Das Darmheilungsbuch
Gültigkeit der Mukustheorie zu überprüfen, wird meistens nur der Schleim im Atemapparat und nicht derjenige im Stuhl berücksichtigt. Mukoidbildung in den Respirationsorganen zu untersuchen ist aber höchst unzuverlässig, da die Atmungsorgane mit einigen mukoidbildenden Nahrungsmitteln Schleim erzeugen, mit anderen aber nicht – und weil sie das nicht einmal regelmäßig tun. Im Allgemeinen denkt niemand daran, seinen Stuhl auf Schleim zu untersuchen, denn meistens weiß man nicht einmal, was es bedeutet, einen schleimfreien Stuhl zu haben. Wer die Gültigkeit der Mukustheorie untersuchen möchte, sollte zuerst für einen Ausgleich zwischen den antimukoiden und den mukoidbildenden Einflüssen sorgen, um herausfinden zu können, was ein nicht mukoider Stuhl ist. An diesem Punkt kann man dann beginnen, die mukoidbildende Aktivität von Nahrungsmitteln zu testen.
Schleim ist ein normales Körpersekret. Alle Schleimhäute im Körper sondern ständig Schleim ab, um dadurch die Oberflächen feuchtund gleitfähig zu halten. Jede Form von Nahrungszufuhr und sogar das Trinken von Wasser führen dazu, dass es im hinteren Teil der Mundhöhle zu einer verstärkten Bildung von gesundem, gleitfähigem Schleim kommt. Diese Tatsachen werden oft herangezogen, um die Ungültigkeit der Mukustheorie zu beweisen. Es ist jedoch einfach, gesunden Schleim zu unterscheiden von solchen mukoiden Substanzen, die als Reaktion auf Giftstoffe (Toxine) entstehen. Gesunder Schleim ist klar und glitschig. Ungesunde mukoide Substanzen sind trübe, zähflüssig und klebrig, und genau diese Art von Mukoiden wird durch schleimbildende Nahrungsmittel hervorgerufen.
Die Kontroversen, zu denen es zwischen den Verfechtern und den Gegnern der Mukustheorie kommt, liegen im Bereich der Verständigung und der Terminologie. Einige Anhänger der Mukustheorie ziehen es vor, das Wort »katarrhbildend« (katarrhalisch) statt »mukoidbildend« (schleimbildend) zu benutzen, weil »Katarrh« sich auf eine Entzündung der Schleimhaut und damit eindeutig auf einen krankhaften Zustand bezieht. Vielleicht ist das gar nicht so verkehrt, denn alle Nahrungsmittel und sogar Wasser führen zur Bildung von gesundem Schleim.
wichtig
Die meisten Anhänger der Mukustheorie betrachten die gesunde Form von Schleim überhaupt nicht als Schleim, sondern als normale Körperflüssigkeit.
Einerseits haben die Kritiker der Mukustheorie jede Absonderung der Schleimhäute als Schleim definiert, während ihre Anhänger andererseits unter Schleim implizit krankhafte Absonderungen der Schleimhäute verstehen. Aufjeden Fall sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die gesunde Form mukoider Substanzen keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zieht. Auch in einem Stuhl, den ich als nicht mukoid bezeichnet habe, befindet sich stets etwas gesunder Schleim, aber dieser ist völlig unauffällig und nicht klebrig.
Immer wenn es zu auffälliger Mukoidbildung in den Atemwegen kommt oder die Exkremente sichtlich schleimhaltig sind, können Sie sicher sein, dass dadurch ein potenziell toxischer Zustand angezeigt wird. Oft sprechen Vertreter der Mukustheorie im Zusammenhang mit den Körpergeweben davon, dass ein bestimmtes Gewebe mit Schleim gesättigt ist oder die Lymphe Schleim enthält. Diese Ausdrücke sind in westlichen Sprachen allgemein verständlich. Doch nach der modernen wissenschaftlichen Definition bedeutet Schleim (Mukus) eine Absonderung der Schleimhäute. Weil sich aber in den meisten Muskeln oder im Lymphsystem keine Schleimhautgewebe befinden, dürfte es dort folglich auch keinen Schleim geben. Viele Ausdrücke mit dem Wort »Schleim« (oder seinen meist von »mucus« abgeleiteten Entsprechungen in anderen westeuropäischen Sprachen), die im umgangssprachlichen Verständnis völlig richtig sind, werden widersprüchlich oder falsch, wenn sie in ihrer genauen wissenschaftlichen Bedeutung verstanden werden. Trotzdem sollten wir uns daran erinnern, dass diese Ausdrücke schon längst zu den europäischen Umgangssprachen gehört haben, bevor moderne wissenschaftliche Konventionen aufgestellt wurden.
Es gibt eine bestimmte Krankheit, die in der Medizin als Myxödem bezeichnet wird. Bei dieser Krankheit kommt es zu Schwellungen des Körpers durch Substanzen, die nach Erkenntnis der Biochemiker zu den sogenannten Mukopolysacchariden gehören. Die Behauptung, bei Myxödemen schwelle der Körper mit Schleim an, ist wissenschaftlich jedoch falsch, da Mukopolysaccharide kein Schleim
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