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Das Dornenhaus

Das Dornenhaus

Titel: Das Dornenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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abglitt. Mrs. Bramble hatte Recht, sie waren weit gekommen. Aber der Kampf um die Rettung Zananas war für Odette auch zu der Aufgabe geworden, den traurigen Geist zur Ruhe zu bringen, der sich, wie sie jetzt glaubte, im indischen Haus befand.
    Zanana war ein kurzer, strahlender Moment in ihrer Kindheit gewesen. Die Zeit, die sie dort verbracht hatte, allein oder mit Eden, blitzte wie ein leuchtender Edelstein aus der behüteten Einfachheit ihres Lebens vor dem Tod ihrer Eltern hervor und strahlte bis in ihr provinzielles Leben in Amberville hinein. Erst als sie durch Fitz und den
Clarion
ein Ventil und einen Brennpunkt für ihre Gefühle und eine Orientierung für ihre Zukunft gefunden hatte, war ihr Leben plötzlich von trübem Schwarzweiß in Technicolor umgeschwenkt.
    Jetzt hatte sie durch die Herausforderung ihres Berufs und dank Zac an Selbstsicherheit gewonnen, und sie spürte, dass sie Zufriedenheit gefunden hatte und eine Lebenseinstellung, die ihr über alle Hürden hinweghelfen würde.
    Sie war beinahe eingeschlafen, als Elaine an die Badezimmertür klopfte.
    »Ich bin zurück, ich habe mich umgezogen, und jetzt verschwinde ich wieder. Viel Spaß heute Abend«, flötete sie.
    »Dir auch!«, rief Odette.
    »Ich sehe, du hast dich für Kerzen entschieden … du kannst meine Nat-King-Cole-Platten spielen, wenn du willst … Bis dann!«
    »Elaine, bitte! Doch nicht Nat King Cole«, kreischte Odette, zog den Stöpsel aus der Wanne und griff nach einem Handtuch.
    Odette zog eine graubraune Leinenhose an und eine cremefarbene Seidenbluse und band ihr Haar mit einem langen, handbemalten Chiffonschal zurück. Ihr Katherine-Hepburn-Ensemble nannte sie das. Aber bevor sie sich die Schuhe anziehen und Make-up auflegen konnte, klingelte es. Odette sah auf die Uhr. Eden kam sehr früh.
    Sie öffnete die Tür, und Zac stand vor ihr, die Arme voller Rosen. »Ich muss wieder fort, kleiner Vogel. Und nach all den Papierrosen heute dachte ich, du würdest dich vielleicht über diese hier freuen.«
    »Wie lieb von dir, Zac! Willst du hier bleiben und mit uns essen?«
    »Keine Zeit. Bin auf dem Weg zum Flugplatz.« Er legte die Rosen auf einen Stuhl und umarmte Odette. »Du warst fabelhaft.« Er fasste sie an den Schultern, hielt sie von sich weg und sah ihr in die Augen. »Du bist über dich hinausgewachsen, Odette. Du bist stark und tüchtig und unabhängig und liebenswert. Es wird Zeit, dass du dein Herz öffnest.«
    »Du meinst, ich bin endlich erwachsen geworden und kann jetzt allein fliegen?«, sagte sie sanft und lächelte ihn an.
    »Das kannst du allerdings. Aber du weißt, dass ich immer auf dich Acht geben werde.«
    »Du bist mein Mensch gewordener guter Geist«, erwiderte Odette.
    Zac lachte. »Cerina hat mir gesagt, dass unser Schicksal miteinander verbunden ist. Und eine Zigeunerkönigin irrt sich nie.« Er küsste sie auf die Wange. »Werde glücklich, kleiner Vogel.«
    Er trat aus der Tür, groß und gut aussehend mit seinen bis auf die Schultern herabfallenden Locken, die tiefbraunen Augen voller Liebe und Verständnis.
    »Zac …«, rief sie ihm nach, und er blieb stehen und schaute über die Schulter zurück. »Nur … vielen Dank.«
    Er warf ihr eine Kusshand zu, schlang sich den langen Schal über die Schulter und war fort.
    Eden kam ein paar Minuten zu spät und entschuldigte sich dafür. »Ich habe gar nicht mehr auf die Zeit geachtet. Hatte einen wunderbaren Nachmittag mit Zac. Er ist ein außergewöhnlicher Mensch, nicht?«
    »Ja, das ist er.«
    Eden warf ihr einen durchdringenden Blick zu und lächelte dann fröhlich. »Ich habe einen guten Rotwein mitgebracht und eine Flasche Champagner, um den Erfolg der Kundgebung zu feiern. Weißt du, Odette, mir ist klar geworden, wie erleichtert ich bin, aus der Hacienda-Sache ausgestiegen zu sein.«
    Er folgte ihr in die Küche, wo sie ihm zwei Gläser reichte. »Gieß den Champagner ein, ich mache nur rasch den Salat fertig.«
    »Ich habe noch weiter über Zanana nachgedacht. Über andere Möglichkeiten. Wie man die Gärten und die alten Gebäude erhalten, aber auch Geld reinbringen könnte.«
    »Prost, Eden«, sagte Odette und hob ihr Glas.
    »Auf dich. Und auf Zanana«, erwiderte er, ging mit ihr zurück ins Wohnzimmer und machte es sich auf dem Sofa bequem. »Ich finde immer noch, dass meine Gartensiedlung harmonisch, anziehend und praktisch ist. Aber statt die Häuser an Einzelpersonen zu verkaufen, könnte man vielleicht einen Teil des Besitzes in

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