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Das Dornenhaus

Das Dornenhaus

Titel: Das Dornenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Unterstützung war fabelhaft. Machen Sie sich die Mühe und kommen Sie zu der Stadtratssitzung, sie dürfte interessant werden.« Gelächter tönte auf. »Jetzt brechen Sie aber noch nicht gleich auf. Es wird noch mehr geboten, und lassen Sie sich vor allem nicht den köstlichen Kuchen im Erfrischungszelt entgehen.«
    Die Blaskapelle von Kincaid stimmte sofort eine flotte Version von »Waltzing Mathilda« an.
    Odette und Mrs. Bramble wurden von Reportern bestürmt wie auch von Freunden und Fremden, die ihnen gratulieren wollten. Eden drängte sich durch das Gewimmel und flüsterte Odette zu, dass er mit Zac fahren würde und sie dann später zum Essen treffen würde. Zac warf ihr durch die Luft einen Kuss zu.
    Das bescheidene kleine Ziegelhäuschen der Brambles konnte später all die Gratulanten kaum fassen, und die Gäste verteilten sich über die Veranda auf den gepflegten Rasen hinaus bis auf den Bürgersteig. Kästen mit Bier tauchten auf, als Ergänzung zu den großen Aluminiumkannen mit Tee, die von den Nachbarn vorbereitet worden waren. Dazu gab es große Mengen Würstchen, Mohrenköpfe und Kürbisbrötchen.
    »Ich wette, jetzt findet ein großer Kriegsrat statt«, bemerkte Mick O’Toole zu Odette und biss in ein Brötchen, auf das er hausgemachtes Pflaumenmus und einen Klecks Sahne gehäuft hatte.
    »Wahrscheinlich. Aber ich glaube, es ist alles vorbei, bis auf das laute Gezeter. Vielen Dank für Ihre Hilfe, Mick. Sie haben uns zum Durchbruch verholfen.«
    Der kleine Ire lächelte, und seine Augen blitzten. »Wie Zac sagte, es kommt der Moment, an dem man aufstehen und sich für das einsetzen muss, woran man glaubt. Das Problem ist nur – bei meiner Größe denken die Leute, ich sitze, auch wenn ich in Wirklichkeit stehe.«
    Odette lachte. »Egal, ob Sie sitzen oder stehen, Mick, für mich sind Sie ein großer Mann«, sagte sie voller Ernst, beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
    »Ah, was für ein Kompliment! Ich danke Ihnen. Übrigens, was haben Sie damit gemeint, dass das Schicksal von Zanana von einer einzigen Person entschieden wird?«
    »Das werden Sie zu gegebener Zeit schon erfahren. Und es wird eine hübsche Geschichte abgeben.«
    O’Toole grinste und rief plötzlich mit lauter Stimme: »Extrablatt! Extrablatt! Lesen Sie alles über das Geheimnis von Zanana. Extrablatt!«
    Lachend bahnte sich Odette ihren Weg in die Küche zu Mrs. Bramble, die ihre hochhackigen Schuhe gegen flauschige rosa Pantoffeln ausgetauscht hatte und Essen auf Servierplatten häufte, während Mr. Bramble dabei war, ganze Stapel von Tassen und Untertellern abzuwaschen.
    »Ich muss gehen, Mrs. B. Ich habe einen Gast zum Essen. Es war ein wundervoller Tag. Sie müssen sehr stolz auf Ihre Mitbürger sein.« Sie nahm die mütterliche Frau in dem rosenbedruckten Kleid fest in die Arme.
    Mrs. Bramble drückte sie an sich und brachte es fertig, gleichzeitig eine Kuchenschaufel und einen Teller mit gebutterten Milchbrötchen fest zu halten. »Dank dir, Odette. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir so viel erreichen würden, als ich dich damals anrief.«
    »Zanana hat unser Leben verändert«, erwiderte Odette leise.
    Mrs. Bramble nickte. »Besonders deines, glaube ich. Deine Mum und dein Dad wären so stolz auf dich. Und Tante Harriet ist es bestimmt auch.«
    Odette nickte, sie hatte einen Kloß im Hals. »Ich muss Tante Harriet anrufen. Sie wird es kaum erwarten können zu hören, wie es heute gelaufen ist.«
    Sie rief Mr. Bramble einen Abschiedsgruß zu, und er winkte ihr gut gelaunt mit einer Hand voller Seifenschaum. Als sie in das Taxi stieg, begleitet von fröhlichen Rufen der Männer, die mit ihren Bierflaschen am Gartentor standen, dachte sie, was für ein liebenswürdiges und freundliches Paar die Brambles doch waren und wie gut es der Welt täte, wenn es mehr von solchen Menschen gäbe. Vielleicht gab es sie ja, und wenn die Zeit gekommen wäre, würden auch sie sich bemerkbar machen. Es war ein tröstlicher Gedanke.
    »Wohin soll’s denn gehen?«, fragte der Taxifahrer, ein italienischer Einwanderer.
    Sie bat ihn, bei »Luigi’s« vorbeizufahren, wo sie Fettucine, Kalbfleisch mit Parmesan und Cassata abholte. Ihre Auswahl fand großen Beifall bei dem Fahrer.
    Zu Hause deckte Odette den Tisch, entschied sich dafür, Kerzen aufzustellen, und ließ sich dann zur Entspannung ein Bad ein. Während sie in dem angenehm duftenden Schaum lag, spürte sie, wie die Anspannung des Tages von ihr

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