Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Pilwondepat.
    Obwohl der Thranx alle sechs Beine dazu nutzen konnte, sich vorwärts zu bewegen, schwankte er bedenklich. Der Luftbefeuchter, der den Thorax des insektoiden Wissenschaftlers umhüllte, bedeckte auch dessen Atemöffnungen vollständig. Das Gerät arbeitete alles andere als leise, und es klang, als würde Pilwondepat keuchen, auch wenn die Quelle des Geräuschs ausschließlich mechanisch war. Dieser Luftbefeuchter entzog der Umgebungsluft ihre Feuchtigkeit; allerdings hatte die Atmosphäre von Comagrave nicht einmal genug Feuchtigkeit, um einen Thranx, so hart im Nehmen er auch immer unter seinesgleichen sein mochte, zufrieden zu stellen. Was das Gerät an Feuchtigkeit brachte, musste mit Hilfe einer leichtgewichtigen Flasche, die der Wissenschaftler auf dem Rücken trug, ergänzt werden. In Verbindung mit Hüllen für Beine und Körper, die die körpereigene Feuchtigkeit bewahren halfen, glich Pilwondepat einem mechanischen Kinderspielzeug, das unbeholfenen versuchte, sich aus seiner Verpackung zu befreien.
    Nur der Kopf des Exoarchäologen war völlig ungeschützt, was es ihm möglich machte, seine Beobachtungen unbehindert durchzuführen. Dass der Chitinpanzer dort von der trockenen Luft bereits angegriffen war, war für jeden, der Augen im Kopf hatte, sichtbar, und das, obwohl Cullen wusste, dass sein Thranx-Kollege eine Vielzahl Cremes mit speziellen Formeln auftrug, um den Glanz und die Beschaffenheit seines Exoskeletts zu erhalten. Der menschliche Grabungsleiter hatte sich immer wieder gefragt, welchen entsetzlichen Fehler der Thranx begangen haben mochte, um nach Comagrave versetzt zu werden. Cullen war geradezu erschüttert gewesen, als er schließlich erfuhr, dass Pilwondepat um seine Versetzung auf diesen Planeten tatsächlich gebeten hatte.
    »Was ist das?«, hatte er aus einer unbedachten Laune heraus gefragt. »Eine besondere Art von Masochismus?«
    Pilwondepat hatte protestierend geklickt. »Die Neigung, sich selbst Leid zuzufügen, ist eine rein menschliche Eigenschaft! Ich war einfach der Meinung, dass dieser Planet sehr viel Interessantes verspricht, das man nicht verpassen sollte. Wie Sie, so möchte auch ich unbedingt erfahren, was diesem Volk hier zugestoßen ist - was mit den Städten hier geschah und warum dieses Volk sich nie seinen Traum von der Reise zu den Sternen erfüllte, obwohl sie auf allen anderen Wissenschaftsgebieten einen diesem Ziel entsprechenden Stand der Technik erreicht hatten.«
    »Aber sich freiwillig für Aufgaben auf einer Welt zu melden, die so derart feindlich ist für eine Spezies wie die Ihre…«, bohrte Cullen nach.
    Der Gastwissenschaftler hatte mit einer kryptischen Geste geantwortet, die der Mensch auch mit seinem Ikonikon von Thranx-Gesten nicht zu begreifen vermochte. »Dies ist die Welt, auf der die Sauun lebten. Als jemand, der Feldforschung betreibt, wissen Sie, dass Aufnahmen und Aufzeichnungen kein Ersatz sind für die Arbeit im Gelände.«
    Cullen rief sich diese kurze, aber sehr erhellende Unterhaltung ins Gedächtnis zurück, während er beobachtete, wie der Thranx zum Rand der Ausgrabungsstätte schwankte. Wenn die akademische Hingabe des Achtbeiners nicht sogar über seine, Cullens, eigene hinausging, dann entsprach sie ihr zumindest. Trotz der fürchterlichen Bedingungen, unter denen sein hartschaliges Gegenstück hier arbeiten und leben musste, hatte dieser sich selten beklagt. So wie Cullen es sah, trug die Faszination, die das Sauun-Rätsel auf den Thranx ausübte, dazu bei, mehr als nur seine Neugier feucht zu halten.
    Riimadu holte Cullen ein, näherte sich dem Thranx von hinten und sprach den Wissenschaftler in dessen eigener Sprache an. »Ssrrüik, Ssie müsssen hier vorssichtig ssein, wenn Ssie nicht in die Grube fallen wollen!«
    Pilwondepat blickte zurück zu dem AAnn und zu ihm hinauf - der AAnn überragte ihn wie ein Turm, allerdings nicht sehr viel mehr als ein durchschnittlich großer Mensch. »Ich verfüge über sechs Beine. Geben Sie lieber darauf Acht, wohin Sie selbst Ihre Füße setzen, anstatt sich meinetwegen Sorgen zu machen!«
    »Ich mache mir bei jedermannss Füssse Ssorgen darüber, wohin ssie auf diesser Welt gessetzt werden.« Riimadu beugte sich vor und spähte hinunter in das Ausgrabungsfeld. Fein säuberlich von Lichtstrahlen in Kuben unterteilt, maß die Grube momentan dreißig Meter lichte Breite und war sieben Meter tief. Auf dem Grund der Grube arbeiteten Menschen in dünner, leichter Kleidung; sie

Weitere Kostenlose Bücher