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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Projekt zugeteilt war. Wenn er nicht am Ausgrabungsort war, vermisste Cullen den Sachverstand des Fremdwesens. Wie alle seiner Spezies legte auch der AAnn-Exoarchäologe ein instinktives Gespür für die Beschaffenheit des Bodens an den Tag. Dass das Team den Vorschlägen des AAnn stets gefolgt war, hatte ihnen Tage harter Arbeit erspart. Die meisten der ambitionierten Crewmitglieder störte sich auch nicht an der Anwesenheit des reptiloiden Wissenschaftlers, und damit war eine von Cullens Sorgen, die er gehegt hatte, schon bald nach Beginn der Grabungskampagne ausgeräumt gewesen.
    Dafür musste er mit größter Sorgfalt darauf achten, Riimadu und Pilwondepat voneinander fern zu halten. Er brauchte kein Ass in Diplomatie zu sein und wusste auch genug um die Feindschaft, die von alters her zwischen den AAnn und den Thranx herrschte, um mitzubekommen, dass die beiden dem Projekt zugeordneten nichtmenschlichen Forscher versuchten, sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen. Anders als der AAnn, der bei den Ausgrabungen einen aktiven Part innehatte, hielt sich Pilwondepat als Beobachter für eine Reihe von Thranx-Forschungseinrichtungen stets im Hintergrund. Die Thranx hatten ebenso viel Interesse an alten, untergegangenen Kulturen wie die Menschheit, doch Comagrave war so gar nicht nach ihrem Geschmack. Während Menschen auf einer Wüstenwelt nicht nur überleben konnten, sondern ihre Kolonien dort sogar florierten, war ein solcher Planet für einen Thranx ein alles andere als angenehmer Ort, um sich dort länger aufzuhalten.
    Die Menschen mussten sich höchstens darum sorgen, in Comagraves vergleichsweise dünner Atmosphäre keinen Sonnenbrand zu bekommen, und hin und wieder einen Zug aus einer mitgeführten Sauerstoffflasche zu nehmen, und Riimadu spazierte nirgendwo behaglich durch die Gegend. Im Gegensatz dazu musste der bedauernswerte Pilwondepat bei jedem Schritt, den er tat, alles mögliche Zeug mit herumschleppen: Atemgeräte, die ihn mit dem zusätzlichen Sauerstoff versorgten, den Thranx hier benötigten, und jede Menge anderer Spezialausrüstung, damit sein Körper nicht austrocknete. Für ein Geschöpf, das zwar ebenfalls große Hitze, aber eben auch viel höhere Luftfeuchtigkeit gewöhnt war, waren die klimatischen Bedingungen auf Comagrave absolut unerträglich. Ohne Schutzanzug und Atemgerät wäre ein Thranx wie Pilwondepat innerhalb weniger Tage auf diesem Wüstenplaneten eingegangen, verschrumpelt wie ein alter Apfel - vorausgesetzt, dieser Thranx hätte sich nachts irgendwie warm halten können, wenn die Temperaturen auf der Planetenoberfläche so tief sanken, dass dies für Menschen wie AAnn zwar gerade noch erträglich war, für Thranx jedoch absolut tödlich.
    Aus diesem Grund fühlte sich Pilwondepat mit der Aufgabe, die man ihm zugeteilt hatte, nicht besonders wohl. Er hielt sich so oft wie möglich in dem speziell auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen mobilen Container auf und verließ diesen nur, um Aufnahmen und Notizen zu machen. Wenn er sprach, dann hatte er dabei seine Schwierigkeiten, den eine Spezialvorrichtung bedeckte seine Mandibeln, um die Luft zu befeuchten, die er atmete. Der Thranx tat Cullen Leid. Der Exoarchäologe mit den acht Gliedmaßen musste sich daheim ziemlich unbeliebt gemacht haben, dass er auf einer für seine Spezies so unwirtlichen Welt gelandet war.
    Als Cullen sich umwandte, um ins Lager zurückzumarschieren, glaubte er zu spüren, wie sich aus den hervortretenden Augen der Zwölf die Blicke in seinen Rücken bohrten. Wenn sie doch nur sprechen könnten!, dachte er. Wenn sie doch nur nicht aus Stein wären. Wenn doch nur die Sauun irgendeine Aufzeichnung hinterlassen hätten, etwas erhalten geblieben wäre, das erklären würde, was mit ihrer Zivilisation geschehen ist… Rätsel wie diese brachten wissbegierige Männer und Frauen dazu, bereitwillig auch harte Umwelt- und Lebensbedingungen auf isoliert liegenden Außenposten zu ertragen. Rätsel wie diese waren es, die Cullen Karasi dazu gebracht hatten, das erfolgreiche Familienunternehmen zu verlassen und sich mit uralten außerirdischen Kulturen zu befassen.
    Des Rätsels Lösung, die Antwort auf all die bislang unbeantwortet gebliebenen Fragen, war irgendwo auf Comagrave zu finden; Cullen zweifelte keinen Augenblick daran. Begraben in einer aufgegebenen, verlassenen Stadt, verborgen in einer schützenden metallenen Vesicula, versteckt in sich überlagernden Linien des unglaublich komplexen Codes der Sauun, den in

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