger Fluß sich über etliche Stufen hinweg aus großer Höhe ins Meer ergoß. Die Luft war von Wasserdampf gesättigt. Das eintönige Grau der Felswände wich einem hellen Grün. Vor allem Flechten zeigten in der Nässe üppiges Wachstum.
    Cronim steuerte die Barke auf den Rand der fallenden Wasser zu.
    Der Grund lag kaum tiefer als neun Fuß. Der Totenwächter stakte die Barke an dem dichten Vorhang aus Wasser vorbei. Mythor war keineswegs erstaunt, eine weitläufige Grotte vor sich zu sehen. Etwas Ähnliches hatte er beinahe erwartet.
    »Wir sind am Ziel unserer Fahrt angelangt?«
    Cronim nickte bedächtig.
    »Hierher kam ich

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